Tarzans Rückkehr in den Urwald. Edgar Rice Burroughs

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Tarzans Rückkehr in den Urwald - Edgar Rice Burroughs

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ich auf meine eigene Verantwortung handeln.

      Und sich an Rokoff wendend, fuhr er fort:

      Ihnen und Ihrem Helfershelfer möchte ich sagen, daß ich Sie von jetzt an bis ans Ende der Fahrt im Auge behalten werde, und sollte irgend eine Handlung von einem von Ihnen zu meiner Kenntnis kommen, durch die diese junge Dame auch nur im entferntesten belästigt wird, so werden Sie sofort von mir zur Rechenschaft gezogen, und diese Rechenschaft wird für keinen von Ihnen eine angenehme Erfahrung werden. Und nun hinaus mit euch!

      Bei diesen Worten packte er Rokoff und Pawlowitsch beim Rockkragen und schob sie kräftig durch den Eingang, indem er jedem noch einen Fußtritt versetzte.

      Dann wandte er sich wieder zu der jungen Dame, die ihn mit großen erstaunten Augen ansah.

      Und Sie, gnädige Frau, sagte er, werden mir einen großen Gefallen erweisen, wenn Sie mich benachrichtigen wollen, sobald nur einer der Halunken Sie wieder belästigt.

      Ach, mein Herr, antwortete sie, ich hoffe, daß Sie nicht für Ihre freundliche Tat zu leiden haben werden. Sie haben sich einen sehr bösen Feind zugezogen, der vor nichts zurückschrecken wird, um seinen Haß zu befriedigen. Sie müssen sehr auf Ihrer Hut sein, Herr – –

      Gestatten, gnädige Frau, mein Name ist Tarzan.

      Also, Herr Tarzan, Sie wollen, bitte, nicht denken, daß ich Ihnen für Ihren tapferen, ritterlichen Schutz, den Sie mir erwiesen, nicht aufrichtig dankbar wäre, weil ich nicht einwilligen wollte, daß die Schiffsoffiziere benachrichtigt wurden. Gute Nacht, Herr Tarzan! Ich werde nie vergessen, was ich Ihnen schulde.

      Und mit einem lieblichen Lächeln, das eine Reihe schöner Zähne sehen ließ, verneigte sie sich grüßend vor Tarzan, der ihr gute Nacht bot und seinen Weg auf dem Deck fortsetzte.

      Der Mann zerbrach sich den Kopf darüber, daß zwei Menschen an Bord waren – die junge Dame und der Graf de Coude –, die unter den Schändlichkeiten Rokoffs und seines Genossen zu leiden hatten und doch nicht duldeten, daß die Übeltäter dem Gerichte ausgeliefert würden.

      Ehe er in jener Nacht zu Bett ging, kehrten seine Gedanken noch oft zu der schönen jungen Frau zurück, in deren offenbar verwickeltes Schicksal er so seltsam eingegriffen hatte. Daß sie verheiratet war, bewies der goldene Ring am dritten Finger ihrer linken Hand. Unwillkürlich dachte er darüber nach, wer der glückliche Mann sein mochte.

      Tarzan sah nichts mehr von den handelnden Personen dieses Dramas, in das er nur einen Blick geworfen hatte, bis am Spätnachmittag des letzten Tages der Fahrt. Da sah er sich plötzlich der jungen Frau gegenüber, als sie beide sich aus entgegengesetzten Richtungen ihren Verdeckstühlen näherten.

      Sie grüßte ihn mit freundlichem Lächeln und sprach fast unmittelbar von dem Vorfall in ihrer Kabine, deren Zeuge er zwei Abende vorher gewesen war. Es schien, als ob es ihr nicht angenehm wäre, daß er ihre Bekanntschaft mit Männern wie Rokoff und Pawlowitsch ungünstig auslegen könnte.

      Ich hoffe zuversichtlich, sagte sie, daß Sie mich nicht nach dem unglücklichen Vorkommnis des Dienstag Abend beurteilt haben. Ich habe viel darunter gelitten. Dies ist das erstemal, daß ich mich seitdem aus der Kabine wage. Ich habe mich geschämt, schloß sie einfach.

      Man beurteilt die Gazelle nicht nach den Löwen, die sie angreifen, erwiderte Tarzan. Ich habe die beiden im Rauchzimmer am Werk gesehen, – am Tage zuvor, wenn ich mich recht erinnere – und da ich ihre Methode kannte, so wußte ich, daß sie nur Unschuldige angreifen. Männer wie diese kleben nur am Häßlichen und hassen alles, was edel und gut ist.

      Es ist sehr gütig von Ihnen, es so auszulegen, antwortete sie lächelnd. Ich habe schon die Geschichte von dem Kartenspiel gehört. Mein Mann erzählte mir den ganzen Vorfall, und sprach besonders von der Kraft und der Unerschrockenheit des Herrn Tarzan, dem er sich zu größtem Danke verpflichtet fühle.

      Das ist Ihr Gatte? fragte Tarzan.

      Ja, ich bin die Gräfin de Coude.

      Ich bin schon reichlich belohnt durch das Bewußtsein, daß ich der Gattin des Grafen de Coude einen Dienst erweisen konnte.

      Ach, mein Herr, ich stehe schon so tief in Ihrer Schuld, daß ich meine eigene Rechnung wohl nie werde begleichen können; darum bitte ich, mich nicht noch mehr zu verpflichten.

      Dabei lächelte sie ihn so freundlich an, daß Tarzan sich sagte: Für ein solches Lächeln würde ein Mann noch viel größere Dinge unternehmen.

      Zuletzt sprachen sie über die schnellen Freundschaften, die auf den Ozeandampfern entstehen und die oft mit derselben Leichtigkeit wieder abgebrochen werden.

      Tarzan fragte sich denn auch, ob er die junge Gräfin jemals wiedersehen werde.

      An jenem Tag sah er sie nicht mehr, und auch am folgenden Tage bei der Landung konnte er sie aus dem Gedränge nicht herausfinden. Aber bei dem Abschied nach jener Unterredung auf dem Deck hatte in ihrem Blicke ein Ausdruck gelegen, den er nicht vergessen konnte.

      Was in der Maule-Straße in Paris geschah

      Bei seiner Ankunft in Paris begab sich Tarzan sofort in die Wohnung seines alten Freundes d'Arnot. Der Schiffsleutnant war erfreut, ihn wiederzusehen, aber er machte ihm alsbald Vorhaltungen darüber, daß er so töricht war, auf den Titel und die Besitzungen zu verzichten, die ihm von Rechts wegen von seinem Vater John Clayton, dem verstorbenen Lord Greystoke, zustanden.

      Sie müssen verrückt sein, mein Freund, sagte d'Arnot, daß Sie leichten Herzens nicht allein auf Reichtum und Stellung verzichten, sondern auch auf die Gelegenheit, aller Welt zu beweisen, daß das edle Blut von zwei der angesehensten englischen Familien in Ihren Adern fließt, nicht aber das Blut einer wilden Menschenäffin. Ich verstehe nicht, daß man Ihnen glauben konnte, am allerwenigsten Miß Porter.

      Ich habe nie an Ihre Abstammung von der Äffin geglaubt, sogar damals nicht, als ich Sie hinten in der Wildnis der Dschungel das rohe Fleisch Ihrer Jagdbeute herunterreißen und die fettigen Finger am Schenkel abwischen sah. Schon damals glaubte ich nicht, daß Kala Ihre Mutter sei, obschon ich noch nicht den kleinsten Beweis des Gegenteils in Händen hatte. Jetzt aber kennen wir Ihres Vaters Tagebuch. Er hat das schreckliche Leben darin geschildert, das er mit Ihrer Mutter an der wilden afrikanischen Küste führen mußte. Er erzählt von Ihrer Geburt und gibt so den überzeugendsten Beweis Ihrer wahren Abstammung, sogar der Abdruck Ihrer kleinen Kinderhand ist darin. Alles dies steht schwarz auf weiß vor uns. Da scheint es mir einfach unglaublich, daß Sie trotz allem gewillt sein sollten, ein namenloser, armer Vagabund zu bleiben.

      Ich brauche keinen besseren Namen als Tarzan, erwiderte der Affenmensch, und was den armen Vagabunden betrifft, so habe ich nicht die Absicht, es zu bleiben. In der Tat soll die nächste, und wie ich hoffe, die letzte Anforderung, die ich an Ihre uneigennützige Freundschaft stellen muß, die sein, eine Anstellung für mich zu finden.

      Ach was, sagte d'Arnot, Sie wissen, daß ich es so nicht meine. Habe ich Ihnen nicht ein dutzendmal erzählt, daß ich genug für zwanzig Mann habe und daß die Hälfte meines Vermögens Ihnen gehört? Und wenn ich Ihnen alles gäbe, würde es auch nur den zehnten Teil des Wertes darstellen, den ich auf Ihre Freundschaft lege, Tarzan? Würden damit die Dienste bezahlt sein, die Sie mir in Afrika erwiesen? Ich kann nie vergessen, mein Freund, daß ich ohne Sie und Ihre wunderbare Tapferkeit am Dorfpfahl von Mbongas Menschenfressern getötet worden wäre. Ihrer liebevollen Aufopferung verdanke ich es, daß ich von den damaligen, schrecklichen Wunden genesen bin. Ich habe erst

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