Bibel dir deine Meinung. Arno Backhaus
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Inzwischen ist beim Verwaltungsgericht ein vorläufiges Rechtsschutzverfahren meines Nachbarn anhängig, der einen Großhandel für Tierfutter betreibt. Der hält das Vorhaben für einen großen Werbegag – mein Schiffbau sei nur darauf angelegt, ihm Kunden abspenstig zu machen. Ich habe ihm schon zweimal erklärt, dass ich gar nichts verkaufen wolle. Er hört mir gar nicht zu und das Verwaltungsgericht hat offenbar auch viel Zeit. Die Suche nach dem Zedernholz habe ich eingestellt.
Libanesische Zedern dürfen nicht mehr eingeführt werden. Als ich deshalb hier im Wald Bauholz beschaffen wollte, wurde mir das Fällen von Bäumen – unter Hinweis auf das Landeswaldgesetz – verweigert. Dies schädige den Naturhaushalt und das Klima. Außerdem sollte ich erst eine Ersatzaufforstung nachweisen. Mein Einwand, in Kürze werde es gar keine Natur mehr geben und das Pflanzen von Bäumen an anderer Stelle sei deshalb völlig sinnlos, brachte mir den zweiten Besuch des Arztes vom Landeskrankenhaus ein.
Die angeheuerten Zimmerleute versprachen mir schließlich, für das notwendige Holz selbst zu sorgen. Sie wählten jedoch erst einmal einen Betriebsrat. Der wollte mit mir zunächst einen Tarifvertrag für den Holzschiffbau auf dem flachen Lande ohne Wasserkontakt aushandeln. Weil wir uns aber nicht einig wurden, kam es zu einer Urabstimmung und zum Streik. Herr, weißt du eigentlich, was Handwerker heute verlangen? Wie soll ich denn das bezahlen?
Weil die Zeit drängte, fing ich schon einmal an, Tiere einzusammeln. Am Anfang ging das noch ganz gut, vor allem die beiden Ameisen sind noch immer wohlauf. Aber seit ich zwei Tiger und zwei Schafe von der Notwendigkeit ihres gemeinsamen und friedlichen Aufenthaltes bei mir überzeugt hatte, meldete sich der örtliche Tierschutzverein und rügte die artwidrige Haltung. Und mein Nachbar klagt auch schon wieder, weil er auch die Eröffnung eines Zoos für geschäftsschädigend hält. Herr, ist dir eigentlich klar, dass ich auch nach der Europäischen Tierschutztransportverordnung eine Genehmigung brauche? Ich bin schon auf Seite 22 des Formulars und grüble im Moment darüber, was ich als Transportziel angeben soll. Und wusstest du, dass z. B. geweihtragende Tiere während der Brunftzeit überhaupt nicht transportiert werden dürfen? Und die Hirsche sind ständig am Schnackseln, wie Fürstin Gloria sagen würde, und auch der gemeine Elch und Ochse denken an nichts anderes, besonders die Südlicheren!
Übrigens, wo hast du eigentlich die Callipepia caliconica – du weißt schon, die Schopfwachteln, und den Lethamus Discolor versteckt? Den Schwalbensittich habe ich bisher auch nicht finden können.
Dir ist natürlich auch bewusst, dass ich die 43 Vorschriften der Binnenmarkt-Tierschutzverordnung bei dem Transport der Kaninchen strikt beachten muss. Meine Rechtsanwälte prüfen gerade, ob diese Vorschriften auch für Hasen gelten.
Übrigens: Wenn du es einrichten könntest, die Arche als fremdflaggiges Schiff zu deklarieren, das sich nur im Bereich des deutschen Küstenmeeres aufhält, bekäme ich die Genehmigung viel einfacher. Du könntest dich doch auch einmal für mich bemühen. Ein Umweltschützer von Greenpeace erklärte mir, dass ich Gülle, Jauche, Exkremente und Stallmist nicht im Wasser entsorgen darf. Wie stellst du dir das eigentlich vor? Damals ging es doch auch!
Vor zwei Wochen hat sich das Oberkommando der Marine bei mir gemeldet und von mir eine Karte der künftig überfluteten Gebiete erbeten. Ich habe ihnen einen blau angemalten Globus geschickt. Und vor zehn Tagen erschien die Steuerfahndung; die haben den Verdacht, ich bereite meine Steuerflucht vor. Ich komme so nicht weiter, Herr, ich bin verzweifelt! Soll ich nicht doch lieber meinen Rechtsanwalt mit auf die Arche nehmen?"
Noah fing wieder an zu weinen. Da hörte der Regen auf, der Himmel klarte auf und die Sonne schien wieder. Und es zeigte sich ein wunderschöner Regenbogen. Noah blickte auf und lächelte. „Herr, du wirst die Erde doch nicht zerstören?"
Da sprach der Herr: „Darum sorge ich mich nicht mehr, das schafft schon eure Verwaltung!"
Nivea-Lied
„Warum sollt ich mich denn grämen?“
Waffel-Lied
„Herz und Herz vereint zusammen.“
ARNOS BIBLE-GAMES
Noahs Schrei-Test
ab 10 Personen
ab 8 Jahren
ca. 5 bis 10 Minuten
Charakter des Spiels: spannend, witzig-verrückt, starker Wettbewerb, Bibelkenntnis ist nicht nötig
Material: -
Was für ein Krach auf der Baustelle von Noahs Arche! Alle werkeln und hämmern vor sich hin, die Kinder spielen lautstark mit den Sägespänen und ein paar Ziegen meckern dazwischen herum. Noah hat 100 Meter weiter gerade die Säge, die du brauchst, und ist außerdem schon etwas schwerhörig. Jetzt kommt‘s drauf an, wie laut du sein kannst.
Zwei Gruppen (z. B. Jungen und Mädchen) stehen sich in Reihen in drei bis fünf Metern Entfernung gegenüber. Ein Mädchen, das sehr laut schreien kann, stellt sich in die Reihe der Jungen. Das Mädchen bekommt einen Begriff genannt, den weder die Jungen noch die anderen Mädchen vorher wissen. Nun muss das Mädchen versuchen, diesen Begriff der Mädchenreihe zuzuschreien. Die Mädchen müssen heraushören, welcher Begriff es ist. Natürlich schreien die Jungen den Mädchen auch (irgendetwas) entgegen, um den Geräuschpegel zu erhöhen und es unmöglich zu machen, den Begriff herauszuhören. Wenn die Mädchenreihe den Begriff geraten hat, kommen die Jungen dran. Einer von ihnen stellt sich in die Mädchenreihe und schreit den Jungen einen Begriff zu. Hier ein paar Möglichkeiten:
Holzkeil – Hammer – Baumstamm – Maßband – Hobel – Vogelfutter – Erste-Hilfe-Kasten – Getränke – Schrauben – Ziegenkäse – Mantel – Sägeblatt – Schraubenzieher – usw.
Hieroglyphen
ab 6 Personen