Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1). Dani Merati

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Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1) - Dani Merati Paradise Valley - Reihe

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wirklich elegant geschnittenen Zügen einen extrem toughen und strengen Ausdruck verpasste. Zumindest empfand er das so. Jedenfalls schaute der riesige heiße Typ aus, wie er sich das Abbild eines Bärenwandlers vorstellte. Nur die silbergrauen Iriden tanzten aus der Reihe und der Geruch. Oh nein!

      Na großartig! Luna war wohl doch eher ein Miststück als eine wohlwollende Schutzgöttin. Ein Wolf. Seine Libido verzog sich jammernd in eine finstere Ecke und seine Katze fauchte entsetzt. Shit!

      Großmaul deutete auf Layton. „Die Pussy hat angefangen.“

      Ihm klappte der Kiefer runter. Fauchend spuckte er: „Gar nicht! Das war genau umgekehrt!“ Zu spät realisierte er, dass er mit ausgefahrenen blutigen Krallen auf die Tölen wies. Rasch fuhr er sie ein.

      „Scheiße“, zischte er leise. Hoffentlich hatte der Türsteher, dessen Schild auf einem hautengen schwarzen Shirt ihn als Tanner auswies, Tomaten auf den Augen. Irgendetwas klingelte bei dem Namen in seinem Unterbewusstsein, doch er war zu nervös, um zu wissen, was es war.

      Die Theorie, dass der geile Typ seine Teilwandlung nicht gesehen hatte, flog bereits in der nächsten Sekunde aus dem Fenster. Der Wolf knurrte erneut - tief, gefährlich und zum ersten Mal seit Beginn des Debakels rumorte echte Panik in seinen Eingeweiden. Den Großmäulern hätte er wahrscheinlich entwischen können. Bei dem Kerl jetzt jedoch, befürchtete er, dass er geliefert war.

      Das Grollen klang nicht mehr menschlich, sondern war beinahe vollkommen Tier, was ihm unmissverständlich verdeutlichte, in was für einer Scheiße er nun steckte.

      „Verschwindet!“

      Luna sei Dank! Layton hoffte von ganzem Herzen, dass der Wolfswandler auch ihn meinte. Die anderen Wandler zerstreuten sich, wankten schimpfend davon, jedoch wagte keiner von ihnen, ihren Unmut allzu laut zu äußern. Er selbst schob sich an der Wand entlang, bis ihn zwei Dinge stoppten.

      Das Erste: „Ja, Alphaerbe“, grummelnd hervorgestoßen von Zottelbär und das Zweite? Eine harte Hand, die wie ein Brandeisen auf seiner Brust landete und Schnappatmung bei ihm auslöste. Reglos stand er an die Wand gepinnt da, starrte die Töle, nein, den ALPHAERBEN an. So eine verfickte Scheiße! ‚Lass das bitte nur einen schlechten Traum sein. Gleich wache ich auf, liege zuhause in meinem Bett und alles ist in Butter.‘

      Doch ihm war klar, dass er kaum so viel Glück hatte. Layton wollte die Augen schließen, als könnte das die grausige Realität aussperren, dass ihn nun vermutlich der Sohn des amtierenden Alpha Rex höchstpersönlich in die Mangel nahm.

      Ehe er jedoch in Panik ausbrach, traf ihn erneut der Geruch des Wolfes. Nicht nur das typische Aroma eines Wolfswandlers. Nein, er sog den Duft von frischer feuchter Erde und würzigen Nadelbäumen in seine Lungen, kombiniert mit einem Moschusgeruch, der ihm völlig die Sinne vernebelte. Er strahlte in Wellen von dem Wandler ab, hüllte ihn vollständig ein, schien in seine Poren einzudringen, seinen Eigenduft zu manipulieren.

      Vage registrierte er, was das bedeutete, aber sein Gehirn war gerade vollkommen überfordert und er dachte instinktiv nur an Flucht! Panik überschwemmte ihn.

      „Lass mich los!“ Layton versuchte angesichts des Entsetzens, das er spürte ruhig zu bleiben und nicht auszuticken, doch es fiel ihm sekündlich schwerer.

      Er packte die Pranke des Wolfes - ohne ausgefahrene Krallen, man war ja schon dankbar für kleinste Gnaden! - mit beiden Händen. Sein Herz wummerte ihm gegen die Rippen, bereit sie zu sprengen und die Angst wuchs ins Bodenlose, da die Entscheidung, den Wandler anzufassen, ein fataler Fehler gewesen war.

      Seine Libido, die sich bei der Auseinandersetzung mit den anderen Tölen, verkrümelt hatte, kehrte mit einem Paukenschlag zurück. Nur ein Gedanke beherrschte ihn: dem Wolf die Kehle zu präsentieren und markiert zu werden.

      Genau dieser zwanghafte Drang ließ ihn überschnappen und seinen gesunden Menschenverstand ersäufen. „Mir reicht es ein für alle Mal. Was ist bloß los mit euch nichtsnutzigen Kötern? Ist es nicht genug, dass ihr die Könige hier im Tal seid? Nein, ihr müsst euch auch noch als die Oberarschlöcher der Nation aufführen!“

      Seine Krallen fuhren aus und bohrten sich in Tanners nackten Unterarm. Dabei trat er ihm mit voller Wucht gegen das rechte Schienbein.

      Das war von null Erfolg gekrönt und Layton wurde fast wahnsinnig in dem Bestreben dem Wolf zu entkommen. Der Drang, sich dem dominanten Tier zu unterwerfen, wurde immer stärker.

      Vage spürte er, dass der Wandler keine Anstalten machte, ihn anzugreifen, ihn nur stumm festhielt. Sein Unterbewusstsein wusste längst, wieso das so war, aber die Horrorgeschichten, die man über die Strafmaßnahmen der Wolfswandler erzählte, hebelten seinen Verstand komplett aus.

      Fuck! Hatte er nicht schon Traumata genug, die für mindestens zehn Leben reichten? Jetzt kamen dutzende Neue dazu und das nur, weil seine Libido verrücktgespielt hatte. Was sie nebenbei bemerkt immer noch tat und das war eine Katastrophe. Ein Irrtum! Es musste einer sein, denn der Wahnsinnskerl, der so dicht vor ihm stand, war absolut tabu. Ein No-Go! Egal, was ihm die Pheromone vorgaukelten, es war ein Fehler. Gefährte. Pah! Das war vollkommen unmöglich.

      Vorausgesetzt, er überlebte den heutigen Abend in einem Stück, würde er sich auf die Suche nach einem netten braven Wandler seiner eigenen Rasse machen. Kein Stress, kein Kampf, keine Höhenflüge und kein Spaß. Bescheidene Aussichten, aber auf jeden Fall deutlich gesünder.

      Bei Luna, der Wolf war vielleicht stur. Unverrückbar wie ein Fels trotzte er Laytons lächerlichen Bemühungen, sich von ihm loszureißen. Er verdoppelte diese und öffnete sogar den Mund, um zu schreien.

      Darauf musste man doch garantiert reagieren oder nicht? Er wurde hier schließlich gerade übelst zugerichtet, Hauskatze hin oder her. In seiner Panik entging ihm völlig, dass es genau umgekehrt war, dass er derjenige war, der den Wolfswandler - den ALPHAERBEN! - attackierte. Bis der grunzte und vorwärts stolperte.

      Ah, der Tritt in die Kronjuwelen hatte also gesessen - großartig! Und fatal gleichermaßen! Er war ja so was von tot!

      Tanner schwankte gefährlich und Layton, mit dem Rücken eh schon so dicht an die Wand gedrängt, dass nichts mehr dazwischen passte, versuchte vergeblich, den Kerl endgültig wegzuschubsen. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst, als der riesige Wandler auf ihn draufkrachte.

      „Oh Scheiße“, wimmerte er, überzeugt, dass einige seiner Rippen grade dran glauben mussten.

      Er fühlte sich wie eine Sardine in einer Büchse, zu völliger Bewegungslosigkeit verdammt. Bei Luna, der blöde Wolf wog bestimmt eine Tonne und überragte ihn um mindestens einen Kopf. Und er roch so verflucht gut! Neinneinnein!

      Mit einem letzten Rest an Hirnmasse schaffte Layton es gerade noch, den eigenen Kopf zur Seite zu drehen. Dieser wurde dennoch zwischen der Wand und Tanners Brustkorb eingequetscht - wobei ihm nicht ganz klar war, wo der Unterschied bei beiden bestand. Tatsache war jedenfalls, dass ALLES von ihm zerquetscht wurde - vielen Dank auch!

      „Runter von mir“, wimmerte er flehentlich, die Worte aus ihm herausgerissen. Tanner knurrte und er spürte es bis in die Zehenspitzen. Seltsamerweise verspürte er jedoch keine Angst. Stattdessen vervielfachte sich der Hormontango, der ihn hart durchschüttelte. Sein Kater schnurrte, sein Geschlecht pulsierte und stand stramm.

      ‚Gefährte! Gefährte!“, kreischte seine Libido völlig außer sich. ‚Meins! Meins!‘

      Nein! Das würde er nicht akzeptieren. Er durfte es nicht. Er verabscheute

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