Home Girl. Alex Wheatle

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Home Girl - Alex Wheatle

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hältst.«

      Dagegen konnte ich nichts sagen. Warum hätte Sharyna nicht so cool sein wollen wie ich?

      Ich trank den Rest meiner Cola. Colleen sah mir zu, wie ich mir die Lippen leckte und das Glas auf den Tisch stellte. »Wann kommt Louise dich abholen?«, fragte sie.

      »Um zwölf«, erwiderte ich. »Sie geht mit mir mittagessen. Hab sie seit Monaten gefragt, ob wir nicht mal zu dem TGI in Cranerley gehen können, aber so viel will sie nicht lockermachen. Sag ihr nicht, dass ich’s gesagt hab, aber Louise ist Baronin Billo. Kims Sozialarbeiterin ist mit ihr zu TGI, und als Nats fünfzehn geworden ist, war sie mit ihrer bei Harvester. Aber Louise macht mit mir auf Getto, wir gehen immer nur zu McD oder Zubaretti’s Fish and Chips an der Ashburton High Street.«

      »Soll ich dir schnell die Haare fertig machen, bevor du los musst?«

      »Na klar … ich meine, ja bitte! Will nicht raus und aussehen, als hätten sie mich bei Fluch der Karibik nicht mehr genommen.«

      »Okay. Dann geh duschen, danach steh ich dir zur Verfügung.«

      Ich spülte schnell noch die Pfanne, den Teller und mein Glas und trocknete ab. Als ich alles in den Schrank geräumt hatte, merkte ich, dass Colleen mich beobachtete. »Danke, Naomi«, sagte sie.

      Bei den Lokalnachrichten ging gerade die Mittagsschicht zu Ende. Wieder ein Bandenmord in Crongton. Sie hatten einen fünfzehnjährigen Brother mit dem Spitznamen Joe Grine gefunden, er hatte abgestochen im Crongton Stream in der Nähe von Gulley Wood gelegen. Affe kniet auf Nagelbrett! Ashburton ist schon toxisch genug, aber so wie die sich in Crongton bekriegen, hätte ich echt keinen Bock, dort zu wohnen.

      Ich schnappte mir die Fernbedienung und zappte durch die Musiksender. Zu viel Werbung. Es klingelte. Colleen ging hin.

      In der Diele hörte ich Louise. Ich drehte die Lautstärke runter und spitzte die Ohren, um was von der Konvo mitzuschneiden. »Tut mir leid, bin spät dran«, sagte Louise. »Hatte noch einiges an Papierkram abzuarbeiten. Alles in Ordnung? Gab’s Probleme?«

      Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen und hielt mir den Mund zu.

      »Äh, na ja«, räumte Colleen ein. »Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit wegen Naomis DVD-Sammlung. Sie hat Pablo und Sharyna erlaubt, bei einem Film mitzugucken.«

      Meine Mad-Killer-Driller-DVD erfreute sich allgemein keiner großen Beliebtheit.

      »Oh«, erwiderte Louise. »Die hätte ich ihr abnehmen sollen. Leider scheinen ihre Freundinnen auch drauf zu stehen.«

      »Sie war ein bisschen ungehalten, als Tony sie ihr weggenommen hat«, sagte Colleen. »Woraufhin sie in unser Zimmer gegangen ist und einige unserer DVDs einkassiert hat, aber heute Morgen hat sie sie zurückgegeben und sich entschuldigt. Also alles wieder in Ordnung.«

      »Gut«, sagte Louise.

      »Kaffee?«, bot Colleen an.

      »Das wäre wunderbar. Wo ist sie?«

       Affe sitzt auf Blubberblasen! Die sind so scheiß höflich miteinander, wundert mich, dass sie sich nicht gegenseitig die Ärsche abwischen.

      »Im Wohnzimmer«, erwiderte Colleen.

      Ich schaltete den Fernseher aus, sprang mit einem Satz vor Louise in die Diele und flitzte in die Küche. Dort schaltete ich den Wasserkocher ein.

      »Kaffee, Louise?«

      Louise antwortete nicht. Und vergaß sich zu setzen. Stattdessen blieb sie ganz still stehen, stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete meine Frisur.

      »Wie viele Sternchen von zehn?«, fragte ich, zwirbelte ein Zöpfchen zwischen Daumen und Zeigefinger.

      »Das ist … schick, Naomi.«

      »Hat mir Colleen gemacht. Bringt auf jeden Fall mal Abwechslung zwischen meine Schultern.«

      »Ja … tatsächlich mal was anderes«, sagte Louise. Endlich parkte sie ihr Hinterteil.

      »Kekse?«, bot Colleen an.

      »Heute nicht«, erwiderte Louise. Sie musterte meine Zöpfchen, als würde Tarzan sich von einem zum anderen schwingen. »Ich will mir so kurz vor dem Mittagessen nicht den Appetit verderben.«

      »TGI?«, schlug ich vor.

       Warum es nicht wenigstens versuchen, sie kann ja nur Nein sagen.

      »Fang nicht wieder davon an«, erwiderte Louise. »Das ist zu teuer.«

       Baronin Billo ist zurück. Zu ihrem nächsten Geburtstag schenk ich ihr eine Cap, auf der das steht.

      »Kim ist mit ihrer Sozialarbeiterin schon da gewesen.«

      »Ich bin aber nicht Kims Sozialarbeiterin.«

      »Das hab ich gemerkt!« Ich hob die Stimme. »Die ist nämlich nicht geizig und lässt ihr Portemonnaie nur ab und zu mal Luft schnappen.«

      »Hmmm?«, erwiderte Louise. »Bin ich dir nicht großzügig genug?«

      »Wenn du’s wärst, wären wir schon längst auf dem Weg zu TGI.«

       Keine Ahnung, was Colleen von unserem Schlagabtausch hielt. Sie stand mit verschränkten Armen da. Aber hey-de-ho, so reden Louise und ich nun mal miteinander.

      »Du bist wohl nie zufrieden, oder?«, fuhr Louise fort.

      »Doch, wenn du mit mir zu TGI gehst.« Ich kicherte.

      Und machte Louise Kaffee. Ein Löffel Zucker und nicht zu viel Milch. Sie nahm einen Schluck und betrachtete erneut meine Frisur. Ich glaube nicht, dass sie die gerne auf meinem Passfoto gesehen hätte.

      »Also, wohin fahren wir?«, wollte ich wissen. Sie nahm sich einen Vanillecremekeks, bevor sie antwortete.

      »Monk’s Orchard.«

      »Monk’s Orchard? Wozu denn das? Da sind lauter ausländische Nannys, Typen mit Strass am Kragen und alte Ladys mit dürren kleinen Kötern.«

      »Es gibt dort ein sehr schönes Café«, erklärte Louise. »Das Friar’s Tuck.«

      Ich verzog das Gesicht. »Das Friar’s Tuck? Ich esse in keiner Kirchenkantine. Diese scheiß Kirchen-Brüder sind die schlimmsten Fummler. Die haben nur deshalb so weite schwarze Kutten an, damit sie ihre erigierten …«

      »Ausdrucksweise, Naomi«, fiel mir Colleen ins Wort.

      »Tschuldigung«, sagte ich.

      »Es ist in keiner Kirche, Naomi«, sagte Louise. »Es ist ab von der High Street. Die machen da auch tollen Nachtisch.«

      Ich dachte drüber nach. Louise warf noch einen Blick auf meine Zöpfchen. »Na schön«, gab ich nach. »Aber wenn mich eine von den kleinen Graurücken blöd anguckt, kick ich ihr den Krückstock weg und mache Salami aus ihrem dürren Schoßhund.«

      Ich

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