Cadwell und die Banditenstadt: Harte Western Edition. Heinz Squarra

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Cadwell und die Banditenstadt: Harte Western Edition - Heinz Squarra

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bei Ihnen ein Mann gewesen, der vor ungefähr drei Wochen Gold umtauschte? — Gold für zirka einhunderttausend Dollar?“

      Der Clerk riss die Augen auf und legte seinen Kopf noch schiefer,

      „So viel Geld haben wir nur selten im Safe“, sagte er bedauernd. „aber warten Sie mal — ja, da war ein Mann, der diesen Betrag umtauschen...“

      Der Clerk wurde plötzlich weggestoßen und dafür trat ein untersetzter Gent an den Schalter. Der Mann hatte ein breitflächiges Gesicht und wirkte fast brutal. Er war nach der neuesten Mode gekleidet und in seiner Krawatte steckte ein wertvoller Edelstein.

      „Sie wünschen?“, fragte der Mann eisig, während er Mikes abgerissene Kleidung schnell taxierte.

      „Sind Sie der Boss?“

      „Ja.“

      „Ich suche einen Mann, der vor drei Wochen einhunderttausend Dollar in Gold bei Ihnen flüssig machen wollte.“

      „Tut mir leid“, sagte der Mann hinter dem Schalter kurz. „Auskünfte werden hier nicht gegeben. — Mister Lewis, richten Sie sich danach, sonst sind Sie fristlos entlassen!“

      Mike lächelte knapp und ging hinaus. Was er von dem Clerk bereits gehört hatte, genügte ihm. Okland war also hier gewesen. Er hatte seinen Weg nach Texas genommen.

      Mike schlenderte unter den Vorbauten entlang bis zum ersten Saloon. Er trat in den Raum und ging langsam bis zur Theke. Außer ihm waren noch zwei Männer im Saloon. Hinter der Bar lehnte der Keeper und döste vor sich hin.

      „Einen Whisky“, sagte Mike sanft.

      Der Keeper füllte ein Glas und schob es über die Theke.

      Einer der Männer, die im Raum saßen, erhob sich und stellte sich neben Mike. Herausfordernd musterte er ihn.

      Mike trank sein Glas leer, nickte dem Keeper zu und stellte es ab.

      „Noch einen“, bestellte er.

      Durch die Tür kam ein neuer Gast. Er blickte den Mann neben Mike grinsend an und sagte:

      „Lute, der noble Gast hat eine verdammt feine Nase gehabt, dieser Bursche hat sich in der Bank nach etwas Bestimmtem erkundigt.“

      Schlagartig war Mike hellwach. Was war hier los? Nun erhob sich auch der dritte Mann und stellte sich an die Wand.

      Mikes Nachbar lachte böse.

      „Kommst du aus New Mexiko?“, fragte er Mike.

      „Ich komme aus Dayton, falls ihr dies meint“, sagte Mike, dabei spannte er unmerklich die Muskeln an und stemmte sich vom Bartisch etwas ab.

      „Red“, sagte der mit Lute angesprochene Mann, „versuch es!“

      Red kicherte. Es war der Mann hinter Mike.

      „Wohin willst du das Blei haben?“, fragte er mit verächtlich herabgezogenen Mundwinkeln.

      „Wer hetzt euch auf mich?“, fragte Mike.

      Lute zuckte die massigen Schultern.

      „Warum sollen wir es ihm nicht sagen? Er fährt in der nächsten Minute doch in die Hölle. Well, Stranger, da kam vor einigen Wochen ein Gent mit vielen Bucks durch diese Stadt. Okland hieß er, ich kenne ihn von früher, als er noch kein Gent war, sondern ein lausiger Buschklepper wie ich. Okland ist ein vorsichtiger Mann — und deshalb lebt er sicher auch noch. Er sagte uns, dass ein toter Mann in der Nähe von Dayton liegt, der bei seinem Wegritt noch seufzen konnte. — Ich verstehe selbst nicht, warum er dir das Seufzen nicht verdammt schnell abgewöhnte — nun, vielleicht scheute er sich, denn ein direkter Mörder ist er nie gewesen. Auf jeden Fall wollte er sicher gehen — und er gab uns tausend Bucks, damit wir uns hier einen schönen Tag machen können und etwas die Augen offen halten. Well, es hat sich gelohnt, denn er wird höllisch staunen und bestimmt noch einen netten Schein locker machen.“

      Nun verstand Mike Cadwell alles. Okland, der ihn in den Bergen zurückgelassen hatte, musste später doch Angst bekommen haben, dass seine Geschichte nicht ganz so rund war, wie er es wünschte. Er hatte Killer gedungen, und diese standen nun vor ihm und wollten das nachholen, was Okland in den Bergen vergessen hatte.

      Langsam drehte er sich zu Red um. Der Mann hatte ein von Blatternarben zerfressenes Gesicht, sah mächtig unterernährt aus und schielte ein wenig. Tief an seinen Hüften baumelten zwei schwere Colts. Dieser Killer wollte sich also mit ihm anlegen.

      Mike gefiel dies gar nicht. Der Mann sah ihm viel zu aufgeblasen aus, als dass er ihm wirklich eine Chance eingeräumt hätte. Nein, es würde einen toten Banditen mehr geben, weiter nichts. Aber da waren noch die anderen. Würden sie ruhig zusehen, wie ihr Kumpan umfiel? Kaum.

      „Komm, Freundchen“, sagte da Red in Mikes Gedanken hinein. „Zeig mal, wozu du die beiden Dingerchen mit dir herumschleppst.“

      Mike bewegte sich nicht. So wie er stand, stand er günstig. Er hatte eine Hand hinter sich auf der Theke liegen, während die andere griffbereit über dem Kolben schwebte. Sollte er es versuchen, wenn er unbedingt in sein Unglück rennen wollte.

      Red schien von der Gefahr, in der er sich befand, nichts zu merken. Er schritt langsam seitwärts und blieb in zehn Schritten Abstand stehen.

      „Ist es dir so recht?“, fragte er.

      „Weißt du, wo Okland jetzt steckt?“, wandte sich Mike an Lute, wobei er Red nicht aus den Augen ließ.

      „Okland? — Nun, er hat es mir nicht gesagt, aber ich könnte mir vorstellen, wo er mit dem vielen Geld hingezogen ist Ich muss es ja wissen, denn für deinen Kopf will ich noch etwas haben. Nun pass aber auf Red auf, sonst bläst er dein Licht aus, ohne dass du einen Finger gerührt hast.“

      Mike wandte seine Aufmerksamkeit voll dem schmalen Killer zu.

      Red stand leicht nach vorn gebeugt zwischen zwei Tischen und fixierte sein Opfer. Plötzlich zuckten seine Augen zusammen und in der gleichen Sekunde fuhren seine Hände zu den abgewetzten Griffen der Revolver hinunter.

      Mike hatte nicht die Absicht sich durchlöchern zu lassen. Nein, ein Narr war er nicht. Und die Dummheit des Burschen machte ihn nun richtig wütend.

      Blitzartig hielt er seinen rechten Colt in der Faust und schoss. Die Kugel zischte Red heiß in die Schulter, noch ehe dieser seine Waffen in Anschlag hatte.

      Die Wucht der Kugel trieb den Banditen zurück, warf ihn gegen einen Tisch und ließ seinen linken Arm schlaff werden.

      Aber Red gab nicht auf. Er fluchte bitter und riss die rechte Waffe hoch. Mike sah die Mündungsflamme und die Kugel streifte seine Wange und krachte in den großen Barspiegel hinter der Theke, der in Scherben ging.

      Nun reichte es endgültig.

      Mikes nächste Kugel traf in die Stirn des Killers. Red röchelte dumpf, auch sein zweiter Colt sank nieder. Dann brach der Bursche in die Knie und fiel auf das Gesicht.

      Lute stieß einen heiseren Fluch aus.

      „Da nimm!“, schrie er.

      Mike

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