Tarzans Rückkehr in den Urwald. Edgar Rice Burroughs

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Tarzans Rückkehr in den Urwald - Edgar Rice Burroughs

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Beide waren dunkelfarbig, und dies, ebenso wie ihr Achselzucken und ihre verstohlenen Blicke, ließ die Ähnlichkeit noch größer erscheinen. Jedenfalls hatten sie nichts Gutes im Sinn.

      Tarzan trat in das Rauchzimmer und setzte sich etwas abseits von den Anwesenden. Er war nicht in der Stimmung, sich mit andern zu unterhalten. Während er seinen Absinth schlürfte, ließ er die vergangenen Wochen seines Lebens sorgenvoll an sich vorüberziehen. Immer wieder fragte er sich, ob er weise gehandelt habe, als er zugunsten eines Mannes auf sein Geburtsrecht verzichtete, dem er in keiner Weise zu Dank verpflichtet war. Allerdings betrachtete er Clayton als einen Freund, aber das war es nicht. Nicht William Cecil Clayton, Lord Greystoke, zuliebe hatte er seine Geburt verleugnet. Es war nur der Frau zuliebe, die er und Clayton liebten, und die eine seltsame Laune des Schicksals diesem, statt ihm, bestimmt hatte.

      Daß sie ihn liebte, machte ihm den Gedanken doppelt schwer, aber er sagte sich, er hätte nicht mehr tun können, als was er in jener Nacht auf der kleinen Eisenbahnstation in den fernen Wäldern von Wisconsin getan hatte. Für ihn war vor allem ihr Glück der erste Beweggrund, und seine kurze Erfahrung mit der Kultur und den Kulturmenschen hatte ihn gelehrt, daß das Leben ohne Geld und ohne Stellung den meisten von ihnen unerträglich war.

      Jane Porter war nun einmal für die Güter der Kultur geboren; hätte Tarzan sie diesem Manne weggenommen, so hätte er sie zweifellos in ein Leben gestürzt, das ihr elend und qualvoll erscheinen mußte.

      Tarzans Gedanken schweiften aus der Vergangenheit in die Zukunft. Er versuchte, sich auf die Rückkehr in die Dschungel zu freuen, in die grausame wilde Dschungel, in der er geboren worden und wo er von seinen 22 Jahren 20 verlebt hatte. Aber welches von der Myriade Lebewesen der Dschungel würde ihn bei seiner Rückkehr willkommen heißen? Kaum eines! Nur Tantor, den Elefanten, konnte er seinen Freund nennen. Die andern würden ihn verfolgen oder ihn fliehen, wie sie es früher getan hatten.

      Nicht einmal die Affen seines früheren Stammes würden ihm ihre kameradschaftliche Hand entgegenstrecken.

      Wenn die Kultur auch sonst nichts für Tarzan getan hatte, so hatte sie ihn doch bis zu einem gewissen Grade gelehrt, sich nach der Gesellschaft gleicher Wesen umzusehen und das Wohltuende der Kameradschaft zu schätzen. Es war ihm jetzt schwer, sich eine Welt ohne einen Freund zu denken, ohne ein lebendes Wesen, mit dem er sich jetzt doch durch die gelernten Sprachen so gut verständigen konnte. Und so kam es, daß Tarzan recht trübselig in die Zukunft schaute, die er selbst sich vorgezeichnet hatte.

      Als er so, eine Zigarette rauchend, in Gedanken versunken da saß, fiel sein Blick auf einen Spiegel vor ihm, und darin sah er einen Tisch, an dem vier kartenspielende Männer saßen. Eben stand einer auf, um fortzugehen, und dann näherte sich ein anderer, der sich höflich erbot, den leeren Platz auszufüllen, damit das Spiel nicht unterbrochen würde. Es war der Kleinere von den beiden, die Tarzan miteinander flüsternd vor dem Rauchzimmer angetroffen hatte.

      Das hatte die Neugier Tarzans einigermaßen geweckt und er konnte nicht umhin, im Spiegel das Bild der Spieler am Tische zu beobachten. Tarzan kannte nur den Namen eines der Spieler, nämlich desjenigen, der gegenüber dem neu hinzugekommenen saß. Es war der Graf Raoul de Coude, den ein zuvorkommender Steward ihm letzthin als eine der Berühmtheiten auf dem Schiffe bezeichnet hatte und der eine hohe Stellung im französischen Kriegsministerium einnehmen sollte.

      Plötzlich wurde Tarzans ganze Aufmerksamkeit auf das Bild im Spiegel gelenkt. Der andere Dunkelfarbige, der wie ein Bösewicht aussah, war hereingekommen und stand hinter dem Stuhle des Grafen. Tarzan sah, daß er sich umdrehte und verstohlen umherschaute; sein huschender Blick ruhte aber nicht lange genug auf dem Spiegel, um Tarzans wachsame Augen zu entdecken. Heimlich zog der Mann etwas aus seiner Tasche, aber da er es mit der Hand bedeckte, konnte Tarzan nicht sehen, was es war.

      Langsam näherte sich die Hand dem Grafen, um ihm das Ding, das sie enthielt, in die Tasche zu schieben. Der Mann blieb so stehen, daß er die Karten des Franzosen beobachten konnte. Das gab Tarzan zu denken. Er paßte jetzt sorgfältig auf und ließ sich keine Einzelheit des Vorfalls entgehen.

      Das Spiel ging darnach noch etwa zehn Minuten weiter, bis der Graf dem, der zuletzt zum Spiel gekommen war, einen hohen Betrag abgewann. Dann sah Tarzan den Mann, der hinter des Grafen Stuhl stand, seinem Verbündeten zunicken. Sofort erhob sich der Spieler und zeigte mit dem Finger auf den Grafen.

      Hätte ich gewußt, daß der Herr ein gewerbsmäßiger Falschspieler ist, sagte er, so wäre ich nicht so schnell bereit gewesen, mich in das Spiel hineinziehen zu lassen.

      Im Nu sprangen der Graf und die beiden andern Spieler auf.

      Der Graf war erblaßt.

      Was wollen Sie damit sagen, Herr? schrie er. Wissen Sie, mit wem Sie sprechen?

      Ich weiß, daß ich das letztemal mit einem spreche, der beim Kartenspiel betrügt, erwiderte der andere.

      Der Graf neigte sich sofort über den Tisch und versetzte dem Mann eine Ohrfeige, ehe die andern dazwischentreten konnten.

      Da liegt unbedingt ein Irrtum vor, Herr! rief einer der andern Spieler. Das ist ja der Graf de Coude.

      Wenn ich mich irre, sagte der, der ihn beschuldigt hatte, so will ich mich gern entschuldigen, aber ehe ich das tue, soll der Herr Graf erklären, wozu er die falschen Karten braucht, die ich ihn in seine Seitentasche stecken sah.

      Der Mann, den Tarzan beim Hineinschieben der Karten beobachtet hatte, suchte den Wortwechsel zu benutzen, um sich aus dem Rauchzimmer fortzuschleichen; aber zu seinem Ärger fand er den Ausgang von einem großen grauäugigen Fremden versperrt.

      Sie entschuldigen, rief er, indem er versuchte, an ihm vorbeizuschlüpfen.

      Warten Sie! sagte Tarzan.

      Aber warum, mein Herr? fragte der andere ungeduldig. Gestatten Sie, daß ich vorbeigehe!

      Warten Sie, sagte Tarzan, denn hier ist eine Sache zu regeln, die Sie zweifellos aufklären können.

      Der Mensch hatte inzwischen seine Ruhe verloren und wollte Tarzan mit einem leisen Fluch zur Seite stoßen. Der Affenmensch aber lachte nur, als er den großen Kerl am Mantelkragen faßte und ihn an den Tisch zurückführte, obschon dieser sich fluchend und schlagend dagegen wehrte.

      So machte Nikolaus Rokoff die erste Erfahrung mit den Muskeln, die Tarzan zum Siege über Numa, den Löwen, und Terkop, den großen Menschenaffen, verholfen hatten.

      Der Mann, der de Coude beschuldigt hatte, und die zwei andern Spieler sahen den Grafen erwartungsvoll an. Mehrere andere Passagiere waren infolge des Wortwechsels hinzugekommen und alle warteten auf den Ausgang.

      Der Mensch ist verrückt, sagte der Graf. Meine Herren, ich bitte Sie, untersuchen Sie mich.

      Die Beschuldigung ist lächerlich, sagte einer der Spieler.

      Sie brauchen Ihre Hand nur in die Rocktasche des Grafen zu stecken, und Sie werden sehen, daß die Anklage berechtigt ist, versicherte der Spielpartner, der die Beschuldigung ausgesprochen hatte. Und als die andern noch zögerten, rief er aus: Vorwärts! Ich werde es selbst tun, wenn kein anderer es will. Zugleich ging er auf den Grafen zu.

      Nein, mein Herr, sagte de Coude. Ich will mich nur von einem Gentleman untersuchen lassen.

      Es ist nicht nötig, den Grafen zu untersuchen. Die Karten sind in seiner Tasche. Ich habe selbst gesehen, wie sie hineingesteckt wurden.

      Alle wandten sich erstaunt nach dem neuen

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