Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1). Dani Merati

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Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1) - Dani Merati Paradise Valley - Reihe

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schlüpfte er in sein Zimmer, wo er zunächst eine geschlagene halbe Stunde über mehreren Outfits grübelte. Wer hätte gedacht, dass das so schwierig sein konnte.

      Bisher war es ihm ehrlich gesagt egal gewesen, was er trug, Hauptsache bequem und robust. Das war eine Grundvoraussetzung für seine Tätigkeit als Erzieher. Die Welpen bis sechs Jahre wandelten sich zwar noch nicht in ihr jeweiliges Tier, was jedoch nichts zu bedeuten hatte. Layton war bereits unzählige Male mit zerrissenen Klamotten und Schrammen nach Hause gekommen. Und er liebte es. Mit den Kindern herumzutollen, ihre unverfälschte Freude zu sehen, war einfach einzigartig. Bei ihnen gab es keinen Klassenkampf, sie unterschieden nicht in Wolf oder Maus.

      Er schnaufte. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um mal wieder an die Ungerechtigkeiten in Paradise Valley zu denken. Nicht, wenn er vorhatte gleich unter den wachsamen Augen der Tölen einen Kerl aufzureißen.

      Augenrollend schnappte er sich eine einfache Bluejeans und ein tailliert geschnittenes dunkelgrünes Hemd, von dem seine Mom behauptete, es betone seine grüngoldenen Iriden. Na dann!

      ***

      Fasziniert starrte Hugo auf den Leoparden, der sich durchs Blattwerk schob. Die Raubkatze war elegant und riesig. Das war ihm vorher nie so bewusst gewesen, da er mit ihnen meist nicht in ihrer Tierform zu tun hatte. Bei Luna, dieses Fell. Glänzendes goldbraun mit ausgeprägten schwarzen Rosetten - wunderschön!

      Wunderschön? Er klatschte sich mental an die Stirn. Was dachte er denn da? Er sollte machen, dass er hier wegkam, sonst endete er als Mahlzeit für den Jäger vor ihm. Seltsamerweise fühlte er sich jedoch überhaupt nicht bedroht. Im Gegenteil.

      Der Leopard schnaufte, eine Tatze hieb durch die Luft. Was zum Henker? Die Raubkatze wollte spielen? Nein, wurde ihm im gleichen Moment klar, als ihn die herausbrechenden Pheromone mit der Wucht eines Tsunamis trafen.

      Hugo knurrte warnend und ehe er sich besann, wirbelte er herum und setzte mit einem Sprung über einen umgestürzten Ast hinweg. Im selben Augenblick, wo er das tiefe Grollen hörte, erkannte er seinen Fehler. Die Großkatze jagte ihm nach, ein Jäger, der seine Beute einfing.

      Und es war keine Angst, die in ihm aufstieg. In seinem Kopf ging alles drunter und drüber, zig Gedanken trudelten nutzlos umher, sein Körper jedoch - besonders sein Schwanz - wusste genau, worauf er scharf war. Das abrupte Inferno, das in ihm explodierte, war ihm zwar unbegreiflich, aber jeder Nerv pulsierte mit dem Bedürfnis sich zu paaren. Der Drang drohte ihn völlig zu überwältigen, reduzierte ihn einzig auf seine animalischen Instinkte. Der Fuchs wollte seinen Gefährten ...

      Diese Erkenntnis löste jetzt doch Panik aus, er schlug einen Haken, führte die Raubkatze tiefer ins Dickicht. Keine Ahnung, was ihn erwartete, wenn der Leopard ihn stellte, die würzigen Pheromone, die ihm in die Nase stiegen und verrückt machten, schienen jedoch einen ganz bestimmten Ausgang anzudeuten.

      Die Idee einer sexuellen Begegnung - einer Paarung! -, multiplizierte Hugos Schock, vervielfachte allerdings gleichzeitig sein Begehren. Er spürte heißen feuchten Atem, der ihm über den Pelz wehte. Ein erregender Biss in seine Rute, der wie ein Blitzschlag in seine Nervenbahnen schoss, brachte ihn zum Stolpern.

      Knurrend fuhr er herum und obwohl sein Verfolger ihn eher geärgert als verletzt hatte, ging er in Angriffsposition. Die Raubkatze antwortete mit einem tiefen Grollen und das war die einzige Warnung, die er bekam.

      Der massive Leib des Leoparden hechtete auf ihn, begrub ihn unter sich. Scharfe Reißzähne packten ihn im Genick, hart genug, dass er die Botschaft verstand, aber sie durchdrangen sein Fell nicht. Er landete hilflos auf dem Bauch, festgepinnt von der Großkatze.

      Das polternde Knurren seines Angreifers vibrierte vom Nacken aus in all seine Zellen und jagte seinen Puls in unmessbare Höhen. Er jaulte seine Zustimmung heraus, der Duft und die Berührung der Raubkatze überwältigten ihn, heißer Atem wehte um seinen Kopf herum und füllte seine Lungen. Ein Schauder lief durch den massigen Leib auf ihm, dann fühlte Hugo die Veränderung, hörte das Knacken der Knochen, das leise Winseln. Der Körper veränderte seine Form, wurde länger und glatt und er spürte eine unmissverständliche Härte an seinem Rücken.

      „Wandle dich“, grollte nun ein Mann anstelle eines Tieres. Er packte Hugos Genick, grub starke Finger in sein Fell und schloss die Faust darum. „Jetzt!“

      Gleichermaßen geschockt und erregt zögerte er einen Herzschlag, erwog kurz den Versuch einer Flucht, aber die Aussicht auf ein Erlebnis, welches er sich bereits ewig wünschte, war zu verlockend.

      Hugo knurrte und leitete seine Wandlung ein. Der Fremde über ihm ließ ihm kaum Platz, stützte sich auf einen Ellenbogen. Die Finger blieben in seinem Haar vergraben, als er in seine menschliche Form zurückfand und instinktiv versuchte er, sich zu drehen. Er wollte die Raubkatze nicht so in der Nähe seines ungeschützten Nackens. Die grollte warnend und biss wieder zu - exakt an dieselbe Stelle.

      Hugo bäumte sich auf, seine Arme ruderten unkoordiniert auf der Suche nach Halt. Sein Bezwinger warf sich erneut auf seinen Rücken, presste ihm alle Luft aus den Lungen. Ein steifer Schwanz stupste gegen seine Hinterbacken, schob sich in die Spalte dazwischen. Seine Handgelenke wurden unnachgiebig gepackt, auf dem Waldboden festgepinnt.

      Aufgeregte Erwartung rieselte durch ihn hindurch, er verspürte keinerlei Furcht mehr. Die ganze Situation war total surreal, aber zu perfekt, um ein vorzeitiges Ende zu riskieren. Dennoch ballte er seine Hände zu Fäusten, stemmte sich dem festen Griff entgegen und wurde mit noch stärkerer Kraft und einem tieferen Biss belohnt. Eine feuchte Eichel drängte alarmierend an seinen Eingang.

      „Soll ich dich gehen lassen?“ Die Frage wurde begleitet von der erregenden Reibung der glühend heißen Schwanzspitze an seinem Schließmuskel. Hugo versuchte, den Kopf zu schütteln, doch eingeklemmt zwischen seinen Armen war das unmöglich.

      „Nein“, brachte er nach einem Moment mit einem heiseren Krächzen durch die viel zu enge Kehle hervor. „Bitte ...“

      Die unbestimmte Angst, dass der Fremde plötzlich einen Rückzieher machen könnte, ließ ihn jeglichen Stolz vergessen. Unerträgliche Begierde schüttelte ihn, seine Haut fühlte sich total sensibilisiert an, jedes Fleckchen, das mit der Raubkatze in Kontakt kam, prickelte.

      „Bitte“, flehte er erneut. Er schloss die Augen und stieß mit dem Becken die wenigen Zentimeter nach oben, die das schwere Gewicht der Großkatze zuließ. „Ich brauche ... irgendetwas!“

      Es war ihm vollkommen egal, was der Leopard dachte oder mit ihm anstellen würde ... wenn er nicht gleich Action bekam, befürchtete er zu explodieren.

      Das heisere Lachen in seinem Nacken klang fast wie das äquivalente Schnaufen einer Raubkatze. Seltsamerweise löste das etwas die Anspannung in ihm, die drohte, ihn in Tausende Teile zu zerschmettern.

      Hugo zischte auf, als die Faust seinen Haarschopf losließ, seine Kopfhaut prickelte und brannte bei dem plötzlich nachlassenden Druck. Sofort versuchte er, den Kopf zu drehen, doch er sah nur goldbraune Locken und das Aufblitzen weißer Zähne, ehe der Mann über ihm eine stoppelige Wange an seine presste.

      Ihr Atem vermischte sich, während starke Hände seine Arschbacken spreizten. Heiß und schwer glitt das Geschlecht des Leoparden in seine Spalte, jagte elektrisierende Blitze in die Nervenenden seiner auf einen Schlag überempfindlichen Öffnung.

      „Fuck“, ein raues Murmeln an seinem Ohr.

      Von da an

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