Die Kinder Paxias. Laura Feder

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sofort aufbrechen!“

      Er sah sie nur kurz an, dann nickte er.

      „Also gut, Saya, wir erwarten, dass du deine Mission so schnell als möglich erfüllst.

      Wir anderen werden unsere Runde fortsetzen und nach dem Feind suchen. Ich hoffe, wir treffen uns im Schein unserer Schützlinge wieder. Viel Glück auf deinem Weg, Gelehrte Saya.“

      „Aber …!“ Log und Satys waren gleichzeitig empört hochgefahren, als sie die Worte des Ältesten hörten. Sie konnten nicht glauben, dass Sayas Worte genug Gewicht hatten, dass der Älteste für sie alle diese Entscheidungen getroffen hatte, die doch von hoher Bedeutung für ein ganzes Volk waren.

      Dieser hob mit mahnendem Blick die Hand und verbot ihnen damit das Wort. Es war totenstill, als er sich wieder Saya zuwandte.

      „Geh jetzt, Mädchen, du weißt, wie du nach Paxia kommst. Ich werde den Transferturm aktivieren. Er wird dich an einen unbestimmbaren Ort auf Paxia bringen, an dem dich keiner beobachten kann, so dass deine Ankunft für alle unbekannt bleibt.

      Und denke immer daran, für die Paxianer bist du nur ein Sagenwesen, etwas, von dem sie nicht wissen, dass es existiert. Also gib dich möglichst nicht zu erkennen.“

      Sayas einzige Reaktion war ein Nicken, dann lief sie aus dem Saal. Sie wollte ihm keine Möglichkeit geben, seine Meinung zu ändern. Dies war nun ihre Mission.

      Endlich würde sie die Welt, deren Sagen sie studiert hatte, kennenlernen. Endlich mit eigenen Augen sehen, was wahr und was erfunden war. Sie wollte den Nebelschleier von den Sagen nehmen, sie entmythologisieren, die Geheimnisse ergründen, die Orte erforschen, die sie nur aus Büchern kannte. Und diese Mission bot ihr die einmalige Möglichkeit dazu.

      Sie würde mit der Herrscherin der Dämonen reden, würde Dinge erfahren, die nicht auf totem Papier verewigt worden waren.

      Sie spürte ihr Herz schneller schlagen, fühlte das Adrenalin durch ihre Adern jagen. Alles war herrlich lebendig in ihr.

      Und Paxia wartete auf sie.

      Die anderen Wächter beobachteten ihren Abgang, die meisten mit fassungslosen Gesichtern.

      Nur Satys konnte nicht ruhig bleiben.

      „Also, wenn ich mir erlauben darf zu bemerken …“ Man merkte ihm deutlich an, dass er den Ältesten nicht mehr für zurechnungsfähig hielt.

      Und er wurde abermals von diesem unterbrochen.

      „Hat noch jemand von euch gehört oder gelesen, dass die Herrscherin der Dämonen unsterblich sein soll?“

      Stille.

      Blicke wurden ausgetauscht, Schultern wurden gezuckt, doch keiner meldete sich.

      „Wie ich es mir dachte“, murmelte er, den fragenden Gesichtern der Wächter mit einem entschlossenen Blick begegnend. Er deutete auf Satys.

      „Du wirst ihrer Aura auf der Spur bleiben und zu gegebener Zeit mit einer Armee folgen, aber sorge dafür, dass sie euch dann nicht bemerkt.

      Sie ist sehr klug und trotz ihrer impulsiven Art die gelehrteste unter uns. Wenn einer diese Dämonin finden kann, dann ist es Saya.

      Macht euch ihre Fähigkeiten zunutze, und wenn sie sie gefunden hat, dann vernichtet sie. Die Herrscherin der Dämonen muss der Vergangenheit angehören.

      Saya wird einsehen, dass sie Unrecht hatte.“

      Kapitel 1

      Endlich würde es einmal keinen Zeitverlust geben.

      Es galt lediglich eine realistisch ausführbare Möglichkeit zu finden, die sie auf die Spur des Betreffenden brachte.

      Dem Ratsmitglied, dem der Aufenthaltsort der Herrscherin der Dämonen bekannt war.

      Und diesen musste sie dann auch noch davon überzeugen, ihr diese Information zu überlassen – ungeachtet der zu diesem Zweck erforderlichen Mittel.

      Entschlossen verstärkte sie den Druck ihrer Finger um den Stab und machte sich der Existenz ihres im Rhythmus der Hüftbewegungen wiegenden Messers am Gürtel bewusst.

      „Das Haus des Ratsvorstehers sollte auffällig genug sein.

      Wie ich in Erfahrung bringen konnte, ist es beim Erbauen mit den Steinen der Mauer an einer Seite verbunden worden und als solches einzigartig“, unterbrach Kaeli den gewaltbereiten Gedankengang Sayas. Ihr überschäumender Mitteilungsdrang ergab sich aus der nahenden Reichweite der schmerzlich ersehnten Zuflucht, die mit dem Versprechen nach Ruhe, Erholung und Heilung ihrer Verletzungen lockte.

      Ohne es selbst zu bemerken, beschleunigte sie das Tempo ihrer Schritte.

      In ihrer Vorstellung hatte sie sich die Hauptstadt stets mit beachtlicheren Ausmaßen vorgestellt, auch wenn sie wusste, dass Resus lediglich die drittgrößte Stadt der Paxianer und wesentlich kleiner als ihre eigene Heimat war.

      Es war ihre Zentralität, die ihr den Titel verlieh. Die Tatsache, dass sie von allen Teilen der Welt leicht zu erreichen war. Nicht ihre Einwohnerzahl, die die tausend wahrscheinlich nicht einmal füllte.

      Viel zu besichtigen würde es also nicht geben, dafür aber war es auch unmöglich, sich auf dem einfachen Weg rund um die Außenmauer zu verirren.

      Sayas abruptes Verharren war der Beweis.

      „Ich denke, wir haben es gefunden.“

      Kaeli folgte dem erhobenen Gesicht der Gelehrten.

      Unmittelbar über dem massiven Steinwall erstreckte sich ein weitläufiges schwarz geschindeltes Spitzdach mit großen, lichflutenden Bleiglasfenstern.

      In beiden erwachte bei diesem Anblick die Neugierde, wie das Gebäude von vorne aussah.

      Ihre Erwartungen und Vorstellungen sollten mehr als bestätigt – übertroffen – werden.

      Direkt neben dem Nordtor befand sich eine schmiedeeiserne Pforte, die in einen weitläufigen, umzäunten, wild wachsenden Garten führte.

      Beeindruckt betraten die Reisegefährtinnen einen gewundenen, mit verschiedenen Farnen gesäumten Kiesweg, der sie mehr und mehr von der groben Mauer zu ihrer Rechten, zu der erhöhten Veranda des massiven Steinhauses führte, welches an der Seite mit der Stadtmauer eine Einheit bildete.

      Kaeli hielt einen Augenblick inne, um den alten Baumbestand, der einem kleinen Wald glich, zu bewundern. Eine Art Lichtung war in diesen eingelassen, den ein wunderschöner Pavillon aus unbehandeltem Waldholz zierte.

      Auch Sayas erstaunte Aufmerksamkeit galt für wenige Momente dem künstlich angelegten Bachlauf, der in einem mit Seeblüten bewachsenen Naturteich mündete. Eine sorgfältig gestaltete Steinbank inmitten einer Wildblumenwiese stand nah genug, um von ihr aus die Aussicht auf diesen genießen zu können.

      Zu ihrem Bedauern war der Rest des Gartens an der Rückseite des Gebäudes nicht weiter einsehbar, und sie konzentrierten sich wieder auf das stattliche Wohnhaus.

      Auch

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