Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band. Alfred Bekker

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Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band - Alfred Bekker

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die Nacht. Zwischen den Wagen schnaubten die Pferde unruhig und manchmal brüllte eines der Rinder.

      Missouri-Joe kam wie ein Schatten aus dem Dunkel, blieb bei Ted, fünfzig Yard von den Wagen entfernt, stehen und sagte: „Es sind Indianer in der Nähe.“

      „Bist du sicher?“

      Joe zeigte mit seinem Gewehr nach Norden, von wo eben wieder das klagende Heulen des Wolfes kam. „Komm, weiter zurück!“

      Sie zogen sich rückwärtsgehend zurück, die Gewehre angeschlagen und den Blick hinaus in das silbrige Licht gerichtet.

      Der Wolf heulte wieder.

      Sie erreichten die Wagen und blieben stehen. Stone tauchte bei ihnen mit der Sharps 52 in der Hand auf.

      „Joe sagt, es sind Indianer in der Nähe“, murmelte Ted.

      „Wo denn?“

      „Dort, wo der Wolf heult“, sagte Joe.

      Stone blickte zweifelnd auf Ted.

      „Wenn er es sagt, wird es stimmen“, murmelt Catto.

      „Viele Indianer?“

      „Wahrscheinlich nur ein paar, die uns beobachten“, sagte Joe.

      „Und warum beobachten sie uns?“, stieß Stone hervor.

      „Warum wohl? Sie werden uns irgendwann angreifen oder sie wollen etwas haben. Eine Art Wegzoll. Das weiß man vorher nie.“

      „Und wann werden sie kommen?“

      „Irgendwann.“ Joe grinste den Siedler an. „In zwei, drei, vier oder fünf Tagen. Schwer zu sagen.“

      „Wovon hängt das ab?“

      „Vielleicht sind sie nicht genug und müssen sich erst um Verstärkung kümmern“, erwiderte Joe. „Es ist besser, sie sagen den anderen noch nichts davon. — Die können sich noch früh genug aufregen.“

      „Ja.“ Stone ließ sein Gewehr sinken. Nach einer Weile kam ein anderer Mann um den Wagen herum.

      In der Ferne war das Wolfsgeheul wieder zu hören.

      „Ist was, Alois?“, fragte der Mann. „Nein, es ist nichts.“

      „Der verdammte Wolf macht das Vieh verrückt“, knurrte der Mann. „Und die Kinder auch. Kann man den nicht abschießen?“

      „Der flieht, wenn wir uns nähern“, entgegnete Stone.

      Der Mann blickte noch ein paar Sekunden nach Westen, dann wandte er sich ab und verschwand.

      „Wer den Wolf jagt, verliert seinen Skalp“, murmelte Missouri-Joe.

      9

      Ted zügelte sein Pferd, als Joe mit einem Satz aus dem Sattel sprang und in die Hocke ging. Joes Schatten wurde vom grellen Sonnenlicht auf den Boden geworfen, genau auf den Hufabdruck eines Pferdes, der sich in den Sand geprägt hatte.

      Ted blickte nach Süden. Die Wagen bewegten sich ungefähr dreihundert Yard von ihnen entfernt langsam nach Westen, und das Vieh wurde dem Treck nachgetrieben.

      Joe richtete sich auf und folgte der Spur. Ted nahm sein Pferd mit. Als Missouri-Joe stehen blieb, sagte er: „Es waren vier.“

      Ein Stück weiter bog die Spur nach Norden ab. In der Ferne erhoben sich flache Hügel und Buschwerke bedeckten die Prärie stellenweise. Zu sehen, war nichts.

      „Du meinst, sie beobachten uns nur?“

      „Im Augenblick ja, vielleicht liegen sie in den Büschen. Oder auf dem Hügel. Oder irgendwo im Gras, wo man sie nicht sieht.“ Joe wandte sich um. „Oder sie springen plötzlich neben dir auf und spalten dir mit der Axt den Schädel.“

      „Na, na, jetzt willst du mir wohl Angst machen, Joe! So dicht steht doch das Gras hier gar nicht!“

      Missouri-Joe grinste und stieg auf sein Pferd. Er zog das Gewehr aus dem Sattelschuh und schaute ebenfalls nach Norden.

      „Was sind es für Indianer?“

      „Wahrscheinlich Cheyennes. — Spielt das für dich ’ne Rolle?“

      „Nein. Ich wollte es nur wissen, Joe.“ Ted zog sein Pferd herum und ritt auf den Treck zu, hinter dem eine Staubfahne in der Luft hing und meilenweit sichtbar den Weg markierte, den die Wagen nahmen.

      Als sie die Wagen fast erreicht hatten, kam ihnen Alois Stone entgegen. Der Siedler zügelte das Pferd vor ihnen und blickte Ted an.

      „Joe hat die Spuren gefunden“, sagte Catto. „Sie sind wieder nach Norden. — Vier.“

      „Könnt ihr nicht feststellen, ob im Norden noch mehr Indianer sind?“

      Missouri-Joe tippte sich an die Stirn. „Verrückt müssten wir sein, wenn wir das versuchten.“

      Der Siedler fluchte leise. „Und ich hatte gedacht, wir würden unbemerkt durchkommen.“

      „Unbemerkt kommt man mit so vielen Wagen nie durch“, erwiderte Joe. „Die Frage ist nur, ob man auf viele oder wenige Indianer stößt, und ob die Indianer Interesse daran haben, einen Treck anzuhalten. Jetzt, mit der Eisenbahn, haben sie Interesse daran. Sie sind überhaupt klüger geworden. — Ich meine, klüger, was ihr Verhältnis zu weißen Männern angeht.“ Joe schnalzte mit der Zunge und ritt an dem Siedler vorbei.

      Ted und Stone folgten ihm. Der Siedler sagte: „Vielleicht wäre es doch besser, die anderen erfahren es. — Wenigstens die Männer.“

      „Wenn es die Männer erfahren, wissen es die Frauen auch.“ Ted zuckte die Schultern. „Aber was Sie den anderen sagen, müssen Sie selbst wissen.“

      Der Siedler fluchte wieder. Von den Wagen kamen die beiden Schäferhunde kläffend über das Land gejagt. Ted, der wieder nach Norden blickte, zügelte jäh sein Pferd.

      „Joe!“, rief Catto.

      Missouri-Joe und der Siedler hielten an und blickten nach Norden, als wüssten sie schon, was ihnen droht.

      Auf einem fernen Hügel hielten ein paar Reiter, sechs oder sieben. Aber es kamen weitere dazu, bis ein Pulk von mindestens drei Dutzend den Hügel bevölkerte.

      „Das geht schneller, als ich dachte“, sagte Joe.

      „Los, Stone, lassen Sie die Wagen zusammenfahren!“, rief Ted.

      Der Siedler trieb sein Pferd an und donnerte auf die Wagen zu. Die beiden Schäferhunde jagten kläffend hinterher.

      Ted ritt langsam weiter, bis er Joe erreicht hatte.

      Stone schoss aus seinem Gewehr in die Luft und schrie den Wagen etwas entgegen. Dann knallten Peitschen und die Wagen fuhren in einem großen Kreis zusammen.

      Noch immer verharrte

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