Tierisch angedichtet. Hermann Forschner

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Tierisch angedichtet - Hermann Forschner

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ist,

      hört, wie der Pavian beklagt,

      dass dies und das, ja, wie gesagt,

      sei absoluter Mist.

      Und, wie gesagt, dass der und die

      hätt ganz komplett versagt!

      Die Löwen samt dem Federvieh,

      die wärn total plemplem und sie

      gehörten fortgejagt.

      So schimpft und ätzt in einem fort

      der kluge Besserwisser.

      Und alle hörn auf seine Wort.

      Der Elefant verlässt den Ort

      und denkt: Du blöder Pisser!

       Um ärgerliche Konflikte zu meiden, sind psychologische Grundkenntnisse von großem Vorteil.

       Bellos Knochen

      Der Bello findet einen Knochen,

      ganz abgenagt bereits und blank,

      und hütet stolz ihn viele Wochen,

      bis dieser nicht mehr frisch gerochen,

      mit andern Worten, bis er stank.

      „Doch das“, sagt Bello, „ist nicht wichtig.

      Selbst frische Knochen mag ich nicht.

      Die Nährwertfrage, die ist nichtig,

      auf Knochenqualität verzicht ich,

      der Fund ist mein! Das hat Gewicht!“

      Das wurmte Waldi, den Rivalen,

      er hätt gern Bellos Eigentum

      und stiehlt es ihm, ohne zu zahlen,

      des Räubers Augen diebisch strahlen.

      Der Bello nimmt das ziemlich krumm.

      Doch reagiert er psychologisch,

      quittiert den Raub mit Spott und Hohn.

      Er straft den Täter pädagogisch:

      Die Tat, sie wäre gar nicht logisch!

      Der Knochen? Ach, der stank ja schon!

      Der Trick erwischt den Waldi kalt, diese Beute macht ihm keine Freud.

      Denn weit hinaus im Ort erschallt die- ses Hohngelächter übern Waldi,

      da hat ihn bald der Raub gereut.

       Sehr wichtig für das Finden von Akzeptanz und Anerkennung ist die Suche nach der eigenen Identität und nach dem Selbstwert.

       Das Krokabund

      Es schlurft betrübt das Krokabund

      durch Feld und Wald und klagt:

      „Ach, wär ich nur ein Windeshund,

      doch ich bin klein und dick und rund

      und deshalb ganz verzagt.

      Und außerdem bin ich sehr selt

      und schlurfe nur herum,

      man findet kaum mich in der Welt.

      Ein Windhund, ja, der rennt und bellt,

      doch Krokabunds sind stumm.

      Bin nicht nur selt-en und selt-sam,

      bin völlig marginal,

      dass niemand je mich suchen kam

      und freundlich mich nahm auf den Arm.

      Mich gibt’s noch nicht einmal!“

       Die Kardinalfrage des Lebens ist die Suche nach dem Glück. Man kann das Glück aber draußen in der Welt nicht finden, denn es kommt von innen.

       Der glückliche Griller

      Ein Griller sitzt vor seinem Loch

      und freut sich seines Lebens

      und sagt sich: „Wie hab ich es doch

      so gut, das Leben lebe hoch!

      Das Motto meines Strebens.“

      Und nimmt die Fidel vom Kamin

      und spielt viel Melodei´n

      in Richtung einer Grillerin,

      die schmelzend bald tat sinken hin

      und wollt die Seine sein.

      Ein Grillerich grad vis-à-vis,

      der grillt und grollt verbissen:

      „Der dort im Grillenparadies

      hat´s gut. Mein Haus jedoch ist mies,

      und mir geht es beschissen!“

      Und griest sich grämig durch den Tag,

      es war so seine Art.

      Er schrillt und schrullt nur seine Klag,

      doch niemand diesen Miesmann mag,

      weil er so herb und hart.

      1 Wikipedia: Das Moderlieschen (Leucaspius delineatus) ist eine europäische Kleinfischart aus der Familie der Karpfenfische.

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