Der Ruf Allahs. Rosina-Fawzia Al-Rawi

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Der Ruf Allahs - Rosina-Fawzia Al-Rawi

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ALLAH, BRING UNS NÄHER AN DIE BESTE VERSION UNSERER SELBST. ERWEITERE MEINEN GEIST VON ICHBEZOGENHEIT HIN ZUR UMARMUNG DEINER SCHÖPFUNG IN BARMHERZIGKEIT, VERGEBUNG UND WOHLGEFALLEN.“

      Die dritte Ebene unseres Fastens ist, darauf zu achten, dass unsere Gedanken nicht vom Ego, vom Nafs, genährt werden.

      Es ist das Fasten von Arroganz und Selbstgefälligkeit, so dass wir unsere völlige Abhängigkeit von Ihm erfahren dürfen.

      Dies hilft uns, uns von den Feuern zu befreien, denn Feuer entsteht, wenn wir uns widersetzen, wenn wir Angst haben, loszulassen und in die Ergebung, in das tiefe Vertrauen und die Hingabe zu gehen.

      „Allah genügt uns, und was für ein vortrefflicher Hüter ist Er!“ (3:173)

      Möge Allah uns über den Zustand erheben, den der Geliebte Allahs image besorgt so beschrieb: „Wie gering ist doch die Zahl derer, die wirklich fasten und wie zahlreich sind die (Fastenden), die (nur) hungern.“8

      Wenn Demut unsere Nafs berührt und die Mauern des Widerstands erschüttert, überwinden wir die Isolation und sind bereit, in Allahs Reich der Barmherzigkeit und des Friedens einzutreten. Das Erleben unserer Demut und Allahs Liebe öffnet unsere Herzen und macht unsere Herzen großzügiger gegenüber denen, die in Not sind. Allah legt Großzügigkeit, Gelassenheit und Frieden in unsere Herzen. Die Sorgen der Vergangenheit verschwinden und die Angst vor der Zukunft verlässt uns und wir bleiben im Moment, in der Gegenwart Allahs:

      „Nun wahrlich, Wir sind es, die den Menschen erschaffen haben, und Wir wissen, was sein innerstes Selbst in ihm flüstert, denn Wir sind ihm näher als seine Halsschlagader.“ (50:16)

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      Mögen unsere Herzen immer in den Händen Allahs sein, mögen unsere Taten immer ein Ausdruck unserer Liebe sein und mögen unsere Gedanken und Worte die Schönheit enthalten, die Er, subḥanahu wa ta‘āla, gepriesen sei Seine Erhabenheit, in uns gelegt hat.

      Dieses Buch soll allen auf dem Weg zu Allah, allen aufrichtig Suchenden, allen aus Liebe Fastenden eine Inspiration und Stütze sein. Möge Allah unser Fasten annehmen, denn wir alle trinken und wenden uns in tiefer Hoffnung und wachsamer Furcht an Seine Ewigseiende Raḥma, Gnade.

      „Und haltet fest, alle zusammen, an der Verbundenheit mit Allah und entfernt euch nicht voneinander und gedenkt der Segnungen, die Gott euch erteilt hat.“ (3:103)

      1. RAMADANTAG

      ṢIYĀM

      FASTEN

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      Unser geliebter Prophet Muhammad image sagte: „Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand das Leben des Muhammad ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als der von Moschus.“9

      Ramadan ist der Monat, in dem uns Allah auffordert, uns weiter spirituell zu vervollkommnen. Indem Allah uns aufruft, auf die Dinge zu verzichten, die normalerweise erlaubt sind, gibt Er uns die Möglichkeit, unseren Willen zu stärken.

      Der Monat Ramadan beginnt mit Loslassen, es ist ein Prozess, der uns vom Tun ins Nicht-Tun führt und sich dem friedlichen Fluss der Einkehr, der Selbsterkenntnis hingibt:

      „ICH DANKE DIR UND VERTRAUE MICH DIR AN. LASS MICH DEINE FÜHRUNG IM HERZEN ERFAHREN, LASS MICH DEINE BARMHERZIGKEIT IN ALLEM ERKENNEN. STÄRKE MEINEN GLAUBEN UND BEFREIE MICH VON MEINEN ILLUSIONEN DER TRENNUNG UND SELBSTGEFÄLLIGKEIT!“

      Es ist nicht leicht für das Ich, das Nafs, auf Gewohnheiten zu verzichten. Das bringt Irritationen hervor, wühlt auf und zeigt uns, wie „unrund“ wir sein können, wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden.

      Unsere Anhaftungen an unsere Wünsche und Bedürfnisse versklaven uns oft. Allah ruft uns auf, die Dinge loszulassen, die uns belasten und uns daran hindern, wirklich frei zu sein.

      Sie loszulassen, weil Allah dies von uns wünscht, uns zu ergeben und uns dem Loslassen von unseren Gewohnheiten hinzugeben; wenn wir bereit sind, alles fallen zu lassen und taslīm, vertrauensvolle Hingabe, zuzulassen, beginnt ein Freiheitsprozess.

      Ramadan ist der Monat des intimen Dialogs mit Allah. Es ist das Aufbrechen der weltlichen Schale, um sich neu zu orientieren. Es ist die Zeit, die Kraft und den Mut aufzubringen, die Vergesslichkeit zu transzendieren und den Sinn unserer Existenz wieder bewusst zu leben.

      Es ist, wieder für die unendlichen Segnungen empfänglich zu werden, die Allah uns gegeben hat. Es ist das Heraustreten aus unserem selbstgemachten Gefängnis und das Überschreiten unserer niedrigen, fesselnden menschlichen Eigenschaften.

      Die Disziplin und der Verzicht auf weltliche, materielle Nahrung und Genüsse, also Trinken, Essen und Sex, diese wie ein Gewand abzulegen, erlaubt uns, in unserer ganzen Schwäche vor Allah, dem Einen, zu stehen und zu erkennen, dass Allah Aṣ-Ṣamad ist, die Absolutheit, zu der sich alle Geschöpfe in Hilfe wenden.

      Wenn Allah uns Grenzen setzt, so dienen sie nicht dazu, unsere Freiheit einzuschränken, sondern um innezuhalten, um aus dem weltlichen Hamsterrad herauszutreten, um die Dinge in unserem Leben zu relativieren.

      Es ist die Zeit, unsere Beziehung zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen bzw. unserer Umwelt und vor allem unsere Beziehung zu Allah, dem Allbarmherzigen, Ar-Raḥmān, zu überdenken. Dies ist der Grundstein für wahre Ergebung.

      Fasten ist nicht nur Verzicht, es ist bewusstes Raum-Machen in uns und in unserem Leben für die Gnade und die Segnungen Allahs.

      Wenn wir die niederen Wünsche des Selbst loslassen, entdecken wir, dass der Schlüssel zur Flucht aus unserem selbstgemachten Gefängnis immer in unseren Händen lag.

      „ALLAH, FÜLLE MEIN HERZ MIT VERTRAUEN, SCHENKE MIR HINGABE UND FÜHRE MICH ZU DIR.

      ÜBUNG FÜR DEN TAG

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      Nimm dir vor, am Ende jeder Stunde fünf Minuten, wenn du unterwegs bist, leise, zu Hause auch hörbar, seelenvoll „ALLAH“ zu wiederholen.

      Es ist hilfreich, alle 55 Minuten das Handy oder den Wecker läuten zu lassen.

      Einst sprach ein Lehrer zu seinen Schülern: „Klopft weiter an die Tür Allahs und hört niemals auf, denn in seiner Barmherzigkeit wird Allah schließlich Seine Türe für diejenigen öffnen, die Ihn aufrichtig suchen.“

      Die Mystikerin Rabi‘a Al-‘Adawiyya hörte diese Aussage, als sie an der Moschee vorbeiging, und fragte: „War Allahs Tür je geschlossen?“

      WUSSTEST DU

      Der erste Ādān, wörtlich „Ankündigung“, in der Geschichte des Islam wurde, angeregt durch einen Traum von Abdallah ibn Zaid und vom Propheten

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