Tarzans Rückkehr in den Urwald. Edgar Rice Burroughs

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Tarzans Rückkehr in den Urwald - Edgar Rice Burroughs

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näherten, ihn nicht sahen. Während sie vorübergingen, fing Tarzan genug von ihrem Gespräch auf, um sich veranlaßt zu sehen, ihnen zu folgen. Er wollte erfahren, welche Teufelei sie ausspannen. Er hatte die Stimme Rokoffs erkannt und gesehen, daß Pawlowitsch sein Begleiter war.

      Es waren nur wenig Worte, die Tarzan auffangen konnte: ... Und wenn sie schreit, so würge sie, bis – das Weitere hatte er nicht mehr verstanden, aber das Gehörte genügte, um den Abenteuergeist wieder in ihm zu beleben, und so behielt er die beiden Männer im Auge, als sie jetzt rasch weiterschritten. Er folgte ihnen bis zum Rauchzimmer, aber sie blieben am Eingang stehen, offenbar lang genug, um sich zu überzeugen, ob jemand, dessen Aufenthalt sie festzustellen wünschten, dort sei.

      Dann gingen sie sofort aufs Promenadendeck zu den Kabinen erster Klasse. Hier mußte Tarzan besser aufpassen, um nicht entdeckt zu werden, und das gelang ihm auch. Als die beiden Männer vor einer der polierten Hartholztüren stehen blieben, schlich er sich in den Schatten eines Ganges, kaum zwölf Schritte von ihnen entfernt.

      Auf ihr Klopfen fragte eine weibliche Stimme auf französisch: Wer ist da?

      Ich bin es, Olga – Nikolaus! war die Antwort in Rokoffs bekanntem Kehllaut. Darf ich hineinkommen?

      Warum hörst du nicht auf, mich zu verfolgen, Nikolaus? kam die Stimme durch die dünne Türe. Ich habe dir nie etwas zuleid getan.

      Komm, komm, Olga, drängte der Mann in versöhnlichem Tone. Ich will nur einige Worte mit dir sprechen. Ich tue dir nichts und will nicht in deine Kabine treten, aber ich kann meine Botschaft nicht durch die Tür rufen.

      Tarzan hörte, wie die Sperrklinke drinnen knackte. Er trat etwas aus seinem Versteck heraus, um zu sehen, was geschähe, sobald die Türe geöffnet war, denn er konnte nur an die unheilvollen Worte denken, die er einige Minuten vorher auf dem Deck gehört hatte: ... Und wenn sie schreit, so würge sie.

      Rokoff stand gerade der Tür gegenüber. Pawlowitsch hatte sich flach an die getäfelte Wand am Ende des Ganges gedrückt. Die Türe wurde geöffnet. Rokoff trat halb in den Raum und stand mit dem Rücken gegen die Tür, wobei er im Flüsterton mit der Frau sprach, die Tarzan nicht sehen konnte. Dann hörte er die Stimme der Dame, leise, doch laut genug, um ihre Worte zu unterscheiden. Nein, Nikolaus, sagte sie, es ist nutzlos. Drohe so viel du willst, ich werde niemals in deine Forderung einwilligen. Bitte, verlaß das Zimmer; du hast kein Recht hier. Du hast versprochen, nicht hereinzukommen.

      Gut, Olga, ich werde nicht eintreten, aber ehe ich mit dir fertig bin, muß ich dir sagen, daß du noch tausendmal wünschen wirst, mir den Gefallen, um den ich dich bitte, sofort erwiesen zu haben. Am Ende werde ich doch gewinnen, und so könntest du mir Mühe und Zeit sparen und Schande dir und deinem –

      Niemals, Nikolaus! unterbrach ihn die weibliche Stimme, und dann sah Tarzan Rokoff sich umdrehen und Pawlowitsch ein Zeichen geben. Dieser sprang schnell auf den Eingang der Kabine zu und rannte an Rokoff vorbei, der die Türe für ihn offen hielt. Dann trat letzterer schnell heraus. Die Türe fiel zu. Tarzan hörte das Knacken des Schlosses, als Pawlowitsch drinnen den Schlüssel umdrehte. Rokoff blieb vor der Tür stehen; er beugte den Kopf, wie wenn er die Worte erhaschen wollte, die drinnen gesprochen wurden. Ein häßliches Lächeln umspielte seine bärtigen Lippen.

      Tarzan konnte hören, wie die Frau dem Eindringling befahl, ihre Kabine zu verlassen. Ich werde meinen Mann rufen lassen, schrie sie. Er wird kein Erbarmen mit Ihnen haben. Pawlowitschs höhnisches Lachen drang durch die Tür.

      Der Proviantmeister wird Ihren Gatten holen, Madame, sagte der Mann. Dieser Offizier ist in der Tat schon benachrichtigt, daß Sie noch einen andern Mann als Ihren Gatten hinter der verschlossenen Türe Ihrer Kabine empfangen.

      Pah! rief die Frau. Mein Mann wird schon wissen, was er davon zu halten hat.

      Sicher weiß er es, nicht aber der Offizier und auch nicht die Journalisten, die auf irgendeine geheimnisvolle Weise bei der Landung davon hören werden. Aber sie werden finden, daß es eine feine Geschichte für die Zeitungen ist, und dies werden auch all Ihre Freunde denken, wenn sie sie am – heute ist Dienstag, also am nächsten Freitag, zu ihrem Frühstück in den Blättern lesen. Es wird dem Interesse an der Geschichte auch keinen Abbruch tun, wenn die Leser erfahren, daß der Mann, zu dem Madame Beziehungen unterhält, ein russischer Bedienter ist, der Kammerdiener ihres Bruders, um ganz genau zu sein.

      Alexei Pawlowitsch, entgegnete die weibliche Stimme kühl und furchtlos, Sie sind ein Feigling, und wenn ich Ihnen einen gewissen Namen ins Ohr flüstere, so werden Sie Ihre Forderungen und Drohungen gegen mich besser überlegen. Dann werden Sie meine Kabine sofort verlassen, und ich will nicht hoffen, daß Sie mich jemals wieder belästigen werden.

      Dann folgte ein kurzes Schweigen, und Tarzan schloß daraus, daß die Frau dem Schurken das angedeutete Wort ins Ohr flüsterte.

      Das Schweigen dauerte nur einen Augenblick, und dann hörte man einen Fluch aus dem Munde des Mannes – das Schlürfen von Tritten – den Schrei einer Frau, und dann war wieder Stille.

      Der Schrei war kaum verhallt, als der Affenmensch auch schon aus seinem Versteck hervorsprang. Rokoff wollte fortlaufen, aber Tarzan erfaßte ihn beim Kragen und schleppte ihn zurück. Keiner sprach ein Wort, aber beide fühlten instinktiv, daß ein Mord in dem Raum geschehen würde, und Tarzan war sicher, daß es nicht in Rokoffs Absicht lag, seinen Verbündeten soweit gehen zu lassen; er fühlte, daß des Mannes Ziele tiefer lagen und eher unheilvoll als roh waren.

      Ohne lange zu überlegen, warf sich der Affenmensch mit seiner Riesenschulter so gegen die schwache Tür, daß diese in zahlreiche Splitter zersprang; durch die Öffnung drang er in die Kabine, Rokoff hinter sich herschleppend.

      Vor ihm, auf einem Ruhebett, lag die junge Frau und auf ihr Pawlowitsch, dessen Finger ihren schönen Hals zusammendrückten, während die Hände seines Opfers ihm wirkungslos ins Gesicht schlugen und verzweifelt an den grausamen Fingern zerrten, die sie erwürgen wollten.

      Bei dem Lärm, der durch Tarzans Einbruch entstanden war, sprang Pawlowitsch auf und starrte drohend auf Tarzan. Die Frau richtete sich zitternd auf dem Ruhebett auf. Eine Hand hielt sie am Halse, und ihr Atem ging in kurzen Stößen. Trotz ihrer Blässe und ihres aufgelösten Haares erkannte Tarzan sie als die junge Dame, die er heute früh dabei überraschte, wie sie ihn musterte.

      Was soll das bedeuten? fragte Tarzan, sich an Rokoff wendend, den er sofort als den Urheber dieser Gewalttätigkeit ansah.

      Der Mann verharrte in mürrischem Schweigen.

      Drücken Sie auf den Knopf, fuhr der Affenmensch fort. Wir wollen einen Schiffsoffizier hier haben, denn die Sache ist weit genug gegangen.

      Nein, nein, rief die Frau, indem sie plötzlich aufsprang. Tun Sie das nicht! Ich bin sicher, daß man nicht die Absicht hatte, mir wirklich ein Leid zuzufügen. Ich erzürnte diesen Mann, und da verlor er die Selbstbeherrschung – das ist alles. Ich möchte der Angelegenheit keine weiteren Folgen geben, mein Herr.

      Es lag ein so flehender Ausdruck in ihrer Stimme, daß Tarzan nichts weiter in der Sache tun wollte, obschon er überzeugt war, daß hier etwas im Werke war, von dem die zuständigen Behörden unterrichtet werden müßten.

      Sie wünschen also, daß ich nichts in der Sache tue? fragte er. Nein, nichts, sagte sie.

      Wollen Sie sich also noch weiterhin von diesen zwei Schurken belästigen lassen?

      Sie schien um eine Antwort verlegen zu sein, und sah verwirrt und unglücklich aus. Tarzan bemerkte auf Rokoffs Lippen ein triumphierendes Lächeln. Die junge Frau fürchtete

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