5G-Wahnsinn. Prof. Dr. Klaus Buchner
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Bei diesem Effekt gibt es ein „Energiefenster“, das heißt, er tritt am stärksten schon bei einem Tausendstel W/kg auf; bei stärkerer Bestrahlung ist er weniger ausgeprägt. Ein Tausendstel W/kg hat man bei einem Mobiltelefon schon in etwas mehr als einem Meter Abstand. Der genaue Wert hängt natürlich von der Sendeleistung, also vom Abstand zur nächsten Basisstation ab. Das bedeutet, dass bei einem Mobiltelefonat die umstehenden Personen geschädigt werden können.
Das ist für Schwangere besonders wichtig. Denn man muss davon ausgehen, dass die Plazenta-Schranke ähnlich reagiert wie die Blut-Hirn-Schranke.
Diese Ergebnisse wurden von Betreiberseite heftig angegriffen. Dabei scheute man sich nicht, gefälschte Studien vorzulegen.50 Nachdem der Betrug bekannt wurde, musste man aber die Richtigkeit der Ergebnisse akzeptieren.
Die Wirkungen von Funkstrahlung auf den Menschen werden in mehreren sehr guten Schriften zusammengefasst, in denen man auch die entsprechenden Literaturangaben findet. Hier sei besonders das Heft „5G als ernste globale Herausforderung“51 von Martin Pall erwähnt. Außerdem sei auf den Bioinitiative Report von 2012,52 auf den Überblick von Isabel Wilke53 und auf die Literatur bei diagnose:funk54 hingewiesen. Die biochemischen Aspekte werden bei Igor Yakymenko et al.55 dargestellt; eine fast vollständige Liste von Veröffentlichungen findet man bei emfdata.org56 und emf-portal.org.57 Die Literaturangaben zu den folgenden speziellen Themen sollen dagegen im Regelfall nur die historischen Zusammenhänge erläutern.
Kombinierte Wirkung mehrerer Einflüsse?
In diesem Buch werden nur Erkrankungen besprochen, die durch Funkstrahlen allein ausgelöst werden können. Über die Kombinationswirkung von Funkstrahlung mit anderen schädlichen Einflüssen ist bisher noch wenig bekannt. Aber es fällt auf, dass sehr viele elektrohypersensible Menschen gleichzeitig eine Vorbelastung durch Schwermetalle haben, beispielsweise durch Amalgam in Zahnfüllungen. Bekannt ist auch der Einfluss schwacher Magnetfelder, die sich auf den Spin Freier Radikale auswirken,58 59 und das Zusammenwirken von Radarstrahlen mit Radioaktivität.60 Von den wenigen Untersuchungen, die das Zusammenwirken von Funkstrahlung mit anderen Einflüssen diskutieren, seien hier noch die Arbeit von Ronald N. Kostoff et al.61 und die darin zitierte Literatur erwähnt. Außerdem beschreibt Dimitris J. Panagopoulos die Kombination von UMTS-Strahlung weit unterhalb des Grenzwerts mit sehr hohen Dosen von Koffein – ein Gedanke, den man spontan wohl eher als seltsam abtun würde, wären das nicht harte experimentelle Fakten.62
Herzfrequenz (Puls)
In Nordrhein-Westfalen gibt es einen Waldweg und einen Dorfweg, auf denen eine sehr geringe Funkstrahlung gemessen wird. Nur an wenigen Stellen strahlt ein Funkturm ein, der aber verdeckt ist und deshalb von Fremden nicht wahrgenommen werden kann. Auf diesen Weg wurden im Lauf der Zeit über 500 ortsfremde Besucher mit einem Dosimeter und einem Messgerät für den Puls geschickt. Manchmal wurden sie auch von Tieren (z. B. Lamas) begleitet, deren Puls ebenfalls gemessen wurde. Das Ergebnis für einen der Spaziergänger zeigt Bild 7.
Bei allen anderen und bei den Tieren war es ähnlich. Dabei ist bemerkenswert, dass selbst bei diesen relativ schwachen Feldern von maximal 1.000 µW/m2 ausnahmslos alle Besucher mit einer Erhöhung des Pulses reagierten. Erstaunlich ist auch, wie schnell der Puls selbst auf sehr kurze Bestrahlung reagierte. Meist dauerte es weniger als eine Minute.
Dabei erhöht Funkstrahlung die Herzfrequenz nicht immer. Wenn die Strahlung an anderen Organen auftrifft, senkt sie sie.63 Dass Funkstrahlung sich so stark auf den Herzschlag auswirkt, hat seinen Grund darin, dass dieser durch Schrittmacherzellen im Sinusknoten des Herzens gesteuert wird. Sie haben eine hohe Dichte an spannungsgesteuerten Calcium-Kanälen.
Bei Funkbestrahlung ändert sich aber auch die Herzratenvariabilität, d. h. die natürliche Variation der Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Für die Menschen ist eine gewisse Variabilität lebenswichtig. Sie ermöglicht, dass man sich schnell auf neue Situationen wie körperliche und psychische Belastung einstellen kann. Bei Bestrahlung verringert sie sich. Ein Techniker würde sagen, die Herzschläge werden durch die Funksignale synchronisiert. (Die Erklärung dafür wird in dem Buch von Hans-Christoph und Ana Scheiner64 gegeben: Selbst schwache Funkstrahlung kann den Adrenalin- und Noradrenalinspiegel erhöhen.65 Dadurch wird die Aktivität des „Sympathikus“ verstärkt, die das Verhalten unter Stress regelt, und die Aktivität des Gegenspielers „Parasympathikus“ gedämpft.)
Bild 7 Unten: Funkbelastung; sie stammt ausschließlich von GSM-900, außer den schmalen Spikes um 17:43:30, 17:46:30 und 17:57:30 Uhr, die durch WLAN erzeugt wurden. Die Skala auf der linken Seite reicht von 0 bis 500 µW/m2. Oben: Puls (Herzfrequenz) der Probandin. Die Herzfrequenz steigt meistens nach deutlich weniger als einer Minute nach Beginn der erhöhten Strahlenbelastung. Die Wirkung hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. von der Dauer der Strahlung und von der Belastung unmittelbar zuvor.
Gehirn, gepulste Strahlung
Durch die Aufweichung der Blut-Hirn-Schranke können Giftstoffe ins Gehirn gelangen, die es nachhaltig schädigen. Den größeren Einfluss auf die unmittelbare Reaktion des Gehirns hat aber vermutlich die Pulsung der Funkstrahlung. Ihre Frequenzen liegen zum Teil im Bereich der Gehirnströme und verändern sie.
Dabei muss man bedenken, dass das Einströmen der Calcium-Ionen in die Zellen bei jedem Puls erfolgt und damit – wie oben beschrieben – bei jedem Puls einen Nervenimpuls erzeugen kann. (Ein Techniker würde sagen, die Zellen bilden einen Gleichrichter.)
So ist es nicht verwunderlich, dass der deutsche Medizinphysiker Lebrecht von Klitzing 1993 feststellte,66 dass gepulste Mobilfunksignale schon bei 10.000 µW/m2, also weit unter den Grenzwerten, die Gehirnströme des Menschen verändern. Später konnte er diesen Effekt bereits bei 1.000 µW/m2 nachweisen.67 Ungepulste Wellen dagegen verändern das EEG nicht.68
Erstaunlich war bei diesen Experimenten, dass der Effekt schon bei einer Bestrahlung von zwei bis drei Mal 15 Minuten auftrat und dann viele Stunden anhielt. Seltsam war, dass ausschließlich mit 217 Hz gepulst wurde, dass also keine der üblichen Frequenzen des EEG (Elektroencephalogramm) verwendet wurde, beispielsweise die der Alphawellen. Geändert wurden aber genau diese, obwohl sie mit etwa 8 Hz einen ganz anderen Frequenzbereich umfassen. Bisher wurde noch nicht verstanden, wie eine 217 Hz-Pulsung Gehirnströme mit 8 Hz derart beeinflussen kann. (Damals enthielt dieses GSM-Signal noch keine 8 Hz-Pulsung.)
Natürlich reagieren die Gehirnströme nicht nur auf die Handystrahlung des GSM-Mobilfunks, so wie das in den von Klitzing‘schen Versuchen der Fall war. Besonders deutlich ist dieser Effekt bei WLAN.
Bei den Hirnströmen unterscheidet man:
Deltawellen |