5G-Wahnsinn. Prof. Dr. Klaus Buchner

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5G-Wahnsinn - Prof. Dr. Klaus Buchner

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       Erste Reaktionen

      Wird irgendwo eine neue Sendeanlage errichtet, so spüren die meisten Menschen in der Umgebung keinerlei Beschwerden. Nur einige wenige bekommen schon nach Tagen Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Nasenbluten usw. Bald können noch weitere Effekte dazukommen: Erschöpfung, Hautausschlag, Tinnitus oder unangenehme Erwärmung des Körpers ohne Fieber. Wie viele Menschen davon betroffen sind, lässt sich schwer feststellen, weil es sich um völlig unspezifische Beschwerden handelt, die nur mit großen Schwierigkeiten auf eine bestimmte Ursache zurückgeführt werden können. Allein für Kopfschmerzen gibt es zweitausend verschiedene Gründe. Ein Arzt, der keine Erfahrung auf diesem Gebiet hat, könnte sagen: „Sie sehen den Mast vor Ihrem Fenster. Deshalb regen Sie sich auf. Da ist es kein Wunder, dass Sie schlecht schlafen. Ihre Konzentrationsprobleme sind dann die Folge.“

      Tatsächlich wird den Ärztinnen und Ärzten auf vielen Fortbildungskursen7 vorgetragen, dass Funkstrahlung unterhalb der Grenzwerte keine Gesundheitsschäden hervorrufen könne und dass diese Beschwerden rein psychisch bedingt seien. Folglich werden in solchen Fällen häufig Beruhigungsoder Schlafmittel verschrieben, eventuell sogar Psychopharmaka. Dass diese Beschwerden keineswegs psychisch bedingt sind – wenn das auch in einigen wenigen Fällen zutreffen mag –, sieht man daran, dass auch Tiere und Pflanzen beeinträchtigt werden, worüber später noch berichtet werden wird (siehe Seite 89 ff.). Und diese haben sicher keine psychischen Probleme, wenn sie einen Funkmast sehen. Leider bleibt es oft nicht bei diesen ersten Reaktionen. Die schlimmeren treten aber gewöhnlich erst nach einer Bestrahlung von mehr als zehn Jahren auf. Zum besseren Verständnis wird zuerst beschrieben, wie elektromagnetische Felder auf Lebewesen einwirken. Das kann auf mehrere unterschiedliche Weisen geschehen.

       Wirkmechanismen der Funkstrahlung

      Funkstrahlung greift lebendige Strukturen auf mehrere, unterschiedliche Weisen an. Unter ihnen ist die Öffnung der sogenannten „Calcium-Kanäle“ am besten untersucht. Deshalb ist ihr und ihren Folgen auch der größte Teil dieses Kapitels gewidmet. In der untenstehenden Aufzählung werden aber in den Ziffern 3 bis 7 noch weitere Wirkmechanismen kurz vorgestellt.

      Die wichtigsten Bausteine von Pflanzen, Tieren und Menschen sind die (Körper-)Zellen. Sie werden von einer Zellmembran umschlossen. Innerhalb der Zelle gibt es einen Überschuss an negativ geladenen Teilchen, außen herrschen positiv geladene vor. Das sind vor allem Natrium-, Kalium- und Calcium-Ionen. Eine Änderung der Calcium-Konzentration in der Zelle kann beispielsweise zu Muskelkontraktionen, zur Synthese von Hormonen oder zu Nervenimpulsen führen. Calcium steuert auch die Biosynthese von Proteinen. Manchmal, beispielsweise, wenn ein Nervenimpuls erzeugt werden soll, strömen Calcium-Ionen in die Zelle. Dazu dienen die „Calcium-Kanäle“. Das sind „Röhren“ durch die Zellmembran, durch die die Calcium-Ionen von außen ins Innere der Zelle gelangen können. Sie sind normalerweise verschlossen, können aber durch Funkstrahlung geöffnet werden. Das wurde in mehreren Experimenten nachgewiesen.8 Dafür werden zwei Wirkmechanismen diskutiert:

      Außerhalb und innerhalb der Zelle und auch im Calcium-Kanal selbst gibt es freie Ionen, die auf die Spannungssensoren der Calcium-Kanäle wirken. Sie bewegen sich unter Funkstrahlung sehr langsam und nur unglaublich kurze Strecken von 10–11 bis 10–12 m.10 Trotzdem zeigen Berechnungen,11 dass bei gepulsten Wellen unter Umständen schon eine sehr schwache Strahlung von weniger als 0,003 µW/m2 genügt, damit der Kanal aufgeht und Calcium in die Zelle einströmt. Dieser Wert hängt ganz wesentlich von der Pulsung ab. Bei ungepulsten Wellen bräuchte man erheblich stärkere Strahlung. Außer der Funkstrahlung können auch Magnetfelder diesen Effekt auslösen: Magnetfelder entstehen unter Hochspannungsleitungen und, wenn ein Handy benutzt wird, durch die Pulsung.12

      Bild 4 Funkstrahlung kann die Struktur von Proteinen verändern.

      Die Proteine müssen jedoch nicht sofort ihre Gestalt verlieren. Es kann sein, dass sie sich nur unverändert bewegen und dabei einige Mikro-Strukturen (z. B. im Cytoskelett) ändern.15 16

      Die bisher genannten Mechanismen bewirken die Öffnung von Calcium-Kanälen.17 Das ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, Zellen oder Gewebe zu schädigen:

       Durch die Funkstrahlung werden Spannungen kurz unter der Haut induziert.18 Außerdem erzeugt das elektrische Feld der Strahlung Ströme im Gewebe.19 Dabei ist zu beachten, dass diese Ströme in nicht-linearen Übertragungswegen laufen und dabei zum Teil gleichgerichtet werden. Obwohl in der Endnote gezeigt wird, dass die so erzeugten Stromdichten von einigen zig µA/mm2 sehr klein sind, können sie doch möglicherweise bei der Signalübertragung zwischen den Zellen durch die „Membran-Nanokanäle“20 eine Rolle spielen.

       Außer diesen spielen noch weitere Mechanismen eine wichtige Rolle: Die Lebensdauer von Paaren Freier Radikale (siehe Bild 5) kann verlängert werden, wenn zusätzlich zur Funkstrahlung noch ein schwaches Magnetfeld wie das der Erde

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