Tierisch angedichtet. Hermann Forschner
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dann werd ich kräftig dich vermöbeln!"
Das hörten seine grünen Freunde,
des Teichs amphibische Gemeinde,
bequakten lobend seine Wort
– und setzten ihre Siesta fort.
Besondere kulturelle Leistungen sind Strategien zur Mehrung des Besitzstandes und der soziale Zusammenhalt bei der Verfolgung gemeinsamer Interessen.
Elster
Die Elster ist ein kluges Tier,
auf Eier andrer treibt sie Gier.
Den stolzen Adler pickt sie kühn,
will selber das Revier durchziehn.
Auf Artgenossen ist sie neidisch,
doch warnt man sich laut gegenseitig.
Die bunten kleinen Vögel fliehen,
wenn sie die Elster sehen ziehen.
Sieht sie wo Gold und Silber blitzen,
will sie es schnell für sich stibitzen.
Die Elster ist ein kluges Tier,
sie stiehlt und tötet – so wie wir!
Schimpansen
In der Schimpansen tiefem Blick
erkennst du, Mensch, selbst dein Geschick:
Sie ziehn die Mäuler manchmal schief
und killen kalt im Kollektiv!
Der Kuckuck lebt uns effektive Arbeitsteilung vor. Insofern ist er ein Vordenker moderner Kooperation.
Des Kuckucks Teamgeist
Der Kuckuck gibt, es ist bekannt,
den andern gern sein Ei,
und findet´s gar nicht intressant,
was weiter damit sei.
Man nennt das heute Team-Arbeit!
Teams schaffen tags und nachts.
Doch wisst ihr, was TEAM auch bedeut´t?
"WIE TOLL – EIN ANDRER MACHT´S!"
Auch Geier achten auf eine ausgewogene und ökonomische Nahrungsaufnahme.
Keineier-Geier
Ein Aasgeier isst niemals Eier!
Sie seien ihm nicht ganz geheuer:
Da sei so was drin,
man nennt´s Cholest´rin.
Und außerdem sei´n Eier teuer!
Manche Lebensweise leidet an einer gewissen Einschränkung an Übersicht. Es kann ein Vorteil sein, nicht alles zu sehen, was um einen herum geschieht – muss aber nicht.
Der blinde Borkenkäfer
Der Borkenkäfer nagt herum
in eines Baumes Kambium
und denkt: Der Schaden ist banal,
das merkt der Baum ja nicht einmal.
Und ahnt nicht, da er wühlt so blind,
Wie viele Fresser um ihn sind!
Und wundert eines Tags sich sehr:
Sein Futterbaum, der war nicht mehr!
Der irrende Maulwurf
Ein Maulwurf in sein´m Gangrevier,
tief unter Grases Decke,
der fühlt sich völlig sicher hier
als unsichtbares Erdgetier.
„Kein Feind weiß, wo ich stecke.
Die helle, grelle Oberwelt
ist gar nicht so mein Fall.
Des Bauern Ackerland und Feld,
selbst über mir das Himmelszelt
sind mir doch recht egal.“
Auf einmal klickt das Gitter zu,
er sitzt in einer Falle.
Der Golfplatzwart hat endlich Ruh.
Es störte nämlich immerzu
das Maulwurfserdgeballe.
Ein mancher, der für sich vermeint,
dass niemand ihm was kann,
weil er so unauffällig scheint
und jegliche Gefahr verneint,
eckt dennoch manchmal an.
In fast jeder Familie gibt es gewisse Abnabelungsprobleme, was den Nachwuchs anbetrifft.
Kängur-Unruh
Es fragt sich Mutter Känguru:
Wann gibt mein junger Kängu Ruh
und sucht sich bald ein eignes Haus
und zieht aus meinem Beutel aus?
Doch denkt sich Känguruhes Sohn:
Solang ich noch im Beutel wohn,
spar ich mir doch die Miete