Die Grauen Krieger. S. N. Stone

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Die Grauen Krieger - S. N. Stone

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böse zu: „Warum ich?“

      „Weil es keinen Ausweg für euch gibt“, flüsterte dieser zurück. „Und mich auf eurer Seite zu haben ist euer Glück.“

      1. Montag

      Natascha war unter die Dusche gesprungen, hatte sich irgendetwas übergezogen und war so schnell wie sie konnte zum Tempelhofer Damm gefahren, nein, hatte sich von einem Taxi fahren lassen. In dem dichten, morgendlichen Verkehr hatte sie sich nicht getraut sich selbst hinter das Steuer zu setzen. Sie hatte jetzt schon ein halbes Jahr ihren Führerschein. Tom hatte sie dazu ermutigt ihn zu machen, wahrscheinlich war er es leid sie immer chauffieren zu müssen, auch wenn er es nie gesagt oder angedeutet hatte. Aber sie fuhr nicht gerne und auch nicht gut.

      Der Anruf so früh hatte sie überrascht. Seit sie nach Berlin zurückgekehrt war, arbeitete sie öfter als Beraterin für die Kripo, aber eigentlich war sie im Museum angestellt und hatte ein paar Tage frei. Hauptkommissar Schmidt hatte sie angerufen und gebeten so schnell wie möglich zu ihm zu kommen.

      Als sie nun das Gebäude betrat und auf den Fahrstuhl wartete, versuchte sie ihre noch feuchten Haare ein wenig zu ordnen und holte einen zart rosafarbenen Lippenstift aus ihrem Rucksack heraus. Im Fahrstuhl drehte sie sich zum Spiegel und zog die Lippen nach. Was war wohl so wichtig, dass man sie bat, umgehend zu erscheinen?

      Natascha betrat das Großraumbüro und wurde sofort von dem hektischen Treiben überrollt. Sie ging den Weg zu Schmidts Büro, grüßte ein paar Beamte und meinte plötzlich jemand würde ihr Herz mit eiserner Hand umklammern.

      Ihre Schritte wurden langsamer, sie konnte und wollte nicht glauben, was sie sah. Der Kriminalhauptkommissar stand dort mit zwei Männern und den Einen versuchte sie seit beinahe anderthalb Jahren vollkommen aus ihren Erinnerungen zu streichen. In den ersten Tagen hatte sie permanent an ihn gedacht. In den nächsten Monaten häufig, dann war es ihr gelungen ihn in die hinterste Ecke ihrer Gedanken zu verbannen, und wenn er daraus hervor brach, war es ein stechender Schmerz in ihrer Brust. Tascha überlegte, ob sie sich umdrehen und weglaufen sollte, stattdessen setzte sie wie automatisch einen Fuß vor den Anderen, langsam aber stetig.

      Er schaute sie nicht an, aber sie war sich sicher, dass er wusste, dass sie da war. Es gab ihr Gelegenheit zu registrieren, dass er eigentlich besser denn je aussah. Er war noch schlanker als bei ihrem letzten Zusammentreffen. Die Haare waren ein wenig länger. Eine weitere Narbe zog sich quer über seine Wange, er wirkte jünger aber abgespannt und müde. Seine Augen leuchteten immer noch in diesem unglaublichen Grün, wie sie es niemals zuvor und auch niemals danach wieder gesehen hatte. Ein Kribbeln breitete sich in ihrem Magen aus, das sie wütend beiseiteschob. Sie hatte sich geschworen, sollte er ihr je wieder unter die Augen kommen, würde sie ihn in die Hölle schicken, dahin, wo er herkam.

      Als sie die kleine Gruppe erreicht hatte, unterbrach Hauptkommissar Lukas Schmidt das Gespräch, das er mit den Männern geführt hatte, und lächelte sie an. „Guten Morgen Frau Schiernow, danke, dass Sie so schnell herkommen konnten. Wenn ich vorstellen darf, Herr Weitner und Herr von Lahn.“ Weitner gab ihr die Hand, auch ihn kannte sie von damals, als sich ihr Leben beinahe in einen Albtraum verwandelt hatte. Sie konnte sich nicht an seinen Vornamen erinnern.

      Caleb von Lahn schaute sie an und Natascha glaubte ein Zögern in seiner Bewegung wahrzunehmen, aber dann spürte sie seine kalte Hand, die nach ihrer griff. Er zeigte keinerlei Anzeichen, dass sie sich kannten, geschweige denn, dass sie sich einst das Bett geteilt hatten. Sie wollte schreien, ihn anschreien aber ein dicker Kloß saß in ihrer Kehle und sie brachte kein Wort heraus, nur ein Nicken. Schmidt legte seine Hand an ihren Rücken und schob sie in sein Büro, die Herren folgten.

      Als sie saßen, räusperte sich der Kommissar und begann zu sprechen: „Wir haben eine Mordserie hier in Berlin. Ich weiß nicht, ob Sie darüber informiert sind Frau Schiernow, Tom Neders arbeitet auch an dem Fall.“ Schmidt wusste, dass sie beide zusammen waren und sie wusste, dass Tom momentan an einer schweren Sache arbeitete. Einzelheiten kannte sie nicht und so schüttelte sie, immer noch unfähig etwas zu sagen, den Kopf. Was sollte sie tun? Tausend Gedanken kamen ihr. Sie schaute zu Caleb herüber. Die Narbe an der Wange hatte er sich zugezogen, als vor anderthalb Jahren ein altes Fabrikgebäude durch das SEK gestürmt worden war. Dort hatten er und seinesgleichen die sieben Heiligtümer zusammengetragen, die ihnen einst von der Kirche gestohlen worden waren. Sie hatten sich die Heiligtümer zurückgeholt, nicht ohne eine Menge Blut zu vergießen und vielen Menschen, nein sie verbesserte sich vielen Personen den Tod zu bringen. Natascha hatte nicht gewusst, mit wem sie es zu tun hatte, als sie sich auf ihn eingelassen hatte. Sie war nach Berlin gekommen, um der Kripo beratend zur Seite zu stehen, bei einem Fall, den sie den „Kunstmörderfall“ nannten. Nach einem Blutbad, das sie während einer Kunstausstellung miterlebt hatte, war sie zu ihrer Freundin Mia gezogen.

      Es verursachte ihr einen Stich in ihrem Herzen, wenn sie an ihre einst beste Freundin dachte. Dort war sie auf Caleb getroffen und hatte sich unsterblich in ihn verliebt, ohne zu wissen, dass sie sich mit einem Wesen einließ, das nicht menschlich war und einer der „Kunstmörder“. Und als sie es erfahren hatte, und ihn der Polizei hätte übergeben können, hatte, sie ihn ziehen lassen, er war ein Bewahrer. Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Schmidt sie fragte, ob sie einen Kaffee wolle.

      Nachdem er mit vier Bechern wieder sein Büro betreten hatte, begann der Hauptkommissar zu erzählen: „Die Opfer stehen alle in irgendeiner Weise mit der katholischen Kirche in Verbindung und sind männlich.“ Er legte Natascha ein paar Fotos vor. „Ich hoffe Sie haben noch nicht gefrühstückt? Sie müssen sich das nicht anschauen.“

      Tascha nahm die Bilder und schluckte, dann schaute sie sie sich an. Eine Person, der Statur nach wahrscheinlich ein Mann, lag auf dem Altar einer Kirche. Sein Körper war kaum noch als solcher zu erkennen. Blut und Gedärme quollen aus ihm heraus, das Gesicht war zerschlagen.

      Auf dem zweiten Foto war ein Körper zu sehen, der an eine Wand genagelt war, falsch herum gekreuzigt. Auch hier war nichts mehr von dem Gesicht zu erkennen, nur eine undefinierbare Masse und Blut, das die Wand herunter gelaufen war und eine große Pfütze am Boden bildete.

      Das nächste Bild: Ein Körper kein Gesicht und ein klaffendes Loch dort, wo das Herz saß.

      Bild für Bild das gleiche Motiv, Blut, geschundene Körper und kein Gesicht mehr. Die Letzten schaute sich Natascha nicht mehr an, sie hatte durchaus einen Eindruck gewonnen. Angewidert schob sie die Bilder in die Mitte des Tisches. Sie war Kunsthistorikerin, mit so etwas wollte sie nichts zu tun haben.

      Schmidt ergriff wieder das Wort: „Seit etwa zwei Monaten beschäftigt uns dieser Fall. Bisher sind die Ermittlungen ergebnislos geblieben, obwohl die Mörder all ihre Opfer an Orten getötet haben, an denen sie früher oder später gefunden werden mussten. Es wurden keine Spuren gefunden, keine Verdächtigen, keine Zeugen. Die Getöteten, so wir denn überhaupt ihre Identität ermitteln konnten, waren unauffällige, anständige und unbescholtene Bürger. Es gab sieben Tote, von denen wir vier identifizieren konnten. Einer war Priester in der Kirche, in der er gefunden wurde. Einer war ein Autohändler, verheiratet, keine Kinder, mit Haus am Stadtrand. Ein anderer arbeitete als Verkäufer und war alleinstehend und das vierte Opfer war ein Friedhofsverwalter.

      Die vier kannten sich nicht, hatten keine Gemeinsamkeiten, lediglich die Fundorte der Leichen haben einen Bezug zueinander. Sie wurden alle auf dem Boden der katholischen Kirche gefunden. Bisher ist es uns gelungen die Presse weitest gehend herauszuhalten, was ein Glück ist und was ich eigentlich kaum fassen kann. Weil die Fundorte zu kirchlichem Besitz gehören und, weil wir von Ritualmorden ausgehen, ist der Vatikan an einer Aufklärung äußerst interessiert. Man hat uns diese beiden Herren geschickt.“ Er deutete auf Cale und seinen Kollegen.

      Und was hatte

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