Seine Sensible Seite. Amalia Frey
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Ich war in dem Moment nicht imstande, ihren entschlossenen Tonfall einzuordnen, denn sowas in der Art hatte sie schon häufig angedroht. Mir war nicht bewusst, wie ernst es ihr dieses Mal war.
Ich gluckte einfach nur auf ihrem Sofa, stierte im Zimmer umher und lauschte ihr mit einem Ohr. Mein Blick heftete sich wie so oft an den Artikel über mich im SZ-Magazin, den Danni gerahmt und aufgehängt hatte. »Scheiße siehst du da hammergeil aus«, hatte sie damals befunden und ich ihr recht gegeben. Die schwarz-weißen Bilder zeigten mich und mein mageres Gesicht und Körper in hautenger Kleidung kurz nach der Vollendung meines vierten Buches »WEITER WEG«.
Ich sah viel älter aus, hatte mein dereinst langes, chemisch geglättetes Haar zu einem strengen Knoten aufgesteckt und reagierte auf die Fragen mit koketten wie auch überlegenen Körperhaltungen. Mein Antlitz lag nach der Anstrengung des Schreibens über meine Trennung in herberen Falten als normal, die sich erst Wochen später legten, und die ich den Visagisten zu überschminken verboten hatte. Sie waren meine Kriegsnarben. Offenbar hatte das landesweit viele Frauen beeindruckt, ich sah einen Teil meiner Mission erfüllt: Trage dein Lebensalter mit Stolz. Obwohl ich erst 29 war, wirkte ich so abgemagert und ausgelaugt, dass ich gut und gerne auf 45 hätte geschätzt werden können. Nach dem Interview gönnte ich mir einen Trip quer durch Norwegen mit Woolf an meiner Seite. Wir wanderten durch die Wälder und Täler, fischten in blaugrauen Gewässern, kraxelten auf feuchten Gebirgsketten umher und genossen die Abgeschiedenheit.
Danach fuhr ich mit Danni für eine Woche auf eine Schönheitsfarm, ehe ich strahlend schön und gestärkt zur Buchpremiere erschien und die Welt mit meiner wiedergewonnenen Jugend erschütterte. Und meinen Exfreund, was mir in dem Moment leider am wichtigsten war.
Die Türglocke riss mich aus meiner Erinnerung und Danni aus ihrem Geplapper. Das war ihr Kollege Ralf, mit dem sie die Nachtschicht zusammen durchstand, und der sie nun abholte. Danni hatte mich die ganze Zeit vollgetextet, wohl wissend, dass es genau das war, was ich gebraucht hatte. An der Tür drückte sie mich dann zärtlich und hauchte in mein Ohr: »Geht’s dir besser, Schätzchen?«
»Ja, ich danke dir, Liebelein.« Ich lächelte müde.
Zu Hause schlief ich ein, ohne mein Trauerkleid abgelegt zu haben, und wachte erst auf, als Duft nach starkem Kaffee die Wohnung erfüllte.
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