Die Modern-Work-Tour. Anna Schnell

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aber auch das Reisen auf der Modern Work Tour beeinflussen:

       Interessenten – Aspiranten – Freireisende

      Als Interessenten werden diejenigen bezeichnet, die darüber nachdenken, auf Wanderschaft zu gehen. Das sind wir jetzt ganz klar, oder?

       GEBURTSTAG

10. April 1985 10. April 1985

       MODERN WORK BEDEUTET FÜR MICH

Mit Neugier innovative Arbeitsweisen auszuprobieren und anderen ebenfalls zugänglich zu machen, damit Menschen und Moderne Technik zu einer gesunden Arbeitsgestaltung verknüpft werden. Arbeit bewusst und proaktiv zu gestalten und sich neue innovative Arbeitsansätze sowie erfolgreich bewährte Vorgehensweisen zunutze zu machen.

       ZIEL DER MODERNEN WALZ

Modernes Arbeiten weltweit und die Menschen hinter den Ideen kennenlernen. Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln, intensives erleben und weltweite Trends zur Zukunft der Arbeit kennenlernen.

       3 DINGE, DIE UNTERWEGS PASSIEREN SOLLEN

Fremdes verstehen lernen, Abenteuer erleben und Gelerntes mit der eigenen Lebenswelt verknüpfen. Ich will mutig sein, Abenteuer erleben und mich auf besondere Art und Weise weiter professionalisieren.

       UNVERZICHTBARES REISEGEPÄCK

Opas Taschenmesser, antikes Schmuckkästchen und meine Hörbücher bei „Audible“. Lippenpflege-Set, Gedankenbuch und frischer Ingwer.

       SUPERPOWER

Es sich überall „schön“ machen zu können und Bestehendes zu nutzen. In Extremsituationen ruhig und super fokussiert zu werden und damit alle Energie auf das Wesentliche zu richten.

      Als Aspiranten werden diejenigen verstanden, die sich darum bewerben, auf Wanderschaft zu gehen. „Tippeler auf Probe“ könnte man sagen. Denn während der Aspirantenzeit werden sie häufig von den Meistern auf Herz und Nieren geprüft. Erst dann dürfen sie losziehen. Natürlich müssen wir uns bei niemandem darum bewerben, auf Moderne Walz zu gehen. Die Erlaubnis zu diesem Abenteuer geben wir uns selbst.

      Wir beschließen, unsere Hamburger Wohnung komplett aufzugeben und zum Antritt der Reise wohnungslos zu sein. Wir hätten also keinen Ort, an den wir zurückkommen könnten. Wenn schon Abenteuer, dann auch richtig!

      Da wir beim Einzug zwei Haushalte zusammengeführt haben, quillt unsere Wohnung ohnehin über. Im Laufe eines Jahres machen wir regelmäßig Inventur und stoßen dabei auf die Marie-Kondo-Methode. Die zierliche Japanerin hat mittlerweile eine eigene Netflix-Serie übers Aussortieren. Sie empfiehlt, jeden Gegenstand in die Hand zu nehmen und sich dabei zu fragen, ob er einen noch glücklich macht. Wahnsinnig charmant. In diesem Jahr haben wir so viel wie nie zuvor in unserem Leben aufgeräumt: Wir haben auf diversen Flohmärkten in Hamburg in bester Fischmarkt-Manier Bücher, Kleidung und Einrichtungsgegenstände feilgeboten. Ein Riesenspaß!

      Wir haben aber auch Nützliches und Liebgewonnenes wie Nils’ Spiegelreflexkamera oder Annas Harry-Potter-Sammelbände verkauft. Dabei haben wir uns zu wahren ebay-Profis entwickelt. Emsig beantworten wir Fragen der Nutzer, geben Infos zu unseren Angeboten, feilschen um den Preis und schnüren Pakete. Das Beste daran sind aber die Begegnungen mit den Käufern zwischen Tür und Angel. Häufig enden die Gespräche damit, dass wir Reisetipps oder einen Kontakt zu einem Bekannten erhalten. Mehrmals stecken sie uns einen Obolus zu – für eine Kava in Sarajevo oder ein Weinchen in Ljubljana. Augenzwinkernd weht uns so schon jetzt ein erstes Reisewindchen um die Nase und mit ihm der Geruch nach Freiheit.

      Als Freireisende werden diejenigen bezeichnet, die ungebunden gegenüber ihrer Handwerkervereinigung, also nichttraditionell, reisen. Dennoch bewahren sie Elemente der Walz – beispielsweise die Kluft. Da wir keiner Zunft für unsere Moderne Walz unterstehen, können wir die Modern Work Tour frei gestalten und uns miteinander auf dieses Abenteuer vorbereiten. Besonders eindrücklich wird das für uns, als wir das Auto, mit dem wir Philipp mitgenommen haben, an Annas Eltern zurückgeben. Bis heute haben wir uns keinen neuen Wagen angeschafft und vermissen das silberne VW Golf Cabriolet nur in seltenen Momenten. Auf der Walz soll man möglichst ungebunden sein – früher hieß das, ledig, kinderlos und vor allem schuldenfrei zu sein. Die Wanderschaft sollte nicht genutzt werden, um sich vor Verantwortungen zu drücken oder zu flüchten. Freiheit sollte dadurch entstehen, in eine Bestandsaufnahme zu gehen und die eigenen Angelegenheiten vor der Abreise zu klären – ein herrliches Konzept, um sich reisebereit zu machen.

       Eine Zeit über den eigenen Tellerrand hinaus

      Auf der Walz dürfen die Freireisenden ihrem Heimatort in der Regel nicht näher als 50 Kilometer kommen. Sie müssen sich an den sogenannten Bannkreis halten. Bannkreis – kein besonders schönes Wort, denn es verbannt einen im wahrsten Sinne während der Wanderschaft aus der eigenen Heimat. Für uns macht das Konzept des Bannkreises wenig Sinn, da wir nicht vorhaben, uns lange in Deutschland aufzuhalten. Schließlich wollen wir auf eine weltweite Suche nach Moderner Arbeit gehen. Sich aber bewusst als Fremde auf Abenteuer zu begeben, reizt uns sehr. Das heißt für uns, sich eine „Zeit über den Tellerrand hinaus“ zu nehmen, die erst einmal kein Enddatum hat. Es wird ohnehin die bisher längste Zeit weg von daheim für uns werden, was uns erquickt und unsere Familien schwer schlucken lässt.

      Auf der Modern Work Tour selbst haben wir dann eine „Tellerrandzeit“ von höchstens zwei Monaten an einem Ort oder in einem Land festgelegt. Wie heißt es so schön: „Wenn der Postbote grüßt und der Nachbarshund nicht mehr bellt, wird es Zeit zum Weiterreisen.“ Auf Tippelei soll – wie Hannes Wader singt – ein gepflegtes „Heute hier, morgen dort“ gelebt werden, das es uns ermöglicht, in fremde Kulturen einzutauchen, sich aber nicht in ihnen zu verlieren. Auf unserer Modernen Walz sind wir nur in China und auf den Philippinen zwei Monate geblieben. In China verfliegt die Zeit so rasant, dass wir es kaum merken; auf den Philippinen bleiben wir unfreiwillig länger als gewollt hängen.

       Der Brauch des Vorsprechens

      Der Brauch des Vorsprechens hat uns eine Idee dazu gegeben, wie wir auf der Modern Work Tour Kontakte knüpfen können. Denn uns wird bewusst, dass wir uns in den einzelnen Ländern vernetzen müssen. Den Freireisenden ist es auf Wanderschaft nicht erlaubt, in jeder Stadt oder jedem Dorf ungefragt Arbeit anzunehmen. Deswegen sind sie dazu verpflichtet, bei den jeweiligen Stadtvertretern vorstellig zu werden. Das Ritual des Vorsprechens und was genau dabei gesagt wird, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Damit soll sichergestellt werden, dass die Arbeit auch von einem „echten“ Handwerker ausgeübt wird und das Privileg nicht missbraucht werden kann.

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      In Kunming (China) klappt die Kontaktaufnahme nur mit der

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