Jahrbuch der Baumpflege 2021. Группа авторов

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Jahrbuch der Baumpflege 2021 - Группа авторов

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u. Landsch.ökol. 33, 139–140.

      STURM, A. M. (Hrsg.), 2016: Giftmorde III: weitere tödliche Anwendungen. Edition Krimi, Hamburg.

      VONARBURG, B., 1997: Homöotanik. Haug Verlag, Heidelberg.

      www.championtrees.de: Rekordbäume. Gehölzdatenbank der Deutschen Dendrolologischen Gesellschaft [Zugriff 1.1.2021].

       Autor

      Prof. Dr. Andreas Roloff leitet das Institut für Forstbotanik und Forstzoologie sowie den Forstbotanischen Garten der TU Dresden in Tharandt, ist Inhaber des Lehrstuhls für Forstbotanik und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Fragen der Baumbiologie, Gehölzverwendung und Baumpflege. Er ist Fachreferent für Parks, Gärten und städtisches Grün im Rat der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft und Leiter des Kuratoriums Nationalerbe-Bäume.

       Kontakt: [email protected]

      1 Boden, Wurzeln und Leitungsbau

       Bäume, Böden und Leitungsbau – Herausforderungen für ein notwendiges Miteinander

       von Markus Streckenbach

       Zusammenfassung

      An Standorten von Stadtbäumen kommen unterschiedliche Gewerke mit oft sehr gegensätzlichen Ansprüchen zusammen. Dies führt zu einem spannungsgeladenen Nebeneinander, das gegenseitige Rücksichtnahme erfordert. Im Wurzelraum von Straßenbäumen ergibt sich eine besondere Situation da die Bedürfnisse von Bäumen dort, wo ein allgemeiner Platzmangel herrscht, besonders hart auf jene des Leitungsbaus treffen. Um den wachsenden Anforderungen an die Leistungen des städtischen Grüns und der zugleich bestehenden Ver- und Entsorgungssicherheit gerecht werden zu können, bedarf es einer Umkehr von der bisherigen Praxis. Ein Blick auf die Entwicklung des Konfliktes zeigt, dass hierfür vor allem bestehende Prioritäten zu überdenken sind, der Wurzelraum von Bäumen eine größere Beachtung finden muss und auch beim Thema „Baumwurzeln und Leitungen“ mehr Lösungen angeboten werden müssen, um ein konfliktfreies Miteinander zum größtmöglichen Nutzen aller zu ermöglichen.

       Summary

      At the locations of city trees, different trades with often very contradicting requirements come together – which leads to a tense parallel existence that requires mutual consideration. A special situation arises in the root area of street trees, where there is generally a lack of space and the needs of trees strongly collide with those of pipeline construction.

      A reversal of previous practice is strongly required in order to meet the growing demands on the benefits of urban greenery while also fulfilling the security for supply and disposal in cities. A look at the development of the conflict shows that above all, existing priorities have to be reconsidered. The same applies to the root area of trees, which so far has received mostly one-sided or no attention, and there is still a great need to develop and establish solutions that enable a conflict-free cooperation between tree roots and pipes to the benefit of all.

      1 Einleitung

      Konflikte im Zusammenhang mit Bäumen in unseren Städten bestehen, seitdem sie in einem Umfeld gepflanzt werden, das zugleich städtebaulichen Anforderungen genügen muss. Eine triviale Erkenntnis, die den Ursprung dieser Konflikte jedoch korrekt anspricht. Es sind die zum Teil krassen Gegensätze von Meinungen, Bedürfnissen und Interessen, die vor allem im Straßenraum einem konfliktfreien Miteinander von Bebauung und städtischem Grün entgegenstehen.

      Besonders hitzig wird es regelmäßig bei der Diskussion über den unterirdischen Raumbedarf von Bäumen. Die Folgen dieser Kontroversen begleiten viele Baumpflanzungen von Beginn an und verschärfen sich dann oft mit zunehmendem Baumalter. Solchen tagtäglichen Erfahrungen aus der Praxis stehen bislang nur wenige Veröffentlichungen über die unerwünschten Auswirkungen dieser Konkurrenz gegenüber (z. B. KOPINGA 1992; HEIDGER & LIESECKE 1997; KOPINGA 1997; REICHWEIN 2009; STÜTZEL et al. 2009; STRECKENBACH et al. 2009; HILBERT 2014; s. S. 160, 153, 88 und 63).

      Die überschaubare Anzahl von Artikeln zu diesem Thema kann so interpretiert werden, dass unerwünschte Entwicklungen lange Zeit als gegeben hingenommen wurden. Womöglich gab es einmal einen pragmatischen Umgang damit, wie auch mit den Folgen der bisherigen Praxis („so ist es nun einmal“). Straßenbäume haben in aller Regel jedoch einen eingeschränkten Wurzelraum. Allein deshalb sind Bau tätigkeiten in ihrer Nähe eine besondere Herausforderung – auch weil es hierdurch zu Wurzelverlusten und weiteren Einschränkungen kommen kann. Da es sich um ein grundsätzliches Problem handelt, und diese Konflikte großflächig bestehen, ist eine fachübergreifende Diskussion hierzu notwendig.

      2 Ein historisch gewachsener Konflikt

      Mit Blick auf die Stadtbegrünung hat es in den zurückliegenden Jahrzehnten bedeutsame Veränderungen gegeben. Hier sind vor allem der Klimawandel (vgl. MAIER & DEUTSCHLÄNDER 2010) und die gestiegene Anzahl von Eingriffen in den Wurzelraum von Bäumen hervorzuheben. Sie erschweren zunehmend sowohl die Etablierung als auch die Aufrechterhaltung eines vitalen, leistungsfähigen und verkehrssicheren Baumbestandes in unseren Städten (vgl. KEHR 2020).

      Zugleich erhitzen sich die Gemüter unverändert an der Frage, ob das Pflanzen von Bäumen im Straßenraum tatsächlich eine Notwendigkeit darstellt. Seit Jahrzehnten wird auch kontrovers über die Sanierung von Schäden diskutiert, sobald diese nicht mehr tolerierbar sind. Einen Hauptstreitpunkt bildet dabei immer wieder der Umgang mit Bestandsbäumen (Abbildung 1). Ein ausgewogener Dialog zur Verhinderung solcher Schäden von Beginn an findet zumeist jedoch gar nicht erst statt.

       Abbildung 1: Derartige Standortsituationen führen geradewegs zu berechtigter Kritik an deren Planung, die in aller Regel jedoch Baumverantwortliche trifft.

       Abbildung 2: Unverständnis, Gedankenlosigkeit und Leichtsinn führen bei Bautätigkeiten regelmäßig noch immer zu heftigsten Beschädigungen und dem anschließenden Niedergang von Bäumen.

      Es erscheint zudem, als flammen diese Konflikte regelmäßig neu auf. Mit jeder nachrückenden Generation von im Straßenraum Verantwortlichen sehen sich diese einer Problematik ausgesetzt, die von ihren Vorgängern

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