Ein Junggeselle wird bekehrt. Barbara Cartland

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Junggeselle wird bekehrt - Barbara Cartland страница 5

Ein Junggeselle wird bekehrt - Barbara Cartland Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

Скачать книгу

sie immerzu anzuschauen, und er wußte daß Alexia, die sein Gesicht beobachtete, es bemerkte und darüber sehr erfreut war.

      Doch auch Letty war beeindruckt. Sie betrachtete den Marquis mit unverhohlener Bewunderung und erklärte schließlich: »Sie sehen genau so aus, wie ich mir einen Marquis immer vorgestellt habe! Bevor wir nach London kamen, warnte Alexia mich, daß ich enttäuscht sein könnte.«

      »Dann bin ich froh, Sie nicht enttäuscht zu haben«, lächelte der Marquis. »Ich schlage vor, wir setzen uns.«

      Letty ließ sich auf dem Stuhl nieder, den ihre Schwester kurz zuvor verlassen hatte, und Alexia setzte sich neben sie.

      Sie sahen den Marquis erwartungsvoll an.

      Osminton schwieg eine Weile.

      Endlich wandte er sich an Letty: »Ihre Schwester sagte mir, sie wünsche Sie in die Gesellschaft einzuführen. Glauben Sie, das würde Ihnen Spaß machen?«

      »Es wird wunderbar sein, auf Bälle zu gehen«, antwortete Letty lebhaft. »Ich liebe es, zu tanzen!«

      »In Bedfordshire gibt es sehr wenige Gelegenheiten für sie, Feste zu besuchen«, warf Alexia ein.

      Der Marquis bezweifelte, daß es sich in London als einfacher erweisen würde — ohne jemanden, der sie einführte. Sein Verstand riet ihm, sich nicht länger mit den beiden Schwestern zu beschäftigen. Er sollte Dugdale rufen, der ihnen den Namen seines Verwalters geben sollte, und sie dann vergessen.

      Andererseits gab es keinen Zweifel daran, daß Alexia den Liebreiz ihrer Schwester keineswegs übertrieben hatte, und er konnte nicht umhin, es fast als ein Verbrechen anzusehen, diese Blüte ungesehen blühen zu lassen.

      Mit einem Maß an Selbstbeherrschung, das ihn im Laufe der Jahre davor bewahrt hatte, in eine ganze Reihe von Dingen verwickelt zu werden, die Ärger bedeuten konnten, sagte er: »Ich werde meinen Sekretär, Mr. Dugdale, rufen. Es wird ihm ohne Zweifel möglich sein, Ihnen eine Unterkunft zu besorgen. Mit der Anstandsdame jedoch ist es eine andere Sache.«

      »Wird er vielleicht eine wissen?« fragte Alexia hoffnungsvoll.

      »Eine Anstandsdame?« rief Letty aus. »Aber Alexia paßt doch immer auf mich auf!«

      »Und das gedachte ich auch weiterhin zu tun«, antwortete Alexia. »Aber Seine Lordschaft meint, daß ich nicht alt genug sei und daß wir eine verheiratete Frau brauchen.«

      Letty sah verwirrt aus.

      »Aber wir kennen doch niemanden in London.«

      »Das ist ja das Problem«, murmelte der Marquis. »Aber wir werden sehen, was Mr. Dugdale dazu zu sagen hat.«

      Er stand auf, um die Glocke auf seinem Tisch zu läuten.

      Der Sekretär kam so schnell ins Zimmer, daß der Marquis wußte, er hatte nur auf seinen Ruf gewartet.

      »Wir haben hier ein Problem, Dugdale«, erklärte er. »Doch zunächst will ich Sie miteinander bekannt machen.«

      Er wandte sich Alexia zu.

      »Dieser Herr wird Ihnen helfen — mein Sekretär, den ich bereits erwähnte.«

      Alexia knickste und reichte ihm die Hand.

      »Ich werde mein Bestes tun. Ihnen behilflich zu sein«, meinte Mr. Dugdale höflich.

      »Und das ist Miss Letty Minton, die jüngere Schwester«, stellte der Marquis Letty vor. Während er sprach, beobachtete er seinen Sekretär und stellte amüsiert fest, daß dieser über Lettys Schönheit genauso erstaunt war wie er selbst.

      Nachdem sie sich von ihrem Knicks erhoben hatte, sagte, Letty impulsiv: »Oh bitte, wenn Sie eine Anstandsdame für uns suchen, finden Sie nur keine alte und mürrische, die an allem, was ich tue, etwas auszusetzen hat! Die Damen in Bedfordshire sehen in solch mißbilligender Weise auf mich herunter.«

      Der Marquis konnte sich den Grund lebhaft vorstellen, aber er bemerkte, daß sein Sekretär ihn fragend anschaute, und beeilte sich zu erklären: »Das ist es, was meine Cousinen suchen, Dugdale: als erstes ein möbliertes Haus und als zweites jemanden, der sie beide in die Gesellschaft einführt. Darüber hinaus können sie für das erste sehr wenig Geld aufbringen und für das zweite praktisch so gut wie nichts.«

      Er spürte, daß Alexia ihn vorwurfsvoll ansah. Doch dann wurde er von Mr. Dugdales Erstaunen darüber abgelenkt, daß er sich mit etwas befassen sollte, das so gar nicht zu seinem üblichen Aufgabengebiet gehörte.

      »Eine möblierte Unterkunft dürfte nicht schwierig zu finden sein«, sagte der Sekretär nach einer Weile. »Aber eine Anstandsdame — ich habe keine Ahnung, wo ich eine suchen sollte, Mylord.«

      »Ich habe es noch nie erlebt, daß Sie bei einer Sache, um die ich Sie gebeten habe, versagt hätten«, antwortete der Marquis. »In der Tat glaube ich, Sie brüsten sich damit, niemals auf der Verliererseite zu stehen. Dies ist eine Herausforderung. Sie werden dabei über sich selbst hinauswachsen.«

      Mr. Dugdale legte eine Hand an seine Stirn und machte ein verwirrtes Gesicht. Gleichzeitig blitzten seine Augen, als ob er verstand, daß der Marquis ihn absichtlich dazu anstachelte, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Er wandte sich an Alexia.

      »Wie bald werden Sie alles benötigen, Miss Minton?« fragte er.

      »Jetzt, auf der Stelle«, antwortete Alexia. »Wie ich schon sagte, ich mag das Hotel nicht, in dem wir die letzte Nacht verbracht haben, und es ist sehr teuer, viel teurer, als ich es erwartet hatte.«

      »Sie und Ihre Schwester wohnen doch sicher nicht allein in einem Hotel?« fragte Mr. Dugdale betroffen.

      Alexia lächelte ihn an.

      »Seine Lordschaft glaubt auch, ich sei sehr töricht, aber so dumm bin ich nun wieder nicht. Nein, unsere Gouvernante ist bei uns und auch mein Bruder.«

      »Wie alt ist er?« fragte Mr. Dugdale.

      In seiner Stimme schwang eine gewisse Erleichterung mit.

      »Peter ist sieben.«

      Wieder sah Mr. Dugdale den Marquis hilflos an.

      Dann, als er das Lächeln auf den Lippen seines Arbeitgebers sah, murmelte er: »Ich kann mir nicht denken, Mylord, daß im Augenblick . . .«

      Der Marquis unterbrach ihn.

      »Was ist denn mit dieser Verwandten, die mir ständig in den Ohren liegt?« fragte er. »Vielleicht wäre sie mir gern gefällig, in der Hoffnung auf spätere Vorteile.«

      Sein Gesicht hatte wieder jenen typischen zynischen Ausdruck angenommen.

      Mr. Dugdale lächelte erleichtert.

      »Sie meinen die ehrenwerte Mrs. Featherstone«, sagte er. »Eine ausgezeichnete Idee, Mylord! Sie wird diese Aufgabe mit Freuden übernehmen.«

      »Ich schlage vor, Sie setzen sich mit ihr in Verbindung, Dugdale. Und ein möbliertes Haus für die nächsten zwei Monate zu finden, dürfte wohl kein Problem darstellen.«

      »Ich

Скачать книгу