Mit der Dakota in die Freiheit. Slavomír Michálek

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Mit der Dakota in die Freiheit - Slavomír Michálek

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am 22. April 1949. Vom Militärflughafen in Pardubice (Pardubitz) flog der Kapitän, Jaroslav Nýč, mit einer Siebel SI 204, die ursprünglich für Trainings künftiger Piloten bestimmt war40, zum grasbewachsenen Flugplatz eines Aeroklubs nahe der Gemeinde Vysoká in der Nähe von Náchod (Nachod). Dort warteten Unterleutnant Jaroslav Muzika, Stabskapitän Oldřich Filip, Stabskapitän Miroslav Laštovka mit ihren Ehefrauen und vier Kindern. Sie setzten ihren Flug bis zur deutschen Grenze fort, um anschließend den Kurs Richtung England zu ändern und in Manston zu landen. Der damalige Flugbetriebsleiter am Flughafen in Pardubice, Mjr. Václav Formánek, wurde aufgrund dieses „außerordentlichen“ Ereignisses zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt.

      Das Jahr 1950 war ein besonderes in der Geschichte der Fluchten durch den Eisernen Vorhang per Flugzeug. Denn die Entführungen von gleich drei Flugzeugen des Typs Dakota, die am Morgen des 24. März 1950 von Ostrau, Brünn und Bratislava nach Prag fliegen sollten, schließlich jedoch in Erding landeten, kann als spektakulär bezeichnet werden. Dieser Vorgang erreichte weltweites Aufsehen und war zugleich eine Schande für das kommunistische Regime, da wieder die ‚Westler‘ der RAF die Strippen bei dieser Aktion zogen. Selbstverständlich behandeln wir dieses einmalige Vorgehen in einem gesonderten Kapitel (siehe Kapitel 6).

      Die erste Entführung einer Dakota im Jahr 1953, die sog. Dakota von Miroslav Slovák, vom 23. März behandeln wir in einem separaten Kapitel (siehe Kapitel 7). An dieser Stelle erwähnen wir nur, dass diese Flucht nach Frankfurt sich im Vergleich zu den anderen dadurch unterscheidet, dass an ihr jugoslawische, in der ČSR wohnende Staatsangehörigen teilnahmen, die folglich durch die ŠtB und die kommunistische Propaganda im Rahmen des politischen Prozesses als imperialistische Agenten von Josip Broz Tito verurteilt wurden.

      Obwohl es auch nach 1953 immer wieder zu Entführungen von Verkehrs- und Kleinflugzeugen kam, wurden Fluchten tschechoslowakischer Bürger per Flugzeug nicht mehr durch die ‚Westler‘ der RAF organisiert. Dies machte den wesentlichen Unterschied zu den Jahren 1948–1953 aus. Denn in dieser „neuen“ Zeit befanden sich die ‚Westler‘ entweder bereits im Ausland oder im Gefängnis oder es wurde ihnen das Fliegen auch auf innerstaatlichen Fluglinien verboten. Aus dem tschechoslowakischen Flugverkehr wurden alle, die als Feinde des Kommunismus galten, entfernt.

      Aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre sind drei Fälle einer erfolgreichen Entführung von Kleinflugzeugen und ein Fall einer misslungenen Entführung einer Dakota bekannt.

      Ein anderes Kapitel der tschechoslowakischen Luftfahrt stellen Flugzeugentführungen in den 1960er Jahren dar. Die ursprüngliche Fluchtmotivation änderte sich so, dass die Hauptursache

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