Heimkehr. Jan Eik
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Jan Eik
Heimkehr
Kappes 19. Fall
Kriminalroman
Jaron Verlag
Jan Eik, geboren 1940 als Helmut Eikermann, lebt als freiberuflicher Autor und Publizist in Berlin. Er schrieb eine Vielzahl von Sachbüchern, Kriminalromanen und -erzählungen sowie Hör- und Fernsehspielen. Bei Jaron erschienen von ihm u. a. «Schaurige Geschichten aus Berlin» (Neuausgabe 2013) sowie zwei humorvolle kleine Bücher zu den Besonderheiten der heimatlichen Sprache («Berliner Jargon», 2009; «DDR-Deutsch», 2010). Vor allem aber verfasste er mehrere Bände für die Krimiserien des Jaron Verlags: für die «Berliner Mauerkrimis» («Am Tag, als Walter Ulbricht starb», mit Horst Bosetzky, 2010), «Es geschah in Berlin» (zuletzt: «Polnischer Tango», 2012), «Es geschah in Preußen» (zuletzt: «Attentat Unter den Linden», mit Uwe Schimunek, 2012) und «Es geschah in Sachsen» («Katzmann und das schweigende Dorf», 2011).
Originalausgabe
1. Auflage 2013
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
© 2013 Jaron Verlag GmbH, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.
Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin
ISBN 9783955520182
Inhaltsverzeichnis
EINS
VIERZEHN
SEPTEMBER 1946
EINS
DURCH DIE WIPFEL der Kiefern flimmerte die Morgensonne. Die Luft roch nach Wald und Pilzen. Was für ein Tag! Der erste Tag in seinem neuen Leben. Er atmete tief und fühlte sich wie berauscht. Der fast vergessene Geruch drohte ihn zu überwältigen, so stark erinnerte er ihn an die Kindheit. Es schien ihm, als sei er mit den Eltern zum Baden hierher gefahren. Der Müggelsee lag gar nicht weit entfernt. Das Wasser und die sanften Wellen – ein Genuss aus einem anderen, sehr weit entfernten Leben. Wie lange war er nicht geschwommen? Würde er trotz seiner Verletzungen noch das gleiche Vergnügen daran haben?
Er war versucht, seinem Begleiter zuzurufen, er wolle erst mal zum See. Das war natürlich Unsinn. Sie hatten ein Ziel, das zu erreichen ihm schwer genug fiel. Der andere war ihm immer ein paar Schritte voraus. Bei aller Mühe gelang es ihm kaum, dessen Tempo mitzuhalten. Dieser überraschend aufgetauchte Cousin war in besserer körperlicher Verfassung als er.
Er riss sich zusammen und schlurfte weiter. Märkische Heide, märkischer Sand, summte es in seinem Kopf. Das stumpfsinnige Lied und den Sand hatte er während der gnadenlosen Ausbildung zur Genüge kennengelernt – und hassen gelernt. Mit knapp 20 hatten sie ihn zum Kommiss geholt und geschunden. Im nächsten Monat