Weiße Wölfe am Salmon River. Lutz Hatop

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Weiße Wölfe am Salmon River - Lutz Hatop

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Felsenmeer

       Anruf aus Vancouver

       Wieder in Kanada

       Insel ohne Namen

       Ohne Ausweg

       Jäger und Gejagte

       Nanuk

       Die Geisel

       Den Tod vor Augen

       Der Schrei der weißen Wölfe

       Eine schwere Entscheidung

       Preisgegeben

       Hochzeit in Iskut

       Der Prozess

       Gefangen im goldenen Käfig

       Endlich angekommen

       KAPITEL 1 – ALS ALLES BEGANN

       Freunde

      Blaubeuren, März 2002. Eine Kleinstadt am Rande der Schwäbischen Alb, unweit Ulm. Marc Mezger, 28 Jahre alt, stand vor den zwei wichtigsten Entscheidungen seines bisherigen Lebens. Lehrzeit, Ausbildung, das Beamtenverhältnis auf Probe endete in zwei Tagen. Endlich war es soweit, die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit bei der Kriminalpolizei in Ulm. Ein lang gehegter Traum sollte wahr werden.

      Die Feier war für Freitag angesetzt, zuvor musste er noch eine zweite Entscheidung treffen. Er stand fast in der Mitte des weiten Platzes, mit sich und der Welt zufrieden, seine Augen erfassten den riesigen 161m hohen gotischen Westturm des Ulmer Münsters, ein Gebirge aus Stein. Die Spätnachmittagssonne tauchte den hellen Muschelkalkstein in ein gelbliches Licht. Filigran war die Schauseite mit seinen Fialen, Streben, Spitzen und figürlichen Darstellungen. Licht und Schatten machten die Fassade noch lebendiger. Ja, das war der richtige Ort.

      Er griff in seine rechte Jackentasche, holte eine kleine Schachtel heraus, hob das Oberteil ab und begutachtete glücklich den Inhalt. Er dachte an sie, an Ella. Sie wusste nichts von seinem heutigen Vorhaben. Gedankenverloren erinnerte er sich. An den Kajakkurs auf der Donau, er der Trainer. Sie, eine Schülerin, die nur widerwillig ihrem Freund zuliebe an dem Kurs teilnahm. Schnell entdeckten beide ihre Zuneigung füreinander. Noch größer dann die Überraschung, als er feststellte, dass ihre Eltern in der großen Villa gegenüber seinem Elternhaus lebten. Wie konnte er sie nur so lange übersehen.

      Ella, ein Energiebündel ohnegleichen. Lange glatte schokoladenbraune Haare umrahmten ein ebenmäßiges ovales Gesicht. Lachte sie, lachten auch ihre braungrünen Augen, verzauberten fast jeden. Insbesondere Marc. Nachdenklich machte er sich auf den Weg zu seinem Auto, ob sie wohl ja sagt?

      Während der Fahrt spielte er hundert Varianten durch, passierte immer wieder kleinere Schneefelder, die sich im Schatten vor der Sonne retten konnten. Der Schnee war nicht mehr leuchtend weiß, sondern grau und schmutzig. Es war Mittag, als er sein Elternhaus erreichte, einen Winkelbungalow inmitten eines recht großen Grundstückes aus den 60er Jahren. Er parkte direkt an der Straße vor dem Haus, überquerte sie, lief den Plattenweg zur Villa. Er fasste in die Jackentasche, die Schachtel war noch da, drückte die Klingel. Die Tür öffnete sich, Sandra, die jüngere Schwester von Ella stand in der Tür.

      „Hallo Marc, kommst du zu mir?“ Sie lachte.

      „Nein, Sandra, leider nicht. Ist Ella da?“

      „Klar, komm rein, sie ist in ihrem Zimmer.“

      Ella wohnte noch immer bei ihren Eltern, studierte in Ulm Medizin.

      Marc nahm die Treppe hinauf zwei Stufen auf einmal, blieb vor der Tür stehen, klopfte leise an. Eine helle Stimme antwortete: „Ja, bitte?“

      Als er in das Zimmer trat, war Ella bereits von ihrem Stuhl aufgestanden. Er hatte sie überrascht, sie stellte sich so vor den Bildschirm ihres PCs, dass er nichts sehen konnte. Irritiert und unsicher kam die Frage: „Komme ich ungelegen, soll ich wieder gehen?“

      Ella hatte sich bereits wieder gefangen, lief auf ihn zu.

      „Hallo Marc, du hier? Um diese Zeit. Hast du keinen Dienst? Grüß Gott erst mal.“ Sie lachte ihn an. „Nein, du kommst nicht ungelegen, komm, lass uns runtergehen, da sitzen wir besser“, fasste ihn unter den Arm und zog ihn aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer setzte sie sich auf das Sofa. „Setzt du dich zu mir?“

      Marc hatte immer noch seine Jacke an. „Zieh doch mal deine Jacke aus, so kalt ist es bei uns auch nicht. … Hallo, redest du nicht mehr mit mir? Warum bist du gekommen?“

      Marc zog seine Jacke aus, nicht ohne sich vorher das kleine Schächtelchen zu nehmen. Endlich konnte er sie begrüßen, mit einem Kuss. Seine Neugier war geweckt. Warum hatte sie ihn aus dem Zimmer komplimentiert? Was versteckte sie vor ihm? Er wollte Bescheid wissen.

      „Hast du Geheimnisse vor mir?“

      „Ja…aa, habe ich. Stopp. Keine weiteren Fragen mehr, du erfährst es schon noch. Nur nicht jetzt.“ Sie legten ihren Finger auf seinen Mund, flüsterte unwiderstehlich: „Bitte, habe Geduld. Du erfährst es früh genug.“

      Marc nickte, gab nach. Erfahren sollte er das Geheimnis jedoch nie!

      Der Zeitpunkt war gekommen, er holte die Schachtel hervor, drückte sie Ella in die Hand. „Für dich, mach auf.“

      Sie hatte eine Ahnung, riss das Geschenkpapier ab, hob den Schachteldeckel, tat völlig überrascht. „Oh, ein Ring?“

      „Ella, was soll das? Ich meine es ernst?“

      Auch Ella blickte ihn eindringlich an. Der Schalk in ihren Augen war nicht mehr vorhanden. „Gut Marc, was möchtest du mit dem Ring?“

      „Das weißt du doch?“ Alles, was er sich im Auto überlegt hatte, war nicht mehr vorhanden. Ella schaute ihn an, nickte.

      „Herr Mezger, so nicht. Wenn, dann bitte richtig.“

      „Du meinst, mit Antrag? So richtig?“

      Sie

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