City Vampire. Beth St. John

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mit ihm gesprochen?“ David hatte Scott nie sonderlich leiden können, auch wenn die beiden sich nie persönlich begegnet waren. Er konnte nicht verstehen, wie Maggie sich so lange hatte hinhalten lassen können.

      „Ach, ich habe nur noch ein paar Sachen von seinem Boot abgeholt. Weißt du“, sagte sie mit plötzlicher Heftigkeit in der Stimme, „auf einmal bin ich in seinen Augen an allem schuld! Ist das fair?“

      David seufzte und sagte: „Ach, Kleines, was ist schon fair? Er ist ein Arsch. Vergiss ihn. Du hast was viel Besseres verdient.“

      „Naja, das sagt sich so leicht“, erwiderte Maggie. „Ich brauche jetzt erst einmal ein bisschen Zeit für mich selbst, denke ich.“

      „Aber warte nicht zu lang“, lachte David, „du wirst auch nicht jünger.“

      Maggie warf einen Kugelschreiber nach ihrem Kollegen und wollte schon zu einer bösen Antwort ansetzen, als das Telefon klingelte. Sie nahm den Hörer ab und lauschte, dabei wurde ihre Miene zusehends düsterer. Als sie wieder aufgelegt hatte, sagte sie: „Spaß beiseite. Er hat wieder zugeschlagen.“

      Kapitel 3

      „Irrtum ausgeschlossen?“, fragte David, als sie schon im Wagen saßen und auf dem Weg zum Tatort waren.

      „Um es genau zu wissen, müssen wir wohl die gerichtsmedizinische Untersuchung abwarten“, antwortete Maggie. Die Details dieser unheimlichen Mordserie waren allerdings viel zu eigentümlich, um sich zufällig wiederholen zu können. „Aber im Moment sieht alles danach aus.“

      David presste die Lippen aufeinander. „Nun gut. Vielleicht hat er diesmal einen Fehler gemacht. Irgendwann muss ihm einer unterlaufen.“

      Sie tappten in dieser Ermittlung bislang völlig im Dunkeln. Zwei Opfer hatte es nun schon gegeben – dieser neue Mord war der dritte. Und bisher gab es keinerlei Anhaltspunkte, keine Zeugen, keine verwertbaren Spuren. Und so grausig es auch war, dass ein weiterer Mensch hatte sterben müssen – vielleicht brachte ihnen diese neue Tat endlich einen Hinweis auf den Mörder.

      Das Haus des Opfers lag in einer netten Wohngegend nahe der Cloisters. Es war ein unauffälliges kleines Reihenhaus mit gepflegtem Vorgarten und weißgetünchtem Zaun. Maggie und David stiegen gerade aus dem Wagen, als ein uniformierter Sergeant auf sie zukam, um die beiden Detectives ins Bild zu setzen.

      „Okay, was haben wir?“ fragte David routiniert.

      „Das Opfer liegt in der Küche. Sein Name ist Malcolm Smith“, sagte der junge Mann. Er war etwas blass um die Nase, offenbar war er noch nicht häufig an Tatorten gewesen. „Alter zweiundfünfzig. Er war Aktienhändler. Geschieden, keine Kinder. Seine Exfrau lebt in Detroit.“

      „Hat schon jemand mit ihr gesprochen?“ Maggie streifte sich Handschuhe und einen Schutz für die Schuhe über.

      „Nein, wir haben sie noch nicht erreicht.“

      „Gibt es irgendwelche Zeugen?“

      „Die Kollegen sind noch bei der Befragung. Bislang haben wir aber nichts.“

      „Hm, wundert mich nicht“, brummte David. Der Täter war vorsichtig. „Gut, dann wollen wir mal“, seufzte er und ging voraus.

      Maggie folgte ihm und sah sich aufmerksam um, während sie das Haus betraten. Sie versuchte, ein Gefühl für das Opfer zu bekommen, für sein Leben und seine Interessen. Schließlich gab es nichts Persönlicheres als die eigenen vier Wände, besonders, wenn der Bewohner allein gelebt hatte. Das Haus war ausgesprochen sauber und ordentlich, wirkte allerdings auch etwas unpersönlich. Maggie entdeckte keine Fotos an den Wänden. Es gab auch nichts, was auf seine geschiedene Frau oder ihr gemeinsames Leben hingedeutet hätte. Vielleicht hatte es unschön mit ihnen geendet und er hatte alle Erinnerungen an sie auslöschen wollen. Maggie machte sich eine geistige Notiz. Sie würde sie danach fragen, wenn sie miteinander sprachen.

      Hier und da eine einsame Zimmerpflanze war alles, was ein bisschen Gemütlichkeit ausstrahlte, der Rest der Einrichtung war zweckmäßig gehalten. Zweckmäßig und altmodisch.

      Malcolm Smith hatte entweder nicht viel Zeit in seinem Haus verbracht, oder ein wohnliches Umfeld war ihm nicht wichtig gewesen.

      Vom Ende eines kurzen Flurs drangen Stimmen herüber. Maggie und David folgten ihnen und gelangten nach wenigen Metern in die Küche.

      Noch bevor sie die Leiche sahen, sahen sie das Blut – die Lache hatte sich auf den weißen Fliesen ausgebreitet und war mittlerweile getrocknet. Maggie folgte David um den großen Herd herum, der in der Mitte des Raumes thronte und ihnen die Sicht versperrte. Obwohl es nicht das erste Opfer war, das sie so vorfanden, stellten sich Maggie die Nackenhaare auf.

      Der Mann lag auf dem Rücken, Arme und Beine ausgebreitet. Er hatte eine große Platzwunde am Kopf. Das Schlimmste an seinem Anblick war jedoch nicht das viele Blut, sondern der Gegenstand, der aus seinem Körper herausragte: Ein hölzerner Pflock.

      Dr. Vivian Dealy, die Rechtsmedizinerin, sah auf, als die beiden Detectives zu ihr traten. Ihr ergrauendes Haar war zu einem straffen Knoten zurückgebunden, aufmerksame hellbraune Augen blickten sie durch ovale Brillengläser an.

      „Hallo, ihr beiden“, sagte sie zur Begrüßung und deutete dann auf den Toten zu ihren Füßen. „Ich sage es nicht gern, aber es war eindeutig der Vampir-Killer.“ Vivian deutete auf den Pfahl. „Dass es Eichenholz ist, kann ich euch schon jetzt sagen, das genaue Alter muss im Labor bestimmt werden.“

      Vampir-Killer war der Name, den die Presse dem Mörder gegeben hatte, nachdem man zwei Menschen mit einem Holzpflock im Herzen auffand. Was jedoch niemals an die Presse gelangt war, war die Tatsache, dass es sich bei den Mordwaffen um antike Eichenpfähle handelte.

      „Kannst du schon etwas über den Todeszeitpunkt sagen?“ Maggie und Vivian kannten sich, seit Maggie bei der Mordkommission angefangen hatte. Sie waren zwar nicht direkt Freundinnen, kamen aber gut miteinander aus. Maggie schätzte Vivians scharfes Auge und ihre Kompetenz, Vivian wiederum mochte Maggies Ehrlichkeit und Zielstrebigkeit.

      „Der Lebertemperatur nach zu urteilen zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens. Genaueres kann ich aber erst sagen, wenn ich ihn auf dem Tisch hatte.“ Vivian packte den Pflock mit behandschuhten Händen und zog ihn vorsichtig aus der Brust des Opfers. Ein widerlich schmatzendes Geräusch erklang. Vivians Assistent reichte ihr einen sterilen Plastikbeutel und sie ließ den Pfahl hinein gleiten. Sie betrachtete die Wunde genauer. „Ausgefranste Wundränder, Durchmesser etwa vier Zentimeter. Der Pfahl traf ihn mitten ins Herz. Nun…“, sie sah ins Gesicht des Toten, „immerhin ging es schnell. Er war mit Sicherheit sofort tot.“

      „Hm“, brummte David. „Was ist mit der Kopfwunde?“

      „Genau wie bei den anderen auch“, sagte Vivian und drehte den Kopf des Toten ein wenig, damit die beiden Detectives sie besser sehen konnten. „Nicht tief, hat ihn nur außer Gefecht gesetzt. Er wurde zuerst mit einem Schlag auf den Kopf betäubt, dann auf den Rücken gedreht, und dann – ihr kennt den Rest.“

      David sah sich in der Küche um. Alles war ordentlich, Töpfe und Pfannen standen oder hingen an ihren Plätzen. „Es sieht nicht so aus, als ob er sich gewehrt hätte.“

      „Nein“, stimmte Maggie ihm zu. „Der Angriff muss überraschend gekommen sein. Vielleicht hat Smith seinen Mörder ja gekannt.

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