Extra Krimi Paket Sommer 2021. A. F. Morland

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Extra Krimi Paket Sommer 2021 - A. F. Morland

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zu der Kleinen hinter dem Tresen bist, ruft Sie dir vielleicht ein Taxi!"

      Dominguez starrte Bruder Maleficius völlig entgeistert an.

      Er öffnete den Mund, so als wollte er etwas sagen. Aber kein Laut kam über seine Lippen. Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Dominguez schluckte und stürzte schließlich zur Tür hinaus.

      "Hast du wirklich vor, ihm das Serum zu geben, Bruder Maleficius?", fragte einer der Kuttenträger.

      Der Narbengesichtige hob den Kopf. "Wäre ich dann SEIN wahrhafter Diener?"

      "Wohl kaum."

      Der Mann, der sich Bruder Maleficius nannte, kicherte leise. "Gegen die Substanz, die ich ihm gegeben habe, gibt es gar kein Serum." Maleficius wandte sich einem der Kuttenträger zu. "Schwester Francine..."

      Die Kapuze glitt zurück.

      Langes blondes Haar fiel über schmale Schultern.

      "Ja, Meister der Finsternis?"

      "Am frühen Abend waren zwei FBI-Agenten hier im Club und haben sich nach Brett Nolan erkundigt. Der Junge könnte für uns zu einem Problem werden..."

      23

      "Wir waren in diesem Damned Soul Club", berichtete Jay Kronburg, als wir später in Mister McKees Besprechungszimmer saßen. Unsere Dienstzeit war eigentlich längst vorbei. Dunkelheit hatte sich über den Big Apple gelegt. Wenn man aus den Fenstern des Bundesgebäudes an der Federal Plaza blickte, schaute man auf das Lichtermeer jener Stadt, die niemals schlief. Unserer Stadt.

      "Wem wir dort Brett Nolan Bild auch vorlegten - angeblich hat ihn niemand gekannt", ergänzte Leslie Morell. Er zuckte die Achseln. "Wir haben uns schließlich den Geschäftsführer des Ladens vorgeknöpft. Er gab schließlich zu, Nolan zu kennen, ihn aber schon eine ganze Weile nicht gesehen zu haben."

      "Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mich dort auch 'ne Weile nicht blicken lassen", warf Milo ein.

      "Fragt sich nur, wo er im Moment untergetaucht ist", brummte Mister McKee. Er hatte die Hände tief in den Taschen seiner grauen Hose vergraben.

      "Wir haben inzwischen außerdem die Adressen einiger Leute abgeklappert, die im Zusammenhang mit denselben Straftaten erkennungsdienstlich behandelt worden sind wie Dolores Montalban, Pat McGovern und Brett Nolan", fuhr Jay in seinem Bericht fort. "Leider ohne Erfolg."

      "Dieser Mann sollte uns dankbar sein, wenn wir ihn vor Dirty Rick und seinen Schergen in die Hände bekommen", murmelte unser Chef.

      Er griff nach der Kaffeetasse auf seinem Schreibtisch und nahm einen kräftigen Schluck. Seit der Special Agent in Charge unseres Field Office seine Familie durch ein Verbrechen verloren hatte, widmete er sein Leben voll und ganz dem Kampf gegen die Kriminalität. Er war morgens der Erste im Office und spät in der Nacht oft der Letzte, der es verließ. Hin und wieder übernachtete er sogar auf einer Liege im Büro.

      Mister McKee blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk und wandte sich anschließend an mich.

      "Ich weiß, dass es spät ist, Jesse, aber Sie wollten ja unbedingt mit unserem Informanten sprechen..."

      "Raquino!", entfuhr es mir.

      "Wir haben Kontakt mit ihm aufgenommen. Wenn Sie den Subway-Triebwagen besteigen, der 4.23 Uhr an der Subway Station DeKalb in Brooklyn Richtung Midtown Manhattan fährt, können Sie ihn treffen."

      Ich atmete tief durch. "Ziemlich früh, finden Sie nicht?"

      "Raquino will es so. Wahrscheinlich denkt er, dass dann das Risiko für ihn geringer ist."

      "Und wie erkennen wir ihn?", meldete sich Milo zu Wort.

      "Ich werde Ihnen ein Foto geben. Und Raquino wird Sie daran erkennen, dass Sie Ihre Uhren auf der rechten Seite tragen!"

      "Wie originell!", spottete Jay Kronburg.

      Mister McKee trank seinen Kaffee aus. "Wenn Sie sich noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen wollen, dann tun Sie das am besten jetzt!"

      24

      In dem Holzbungalow 345 Lambert Street in Yonkers brannte kein Licht. Brett Nolan stand in der Küche und blickte durch das Fenster Richtung Straße.

      Ein Wagen war in die Einfahrt gefahren.

      Brett Nolan hielt seine Automatik mit beiden Händen.

      Er sah die Wagenlichter verlöschen. Es war unmöglich, zu erkennen, um was für ein Fabrikat es sich handelte. Jemand stieg aus. Mehr als einen schattenhaften Umriss konnte Nolan nicht erkennen.

      Ein Teil der Straßenbeleuchtung funktionierte schon seit Tagen nicht. Die Reparaturarbeiten kamen nur schleppend voran, wie Schwester Francine ihm berichtet hatte. Sie hatte ihm diesen Unterschlupf besorgt. Das Haus gehörte ihren Eltern. Es stand zum Verkauf, da Francines Vater einen Job in einem Stahlwerk in Michigan angenommen hatte. Die Lambert Street in Yonkers war allerdings schon seit Jahren keine gute Gegend mehr und so hielt sich der Andrang von Kaufinteressenten in Grenzen.

      Jemand steckte einen Schlüssel in das Schloss der Haustür.

      Mit der Waffe in der Hand ging Brett Nolan in den Flur.

      Die Tür öffnete sich.

      "Keine Bewegung!", zischte Nolan.

      "Ich bin's. Francine", war die Antwort.

      Sie trat einen Schritt vor. Für einen Moment erkannte Nolan sie im Schein des Mondlichts, ehe sie in den Schatten des Korridors trat. Die Tür kickte sie mit dem Absatz zu.

      Nolan senkte die Waffe.

      "Wie ich sehe, hast du dich häuslich eingerichtet", sagte Francine ironisch.

      "Sehr witzig. Der Strom lässt sich nicht einschalten."

      "Na logisch, meine Eltern bezahlen ihn ja auch nicht mehr!"

      Sie gingen ins Wohnzimmer. Dort gab es eine Front von recht hohen Fenstern, durch die etwas Mondlicht fiel.

      Auf dem niedrigen Tisch hatte Nolan eine Kerze entzündet.

      "Was hat Bruder Maleficius gesagt?", fragte Nolan. "Besorgt er mir einen Satz falscher Papiere? Er hat doch Beziehungen..."

      "Brett, das geht alles nicht so schnell!"

      "Verdammt, das muss aber schnell gehen, weil mich diese Kolumbianer sonst zu Hackfleisch verarbeiten!" Brett atmete tief durch.

      "Leg erst einmal deine Waffe weg", sagte Francine beschwichtigend. "Ich habe immer Angst, dass diese Scheißdinger unbeabsichtigt loskrachen!"

      "Du kannst mich mal", knurrte er, steckte die Waffe aber trotzdem hinter den Hosenbund.

      Er ließ sich in einen der Sessel fallen.

      "Hast

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