Gardasee – ReiseMomente. Jochen Müssig
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5Der schönste Ort der Welt: Gibt es den überhaupt? Ja, es gibt sogar viele davon! Einen legte der Humanist Agostino Brenzone fest und legte schlüssig dar: „Der schönste Erdteil ist Europa, und davon ist Italien der schönste Teil, von Italien wiederum der Gardasee und an diesem San Vigilio. Ergo ist San Vigilio der schönste Ort der Welt“. Der Mann folgte seiner Argumentation und ließ sich an der Punta San Vigilio, zwischen Torri del Benaco und Garda, seine Villa bauen …
6Die Wasserburg von Sirmione: Wie in einem Bilderbuch thront eine der besterhaltenen und größten je gebauten Scaliger-Anlagen aus dem 13. Jahrhundert auf der größten Halbinsel des Gardasees: Komplett von Wassergräben umgeben, hat das Castello von Sirmione Zugbrücken, Burgfried und die für die Scaliger-Bauweise so typischen zinnengekrönten Burgmauern. Leider sorgt die Anziehungskraft des Castello besonders an Ostern und Hochsommer-Wochenenden auch für unangenehmen Overtourism.
7Bei der Contessa auf der Isola: Zypressen geben der Isola del Garda die Silhouette von Zinnen, Zacken und Spitzen. In der Mitte dominiert das gräfliche Schloss, zu dem Besitzerin Contessa Alberta bescheiden „Villa“ sagt: ein Palazzo in neugotisch-venezianischem Stil. Die Treppen, Terrassen und Gärten fallen bis zum See hinab. Eingewebt ist der 1903 fertig gestellte Palast von Akazien, Zitronenbäumen, Agaven, Magnolien. Und begonnen hat alles mit einer Liebesgeschichte von Albertas Mutter in Rom ... Ein Traum – aber ganz real.
8Privileg mit Weitblick: Don Guiseppe Mattanza ist als Pfarrer von Tignale auch für die Wallfahrtskirche Madonna di Montecastello auf 700 Metern Höhe verantwortlich. Sie schwebt mit herrschaftlichem Aufgang wie ein Balkon über dem See – mit grandiosem Weitblick auf den Bauch des Lago im Süden und auf das Monte-Baldo-Massiv im Osten. Don Guiseppe bedankt sich jeden Tag im Gebet, dass er „das Privileg hat, an einem der schönsten Kirchenplätze Europas wirken zu dürfen“.
9Dampferfahrt wie vor hundert Jahren: Sonnenbrille aufsetzen, durchatmen und den See, die Dörfer und Berge vom Wasser aus erleben: Das hat seinen ganz besonderen Reiz, da sich ungewöhnliche Perspektiven auftun. Am besten nimmt man eines der beiden ältesten Schiffe am See: die „Zanardelli“ oder die „Italia“, beide Schaufelraddampfer, gebaut in den Jahren 1903 und 1908. Aber nicht vergessen: Ein Blick auf den Fahrplan ist nötig, um die Heimfahrt nicht zu verpassen ...
10„Aida“ di Verona: Gladiatoren und Henker, Huren und Tenöre: Sie kämpften und köpften, boten sich an und singen bis heute ihre „Aida“-Arien. Die Geschichte des Amphitheaters von Verona ist bewegt. Die Arena di Verona, im 1. Jahrhundert errichtet, war nach dem Kolosseum in Rom und der Arena in Capua die drittgrößte. 1913, zum 100. Geburtstag von Verdi, gab es erstmals die Opernfestspiele. Einer der 15.000 Zuschauer zu sein, wenn der Triumphmarsch aus „Aida“ erklingt, ist wie ein Geschenk … Am besten kauft man Tickets für die Gradinate, die unnummerierten Rangplätze der Arena. Dort werden traditionell die Kerzen zu Beginn von jedem Abend angezündet. Dort gibt's Panini und was zu trinken. Und es herrscht die beste Akkustik. Sitzkissen kann man für drei Euro kaufen.
Kurioses und Überraschendes
VOM GARDASEE
Gibt es ein Krokodil im Gardasee? Eine Gondel, die sich dreht? Was hat die Geburt des Roten Kreuzes mit dem Lago zu tun? Und was ein Poet namens Mussolini? Ein halbes Dutzend Geschichten, von denen Sie bislang vielleicht noch nichts gewusst haben …