Alles ist Zufall. Theodor Fontane

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Alles ist Zufall - Theodor Fontane marixklassiker

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      Da nimm den Wanderstab,

      Es fallen Deine Sorgen

      Wie Nebel von dir ab.

      Des Himmels heitere Bläue

      Lacht dir ins Herz hinein,

      Und schließt, wie Gottes Treue,

      Mit seinem Dach dich ein.

      Rings Blüten nur und Triebe

      Und Halme von Segen schwer,

      Dir ist, als zöge die Liebe

      Des Weges nebenher.

      So heimisch alles klinget

      Als wie im Vaterhaus,

      Und über die Lerchen schwinget

      Die Seele sich hinaus.

      1850, SW XX, S. 7

      Unterwegs und wieder daheim

      1

      Erst Münchner Bräu aus vollen Krügen,

      Die Deckel klappten wie ein Reim,

      Dann Neckarwein in vollen Zügen

      Und endlich Rot von Ingelheim.

      Und all die Zeit kein regentrüber

      Verlorener Tag, kein nasser Schuh,

      Die Bilder zögen uns vorüber,

      Wir taten nichts als schauten zu.

      Und graue Dome, bunte Fresken,

      Und Marmor reichten sich die Hand,

      Und weinblattdunkle Arabesken

      Zog drum das Rhein- und Schwabenland.

      2

      Mit achtzehn Jahr und roten Wangen,

      Da sei’s, da wandre nach Paris,

      Wenn noch kein tieferes Verlangen

      Sich dir ins Herze niederließ;

      Wenn unser Bestes: Lieb’ und Treue,

      Du nicht begehrst und nicht vermißt,

      Und all das wechselvolle Neue

      Noch deine höchste Gottheit ist.

      Mir sind dahin die leichten Zeiten,

      Es läßt mich nüchtern, läßt mich kalt,

      Ich bin für diese Herrlichkeiten

      Vielleicht zu deutsch, gewiß – zu alt.

      3

      Und wieder hier draußen ein neues Jahr –

      Was werden die Tage bringen?!

      Wird’s werden, wie es immer war,

      Halb scheitern, halb gelingen?

      Wird’s fördern das, worauf ich gebaut,

      Oder vollends es verderben?

      Gleichviel, was im Kessel braut,

      Nur wünsch’ ich nicht zu sterben.

      Ich möchte noch wieder im Vaterland

      Die Gläser klingen lassen

      Und wieder noch des Freundes Hand

      Im Einverständnis fassen.

      Ich möchte noch wirken und schaffen und tun

      Und atmen eine Weile,

      Denn um im Grabe auszuruhn,

      Hat’s nimmer Not und Eile.

      Ich möchte leben, bis all dies Glühn

      Rückläßt einen leuchtenden Funken

      Und nicht vergeht wie die Flamm’ im Kamin,

      Die eben zu Asche gesunken.

      4

      Ich bin hinauf, hinab gezogen

      Und suchte Glück und sucht’ es weit,

      Es hat mein Suchen mich betrogen,

      Und was ich fand, war Einsamkeit.

      Ich hörte, wie das Leben lärmte,

      Ich sah sein tausendfarbig Licht,

      Es war kein Licht, das mich erwärmte,

      Und echtes Leben war es nicht.

      Und endlich bin ich heimgegangen

      Zu alter Stell’ und alter Lieb’,

      Und von mir ab fiel das Verlangen,

      Das einst mich in die Ferne trieb.

      Die Welt, die fremde, lohnt mit Kränkung,

      Was sich, umwerbend, ihr gesellt;

      Das Haus, die Heimat, die Beschränkung,

      Die sind das Glück und sind die Welt.

      1856, SW XX, S. 21 ff.

2. Wanderungen in der Fremde und der Mark Brandenburg

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