Die Teton-Sioux. Michael Franzen
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Die Cheyenne, die sich selber als Tsétséhéstáhese (üblicherweise: Tsististas = „Jene, die wie wir sind“, „Jene, die uns gleichen“ oder schlicht „Volk“) bezeichnen, lebten einst als sesshafte Bodenbauern bis 1700 im Gebiet des heutigen Minnesotas, bevor sie dann über den Missouri hinweg begannen, nach dem Westen zu ziehen. Nachdem sie in den Besitz von Pferden gelangt waren, siedelten sie sich im Gebiet rund um die Black Hills an, bevor sie von dort von den Lakota nach Süden hin verdrängt wurden. Die Cheyenne, die sich 1832 in einem südlichen und einem nördlichen Teil aufgespalten hatten, hegten von diesem Zeitpunkt an eine Feindschaft zu den Lakota. Ein Zustand, der sich erst 1843 ändern sollte, als es den Lakota bei einem Kriegszug gegen die Pawnee gelang, ein heiliges Pfeilbündel, bestehend aus vier Pfeilen, zurückzuerobern, welches die Pawnee ihrerseits bei einem Kriegszug den Cheyenne geraubt hatten. Die Lakota gaben den Cheyenne dieses Bündel zurück und hatten damit ihren wichtigsten Verbündeten gewonnen.
Der Name Arapahoe leitet sich von dem Pawnee-Wort Tirapihu bzw. Larapihu ab, was soviel wie: „Er kauft oder handelt“ bedeutet, während sie von den Cheyenne Hitaniwo´iv = „Wolkenmänner“ und von den Lakota Mahpiya To = „Blaue Wolken“ genannt wurden. Ebenfalls zu den typischen Vertretern der bisonjagenden Indianer der Plains gehörend, wanderten sie vom Lake Superior aus westwärts zum oberen Missouri und dann gemeinsam mit den Cheyenne um 1835 herum weiter nach Süden, in den Osten Colorados, während die nördlichen Gruppen der beiden Völker in Wyoming und Montana verblieben (Northern und Southern Arapahoe, bzw. Northern und Southern Cheyenne). Die Arapahoe lieferten sich beständige Kämpfe mit den Ute und Pawnee, galten darüber hinaus aber auch als ein großes Handelsvolk. Einer ihrer bekanntesten Häuptlinge Hosa (Little Raven) war später bemüht, in Frieden mit den Amerikanern zu leben.
Mit den Pawnee, Shoshonie, Hidatsa, Mandan, Arikara, Assiniboine, Ponca, Omaha, Plains Cree, Blackfoot, Iowa, Ojibwa und Crow lagen die Lakota hingegen in ständiger wechselseitiger Feindschaft, wobei sich die Krieger im Stehlen von Pferden hervortaten oder versuchten, ihren Gegner im Kampf mit der Hand oder einem Stab zu berühren (sogenannter Coup). Der totale Krieg, wie ihn die Weißen zu führen pflegten, war ihnen dabei unbekannt und auch unverständlich gewesen.
Im Laufe der Geschichte wurden die Indianer stetig weiter nach dem Westen hin verdrängt. Nach Gründung des Oregon-Territoriums, im Jahre 1846, begann sich ein Strom von weißen Aussiedlern den North Platte River entlang in Planwagen nach dem Westen zu wälzen, während die US-Armee 1849 am Rande des Lakota-Gebietes das Fort William übernahm und es in Laramie umbenannte. 1849 folgten die weißen Goldsucher, die es nach Kalifornien zog, gleichwohl der Traum vom schnellen Reichtum für die meisten Abenteurer am Ende zu einer schnell platzenden Seifenblase wurde. Durch diesen weiteren Menschenansturm brach u. a. eine Choleraepidemie bei den Lakota aus, die über 18 Monate lang andauerte und vielen Indianern am Ende das Leben kosten sollte. Da diese Krankheit bis dato bei den Lakota unbekannt gewesen war, wurden die Schuldigen für dieses Massensterben rasch ausgemacht - die weißen Aussiedler, die zudem das Jagdwild in den Durchzugsgebieten ihrer Planwagenkolonnen vertrieben, was zusätzlich für Unruhe, Ärger und Wut bei den verschiedenen Stämmen sorgte. In Washington wurde man schnell auf dieses Problem aufmerksam und man beschloss daher, etwas zum Schutz dieser Siedler zu unternehmen. Im Jahre 1851 beraunte der US-Kongress eine große Konferenz sämtlicher Vertreter der nördlichen und zentralen Plainsstämme in der Nähe von Fort Laramie ein, um dort neue Verträge abzuschließen, die den Frieden auf Dauer sichern sollten.
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