Warum bist du nicht bei mir. Christine Homilius

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Warum bist du nicht bei mir - Christine Homilius

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Freundin. Als sie erfuhr, dass Karin erst 13 Jahre ist, musste er ihr versprechen, dass er immer daran denkt, dass Karin noch ein Kind ist. Sie kannte ihren Sohn. Rainer hat sich daran gehalten und hat es ihr auch gesagt. Karin war zwar am Anfang gekränkt, aber hat es dann eingesehen. Rainer hatte seine Mutter in Verdacht. Sie wollte unbedingt Ihren vollen Namen wissen und ihre Adresse. Noch heute ist er überzeugt, dass seine Mutter sich damals mit Karins Mutter getroffen hat. Karin hat ihm erzählt, dass ihre Mutter genau so mit ihr gesprochen hat wie Rainers Mutter mit ihm. Und sie haben es beide eingesehen. Sie wollte Rainer einfach nicht in Schwierigkeiten bringen. Als sie 16 Jahre alt war, waren sie das erste Mal zusammen. Sie war noch Jungfrau, auch deshalb wollte er sie nicht wieder hergeben. Seine Verwirrung war ziemlich groß. Seine Eltern bemerkten es und er hörte, wie seine Mutter zu seinem Vater sagte, ‘jetzt bist du dran‘. Sein Vater setzte sich auf sein Bett und sprach: „Mein Sohn, einen Menschen zu lieben, ‘ heißt einwilligen‘, mit ihm alt zu werden.“ (Von dem französischen Dichter, Albert Cannus geb.1913 Gest. 1960) Lange hat er damals, darüber nachgedacht, ehe er einschlafen konnte. Rainer wuchs im Hochhaus Nr. 8 in der elften Etage auf. Sein Vater arbeitete als Straßenbahnfahrer und seine Mutter im Tierpark als Tierpflegerin. Da er ein Einzelkind ist, setzten seine Eltern alles daran ihm seine Wünsche, wenn möglich, zu erfüllen. Nach dem Abitur sprach er zu seinen Eltern: “Und was fange ich jetzt, mit meinem bestandenen Abi, an? Ich habe mein Abi mit Auszeichnung bestanden, aber was kommt nun?“ Sein Vater war sein Rettungsanker, indem er ihm riet: “Mein Sohn, ich gebe dir noch ein Jahr. Danach möchte ich genau wissen, wie du dein Leben meistern willst.“ Rainer dankte seinem Vater und begann sich in Bibliotheken und Museen aller Art umzuschauen. Doch an einem Dienstag fand er sich auf der Museumsinsel ein. Am Pergamon traf gerade eine Lieferung von riesigen Kisten ein. Rainers Neugier wurde geweckt, von da an war er täglich hier und stellte Fragen. Mit seinen Fragen nervte er manchmal die Wissenschaftler. Die Mitarbeiter fingen an sich über ihn lustig zu machen. So musste er sich Bemerkungen wie. Keine Lust zum Studieren, aber uns den letzten Nerv rauben, anhören. Erst als eine etwas ältere Frau ihm auf die Schulter klopfte, ihren Arm auf seine Schulter legt, reagierte er auf seine Art. Er nahm ihre Hand sacht von seiner Schulter. Dann fragte er: „Was macht ihr eigentlich mit all den vielen Dingen. Mit den Knochen?“ Die Frau schubste ihn einfach in den riesigen Raum nebenan. Und sprach: „Einfach umschauen und dann Eindrücke sammeln, danach Fragen stellen.“ Rainer kam sich in der Halle irgendwie verloren vor. Doch plötzlich wurde er von einem Herrn mit Rauschebart angesprochen er sagte: „Ich hoffe sie bald in meinen Vorlesungen wieder zu sehen. Damit verschwand der ältere Herr mit Rauschebart. Rainer setzte sich im Schneidersitz auf den Fußboden und betrachtete sich die Knochen. Als es am Po kalt wurde, wollte er nachhause gehen. Draußen war es auch bereits dunkel geworden und somit auch im Raum. Er suchte den Ausgang fand aber keinen. Also blieb er da und schlief auf dem Fußboden ein. Mitten in der Nacht wurde es kalt auf dem Boden. Er legte sich auf einen der großen Tische. Als am Morgen die Mitarbeiter den Raum öffneten hörten sie ein Schnarchen, das nicht von Toten kommen konnte. Man fand ihn, mit einem großen Knochen eines Urzeittieres in der Hand. Es sah aus, als versuche er sich, damit zuzudecken. Die Wissenschaftler mussten lachen, so erwachte er. Sie gaben ihm erst einmal einen Schluck Kaffee um seine Geister wieder zu beleben. Als er nachhause kam, war seine Mutter übernächtigt, aber froh ihn wiederzuhaben. Nachdem er seine Geschichte erzählt hat, sprach sein Vater: „ Na und nun, solltest du nicht auf den Rat des Rauschebartes hören und in den Hörsaal gehen?“ Eine Woche später tat er das und wurde von dem Herrn Professor begrüßt, mit den Worten: „Na, das hat aber lange gedauert. Oder hat man sie wiedermal in der Lagerhalle eingeschlossen?“ Er war einer der eifrigsten Studenten. Sein Studium beendete er mit Summa Kum Laude. Er bekam einen Lehrstuhl an der Uni, aber er wollte raus und im Sand nach Vergangenem suchen. Die Pyramiden erstürmen, irgendeinen Ramses muss es da draußen noch für ihn geben. Karin studierte immer noch fleißig Sprachen und hat ihr Herz plötzlich für Philosophie entdeckt. Karins Vater sprach: „Da habe ich wohl eine ewige Studentin erzogen, hoffentlich ist sie auch mal in der Lage ihre Eltern zu ernähren.“ Doch Karin nahm ihren Vater diesbezüglich nicht ganz ernst. Rainer musste lächeln als er an all die Ereignisse in seinem bisherigen Leben dachte. Und nun sind sie bereits 10 Jahre verheiratet. Verdammt, da fällt ihm ein morgen hat seine Karin Geburtstag und morgen ist auch der 11.Hochzeitstag. Als der Copilot an ihm vorbei kam. Rainer schaute ihm hinterher, dabei kam ihm der Gedanke den kenne ich doch. Aber wo habe ich den schon mal gesehen. Und schon kommt die Stewardess, und bitte ihn in das Cockpit. Der Copilot reicht ihm die Hand und sagt:“ Mein Name ist Olaf Klein ich bin ihr linker Nachbar. Gestern Morgen habe ich mir bei Ihrer Frau eine Tasse Zucker geborgt. Sie fliegen nach Kairo, sind sie Archäologe? Ich glaube sie sind nicht zum ersten Mal auf unserer Maschine.“ Rainer beantwortet seine Fragen. Doch nach einer kurzen Pause fragt er: „Ich habe ein riesiges Anliegen. Wissen sie, wir sind vor drei Tagen erst eingezogen. Morgen hat meine Frau Geburtstag. Und morgen ist auch noch unser 11. Hochzeitstag."„Und sie haben beides vergessen!“ Fiel Herr Klein ihm ins Wort. Denn alle im Cockpit mussten lachen. „Wir waren schon der Meinung, so etwas passiert nur uns. Ich werde mich um Blumen kümmern. Aber denken sie daran. Ihre Nachbarin zur Rechten, wittert bestimmt ein Verhältnis.“ „Na dann ist ja alles in Ordnung. Ich kann vielleicht noch ein bisschen schlafen.“ Rainer setzt sich auf seinen Platz und ist tatsächlich sofort eingeschlafen, er lächelt im Schlaf. Die Mitarbeiter des fliegenden Personals müssen schmunzeln und wünschen sich noch mehr solche Kundschaft.

      Kapitel 4

      Am nächsten Morgen, Karin will gerade mit ihrem Hund Gassi gehen, da wäre sie beinahe auf einen Rosenstrauß getreten. Zehn Weiße und eine Rote Rose. Daneben steht eine Tasse mit Zucker und darüber liegt ein kleiner Strauß Vergissmeinnicht. Karin überlegt, wie hat er das bloß wiedermal geschafft. Ihren Geburtstag oder den Hochzeitstag hat er noch nie vergessen. Selbst dann nicht wenn sie gerade erst umgezogen sind. Er spannt sogar den Nachbar ein. Na gut, beide fallen auf ein und denselben Tag und trotzdem, ob sie es auch irgendwann einmal lernen wird, seinen Geburtstag nicht zu vergessen. In den 11 Jahren ihrer Ehe ist es ihr erst einmal gelungen. Das war aber auch das erste Jahr ihrer Ehe. Zu ihrer Entschuldigung gibt sie an, dass er ja meistens nicht da ist. Es ist sowieso ein Rätsel wie die beiden das Schaffen zusammen zu gehören. Karin interessiert sich eigentlich kaum für seine Ausgrabungen. Sie schreibt zwar seine Referate und übersetzt auch wissenschaftliche Bücher, in immerhin vier Sprachen, aber damit ist ihrem Interesse auch schon genüge getan. Am Anfang war das alles interessant. Doch mit der Zeit wurden die Begriffe, vor allen Dingen wenn man vom englischen, in französische und dann nochmal japanisch übersetzen soll. Und immer ein und dasselbe Werk. Da nützt einem die größte Einnahme nichts, das war ja auch bloß Geld. Manchmal hat sie schon daran gedacht ihre Übersetzungen aufzugeben. Ihr fehlt der Draht für die Wissenschaft, vor allen Dingen an den Ausgrabungen, die sie überhaupt nicht interessieren. Aber ob ihr Rainer das verstehen wird? Das ist hier die große Frage. Dem Verlag hat sie schon ganz vorsichtig angedeutet, dass sie sich um eine andere Übersetzerin bemühen möchten. Sie hat aber versprochen weiterhin auszuhelfen, wenn Not am Mann ist. Nun ist es so, dass sie glaubt, es ist immer Not am Mann. Karin hat mehr Freude an der Illustration von Kinderbüchern. Manchmal fügt sie auch ihre eigenen Texte mit ein. Sie nimmt sich vor nochmals mit dem Verlag zu reden. Oder einfach nur zu kündigen. Sie hat angefangen, Komik zu kreieren, sie hat aber noch keinen Verlag dafür gefunden. Ehrlicherweise sollte man schon sagen, sie hat noch keinen gesucht. Ach ja, da ist ja auch noch Bettina mit ihren Kindergeschichten. Bettina und Karin sind zusammen in die Schule gegangen und haben auch zusammen Abitur gemacht. Betti wollte anschließend Ärztin werden, doch nach zwei Semestern gab sie auf. Sie konnte angeblich kein Blut sehen. Sie wechselte zum Biologiestudium. Machte ihren Abschluss mit zwei und begann Kinderbücher und Jugendbücher zu schreiben. Die erforderlichen Zeichnungen macht Karin, die auch das Cover gestaltet. Und so kann es passieren, dass ein Kinderbuch von Bettina nicht nur zehn Seiten, sondern zwölf Seiten hat. Aber Bettina hat sich auch noch nicht beschwert. Mit Bettina muss sie noch darüber reden. Oder sollte sie es lieber bleiben lassen? Bettina kann manchmal so richtig eigensinnig sein und keiner weiß warum. Denn sie spricht auch nicht darüber, im Gegenteil, wenn ihrer Meinung nach alles wieder gut ist, dann ist auch alles wieder gut. Fragen beantwortet sie nicht, sondern dreht sich einfach um und geht. Bettina ist eben ein besonderer Mensch. Sie bleibt

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