Tashi - Amethyst und Lavendelquarz. Arobed Assiah
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Читать онлайн книгу Tashi - Amethyst und Lavendelquarz - Arobed Assiah страница 3
Sasha ist überfordert, zeigt es aber nicht. Sie will nicht jetzt schon kapitulieren, ihr Stolz lässt das auf keinen Fall zu!
Tashis Wächter lächeln die drei neuen Besucher an und beginnen ein Gespräch mit Sashas Wächter, damit sie sich schnell vertrauter fühlen in diesem neuen Erlebnis. Nga und Waka erscheinen wie Profis und übernehmen die Führung.
Nga und Waka neigen sich leicht auf Sashas Augenhöhe entgegen.
»Sasha, möchtest du deine Wächter berühren? Sie sind wie du, nur größer. Auch wenn sie noch nicht ganz so groß sind wie wir, aber das könnte sich bald ändern.«
Nga, der sanftere Wächter, hält seine Arme in einer einladenden Geste den Wächtern von Sasha hin. Sasha nimmt Tashis Hand und schreitet mutig auf ihre beiden Wächter zu. Sie schauen sich lange gegenseitig an, nehmen einander auf, verarbeiten das Wahrgenommene und lassen die neue Erkenntnis reifen. Man sieht, wir freudiges Erkennen über ihre erstaunten Gesichter huscht.
Tashi und seine eigenen Wächter lächeln einander wissend zu, ohne darauf zu reagieren. Während Sasha sich mit ihren Begleitern anfreundet, schlendert die Sternenmutter mit einer überfreudigen Klara im Schlepptau auf die Gruppe zu.
Tashi will jetzt nicht mehr warten und rennt seiner schönen ätherischen Sternenmutter entgegen. Sie umarmen sich innig. Tashi nimmt ihren frischen klärenden Duft auf, fühlt ganz in sie hinein, als müsste er ihre Abwesenheit scannen, um sich ganz neu mit ihr zu verbinden. Seit seiner letzten Reise mit Moldavit und Malachit hat sich einiges für ihn geändert. Er ist reifer, sich selbst vertrauter geworden. Neue Selbstanteile haben sich offenbart, entwickeln und entfalten sich.
Klara, das prächtigste weiße Huhn, die meterlangen Federn silberfarbig durchwirkt, wartet ungeduldig, sie will auch! Sie gackert ganz aufgeregt und Tashi setzt sich endlich zu ihr auf den weichen Boden, um sie gebührend zu knuddeln. Das gefällt Klara und so ist auch sie zufrieden und glücklich, ihren besten Freund, ihren Lieblingsmenschen Tashi endlich wiederzuhaben.
Die Sternenmutter bleibt in respektvoller Distanz stehen, bis Sasha auf ihre Gegenwart aufmerksam wird. Sie bestaunt die unglaublich herrlichen, leicht lockigen, kupferglänzende Haare des Mädchens.
Noch weiß sie nicht, wie Sasha auf sie reagieren wird, ob sie sie überhaupt wahrnehmen kann. Aber so wie Tashi seine kleine Freundin einschätzt, wird sie alles ziemlich schnell sehen können. Sie ist sehr sensibel und sensitiv. Wie auch er, leidet sie oft unter der rauen Oberflächlichkeit der Mitmenschen, die alles, was nicht sichtbar ist, als Phantasie und dummes Zeug abtun. Die Menschen bedenken nicht einmal, dass sie weder ihre Gedanken noch ihre Gefühle sehen können! Und dennoch sind sie sekündlich von ihnen beeinflusst oder sogar von ihren eigenen Gedanken und Gefühlen abhängig. Aber über solche Dinge will er jetzt nicht nachdenken. Er will sich total freuen und den Aufenthalt mit seinen geliebten Freunden genießen.
Sasha hat Tashis Trüppchen gesehen und starrt unverwandt auf die Sternenmutter.
»Tashi, wer ist denn das? Oh und das Huhn? Ist das ein Huhn? Das ist ja … das ist … unglaublich schön. So schön … was für ein Huhn!?«
Ein allgemeines fröhliches Lachen macht sich breit über Sashas Staunen. Die Sternenmutter umarmt Tashi wieder und Klara bläht sich fast zur doppelten Größe auf, so geschmeichelt ist sie über das ehrliche Kompliment. Sie stolziert langsam auf Sasha zu und gackert vor sich hin. Sasha muss gleich weiter staunen, denn das Gackern ist nicht nur ein gewöhnliches Gackern, sondern sie versteht tatsächlich, was Klara allen mitteilt.
Sasha versucht ein verlegenes und unsicheres Lachen.
Die Sternenmutter reicht dem Mädchen ihre Hand, ob sie sie entgegennehmen möchte.
Sasha schaut Tashi an, um sich zu versichern, dass das in Ordnung ist. Sie nimmt noch mehr auffindbaren Mut zusammen und legt die kleine Hand in die schlanke elegante Hand der Sternenmutter. Diese berührt sanft Sashas Haare, gleitet mit ihren Händen durch die kupferfarbige Pracht.
Sie begrüßt Sasha mit einem Nicken, führt sie in Richtung versteinerte Holzbank, dem magischen Zauberort.
»Lasst uns alle zur Ahnenbank gehen, dort wirst du, Sasha, dich erst mal ausruhen können und alles Weitere auf dich wirken lassen. Hat dir Tashi schon von seinen jeweiligen geheimnisvollen Reisen, die er von hier aus unternimmt, erzählt?«
Sasha genießt die ruhige schöne Stimme der Sternenmutter, sie ist sehr beruhigend und gepflegt. Gepflegt? Wie kann eine Stimme gepflegt sein? Sie ist erstaunt über diesen Gedanken. Sie war immer sehr empfindlich gegenüber gewissen Stimmlagen oder die Lautstärke der Stimmen der Menschen.
Etwas scheu beantwortet sie die Frage der schönen Sternenmutter.
»Ja, aber ich glaube, er hat mir immer nur ganz winzige Ausschnitte davon erzählt. Wenn ich das hier so sehe … denke ich, hat er mir sehr viel verschwiegen.«
Die Sternenmutter neigt sich ihr freundlich und wohlwollend entgegen.
»Das rationale Denken, die Wahrnehmung der materiellen Wirklichkeit, oder das, was die Menschen als solche wahrnehmen, kommt ziemlich ins Schleudern, wenn sie zum ersten Mal erweiterte Erfahrungen machen! Man kann es annehmen wollen oder verleugnen! Viele berühmte Menschen waren immer in der Gegenwart ihrer Quelle. Sicher sind dir Namen wie Franz von Assisi oder Joan d’Arc bekannt. Lernt ihr über solche Namen in der Menschen-Schule?«
»Ja, von Joan d’Arc haben wir in der Schule gesprochen. Aber sonst eigentlich nicht viel außer im Bibelunterricht, den ich sowieso nie wirklich mochte.«
Sie schaut zur Sternenmutter, als müsste sie sich entschuldigen über ihr Nichtwissen und das kleine Beichtgeheimnis wegen des Bibelunterrichts. Das kam ganz ohne Vorwarnung, es scheint, als würden sich durch die Gegenwart der Sternenmutter ungeahnte Schleusen öffnen.
Aber die Sternenmutter, weise wie immer, enthält sich eines Kommentars.
Schweigend sitzen sie auf der herrlichen Bank, langsam öffnet sich Sashas drittes Auge weiter und sie nimmt die außergewöhnliche, farbenprächtige Landschaft intensiver wahr. Das betrifft auch das Rauschen des nahgelegenen Bachs, das Rauschen der Blätter des Riesenbaumes und das Singen der Amsel.
Ihre Sinne sind beinahe etwas überfordert, weil alles auf einmal auf sie einströmt. Ohne Ablenkung ist hier alles fokussiert und in mächtig, starker Präsenz vorhanden. Sie ist dankbar für das Einfühlungsvermögen der Sternenmutter. Die neu aktivierten Schwingungen oder Frequenzen, wie Tashi es nennt, ermüden sie sehr schnell.
Sasha kommt überhaupt nicht mehr aus dem Staunen heraus. Selbst die Ahnenbank hat sie persönlich begrüßt! Eine sprechende Holzbank? Nee, sowas hat sie bestimmt noch nie erlebt. Alles scheint an diesem Ort, Tashis Kraftort, in Bewegung und lebendig, belebt und beseelt.
Klara ist nicht sicher, zu wem sie sich setzen soll. Tashi unterhält sich mit seinen Wächtern, während Sashas Wächter scheu Aufstellung neben der übergroßen versteinerten Holzbank nehmen. Auch sie bestaunen die traumhafte Sitzbank, auf der bequem eine ganze Familie Platz hat. Sashas Wächter bestaunen die prächtigen eingravierten Schnitzereien, die im Millionen Jahre alten versteinerten Holz teilweise wie Gold glänzen, je nach Lichteinfall.
Der magische Baum macht sich nun