Tatort Oberbayern. Jürgen Ahrens
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Zum Buch
Am Tag, als Fernsehmoderator Robert Adelhofer in München seine Biografie vorstellt, wird in der elterlichen Scheune in Breitbrunn am Chiemsee sein Bruder tot aufgefunden. Zufall? Star-Reporterin Katharina Langenfels recherchiert – auch in Adelhofers Vergangenheit. Vor Jahren hatte er einen Winter in den Bergen allein und ohne Hilfsmittel überlebt und war dadurch berühmt geworden. Eine Challenge, die er sich selbst gestellt und die sein Bruder Lukas kräftig vermarktet hatte …
Caroline Sendele wurde 1965 in Heidelberg geboren. Aufgewachsen in München, verbrachte sie viel Zeit am Chiemsee. Während des Studiums verließ sie Bayern und machte nach einem Abstecher nach Sevilla ihren Magister in Germanistik, Romanistik und Geschichte in Freiburg. Ein Volontariat beim Privatradio eröffnete ihr den Weg Richtung Journalismus. Die nächste Station war SWF3 in Baden-Baden, wo sie als Moderatorin und Redakteurin arbeitete. Auch im SWF/SWR Fernsehen hat sie einige Jahre moderiert. Heute ist sie Teamchefin der Nachmittagssendung „Kaffee oder Tee“ im SWR Fernsehen. Ihre Herzensgegend ist der Chiemgau geblieben. Auszeiten dort, vor allem auf der Fraueninsel, stehen fest im Terminkalender.
Prolog
Sie kamen vom Friedhof nach Hause. Beide hängten die Trachtenjanker an die Garderobe und zogen die Schuhe aus. Den Kaffeetisch hatte sie vorher gedeckt. Heute würden sie die Frau kennenlernen, mit der sie irgendwie verbunden waren. Zwei Stunden Fahrt nahm sie dafür auf sich – eine Idee der netten Journalistin.
Hier würden sie sie empfangen, hier in ihrem neuen Leben. Eine Zweizimmerwohnung hatten sie gefunden – mit Blick auf den See, wie früher. Das alte Leben rückte weiter von ihnen weg. Sie setzte sich neben ihn und streichelte ihm kurz über die Hand: »Schee, dass d’ mit aufm Friedhof warst.«
Er brummte freundlich: »Hast den guadn Käskuchn gmacht, den mags bestimmt.«
Es klingelte an der Tür.
Juli 2019
Dienstagmorgen, Redaktion »Fakten« München
»Und zur Vorstellung der Biografie von Robert Adelhofer um 14 Uhr gehen Sie, Frau Langenfels.« Redaktionsleiter Bernd Riesche-Geppenhorst hatte dies nicht als Frage formuliert. Katharina wusste seit zwei Wochen, dass sie über den »bayerischen Bub aus den Bergen« – wie Adelhofer sich selbst nannte – schreiben würde. Dass Adelhofer ihr nicht direkt sympathisch war, hatte sie bereits hinlänglich geäußert. Klar, dass RG – Katharinas Kürzel für ihren Chef – dies für die ideale Voraussetzung hielt, um die Adelhofer-Serie zu schreiben.
»Es muss polarisieren, polarisieren, Frau Langenfels«, hörte sie bei eigentlich jedem Thema.
»Mit der Biografie werden natürlich die ganze Bergwinter-Challenge und die Folgen noch richtig hochkochen. Nehmen Sie sich Zeit dafür. Ein Vierteiler über Adelhofer sollte es mindestens werden.«
»Hm«, brummte Katharina, obwohl ihr Chef nicht auf eine Antwort wartete.