Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1). Dani Merati

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1) - Dani Merati страница 7

Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1) - Dani Merati Paradise Valley - Reihe

Скачать книгу

geschafft, sich in dieses Desaster zu manövrieren?

      Alles, was er gewollt hatte, war etwas Spaß. In der Theorie war ihm das einfach und logisch erschienen. Nur zuschauen hatte er wollen, ein bisschen tanzen und vielleicht einen Kerl zum Knutschen finden. Und wenn es ganz optimal gelaufen wäre auch mehr.

      Stattdessen hatte sich sein geplantes Abenteuer in eine Katastrophe nuklearen Ausmaßes verwandelt. Echt klasse! Und das nur, weil er - den Hormonen sei Dank! - dauergeil gewesen war. Wieso spielten die eigentlich verrückt, wo es niemanden gab, mit dem man sich paaren konnte? War doch völlig widersinnig! Blöde Natur! Half ihm jetzt nur nicht weiter.

      Die hirnrissige Idee ausgerechnet das ‚Devil’s den‘ für seinen Plan auszusuchen, war jedenfalls gründlich daneben gegangen. Irgendwie hatte er gehofft, von den Wölfen ignoriert zu werden. Tja, falsch gedacht.

      Außer diesen räudigen Kötern tummelten sich heute Abend nur wenige andere Wandler hier und die blieben unter sich, wie Layton sofort bemerkt hatte. So war er natürlich postwendend aufgefallen als einzige Katze im Club. Und die, denen er ins Auge gefallen war, gehörten selbstverständlich zu der Fraktion, die sich für was Besseres hielten.

      Auf dem Papier gab es zwar keine Einteilung in Klassen mehr - man war ja so tolerant in Paradise Valley, kotz! -, aber in der Praxis galt das Recht des Stärkeren. Und das beförderte ihn als ordinären Hauskater leider ans untere Ende der Skala. Ja, wenn er wenigstens zu einer der Raubkatzenspezies gehören würde - ein arroganter Leopard zu sein, erschien ihm in seiner derzeitigen Situation durchaus verlockend. Dann müsste er nicht vor den verfickten Flohteppichen kuschen.

      Er spürte, wie er die Zähne fletschte, das Fauchen steckte schon in seiner Kehle, obwohl sein Hirn ihn bekniete, den Blödsinn zu lassen. Die Wölfe gackerten los, klopften sich auf die Schultern. Die schienen den Spaß ihres Lebens zu haben, dieser Haufen Scheiße. Dem durften sie auch gerne weiter frönen, nur ohne ihn als Animateur, besten Dank!

      „Ich glaube nicht, dass das Jüngelchen sich amüsiert“, stellte eine der räudigen Tölen fest. Dem Arsch fiel zotteliges dunkles Haar um die Ohren, das eher keine Bürste kannte. Ein lüsternes Grinsen verwandelte das ohnehin hässliche Gesicht in eine Visage zum Reinschlagen. Ein Prachtexemplar! Würg!

      Wieso konnten es nicht mal attraktive Typen sein, die ihn umzingelten, dann hätte er wenigstens was zu gucken und ...

       ‚Bei Luna, was denke ich denn da? Die blöden Hormone müssen mir bereits total das Hirn vernebelt haben!‘

      „Du meinst wohl die Pussy“, nuschelte ein anderer, dessen alkoholgeschwängerter Atem ihn fast ausknockte. ‚Großartig. Betrunkene Wölfe sind noch unberechenbarer als nüchterne. Und seit wann darf hier Hochprozentiges getrunken werden?‘

      „Ich wette, seine ist noch unbenutzt und so eng, dass sie einem den Schwanz stranguliert. Hat schon mal ein echter Kerl deine Muschi gefickt, Miezekätzchen?“

      Laytons Gesicht brannte heißer als die Hölle. Nie zuvor war solche Terminologie auf irgendeins seiner Körperteile angewandt worden. Er bezweifelte, dass die Tölen ihn für eine Frau hielten, sie waren nur darauf aus, ihn zu demütigen.

      Gleichzeitig wurde ihm mit Grausen bewusst, worauf das hier hinauslief. Und er sollte verdammt sein, da mitzuspielen. Oh nein, Sir, völlig ausgeschlossen. Ein Gang-Bang durch ein Pack Wölfe. Nie im Leben!

      Aber das war mal wieder typisch. Sie behaupteten, etwas Besseres zu sein, proklamierten die Rassentrennung und wollten ihn trotzdem besteigen. Widerliche Primaten!

      Okay, halt, das war eine Beleidigung für diese Spezies. Und allmählich wurde es ziemlich eng für ihn. Wo zum Teufel waren bloß die Bären, wenn man sie brauchte? Der Türsteher von vorhin könnte mit den Tölen spielend den Boden aufwischen.

      Doch wie immer in seinem Leben war er auf sich allein gestellt. Wehmütig dachte er an Hugo, den er auf der Lichtung zurückgelassen hatte. Der riss ihm den Arsch auf, sobald er von seiner dämlichen Aktion erfuhr. Falls er dazu noch die Gelegenheit bekam ...

      Fein. Dann nahm er die Sache mal in Angriff. Layton legte den Kopf zur Seite und bedachte die Wölfe mit einem, wie er hoffte, vernichtenden Laserblick. Nur keine Schwäche zeigen.

      „Nö. Aber ich bin mit genau der Intention hergekommen, und wenn ihr Arschgesichter verschwinden würdet, könnte ich einen ‚echten‘ Kerl finden, der mich beglückt.“

      Mit diesen Worten holte er aus. Das Rumgeplänkel der Köter hatte ihm die nötige Zeit verschafft, eine Teilwandlung einzuleiten, etwas, das er weit besser als seine Artgenossen beherrschte.

      Blieb nur zu hoffen, dass die Wölfe hier zu dämlich dafür waren. Er mochte nur eine stinknormale Hauskatze sein, aber die krallenbewehrten Hände, die nun anstelle von menschlichen Fäusten hochschossen, gaben ihm den dringend benötigten Vorteil. Auch seine mangelnde Größe nutzte ihm jetzt.

      Mit den Krallen rechts schlitzte er dem Großmaul die Brust auf, während er mit der linken den Zottelbären am Kiefer erwischte. Er versuchte, die Klauen nicht zu tief hineinzujagen, denn er wollte sie zwar kampfunfähig machen, jedoch nicht abschlachten.

      Das ginge äußerst ungesund für ihn aus. Und den Rest seiner Sippe. Er schob den störenden Gedanken beiseite, die gefährlichen Krallen erneut in Angriffsposition, bereit jeden aufzuschlitzen, der ihm zu nahekam.

      Die beiden Köter, die er bisher getroffen hatte, jaulten herzerweichend, taumelten fassungslos rückwärts. Bei Luna, was für Weicheier. Na ja, wie sagte man so schön. Große Klappe und nichts dahinter.

      Vielleicht war er auch ein wenig übereifriger gewesen als gedacht. Tja, selbst schuld. Was mussten sie ihn so blöde anmachen. Vermutlich hatten sie geglaubt, er rolle sich einfach herum und ließ sie machen. Als ob!

      Layton sprang zurück, bis er an eine Wand stieß, die er gut zum Absprung benutzen könnte, und bedachte die übrig gebliebenen Tölen mit seinem Todesblick. Er hob die Hände, wedelte mit den Krallen - was gewiss lächerlich aussah! -, aber zu funktionieren schien, als die Köter das tropfende Blut anstarrten, welches sie zierte. Perfekt!

      „Worauf wartet ihr Pussys denn? Na los, kommt her!“, fauchte er, nur für den Fall, dass seine Absichten unklar herüberkamen.

      „Du bist hier die verfluchte Pussy. So eine verfickte Scheiße! Eine Teilwandlung ist verboten, Miezekatze“, spuckte einer der räudigen Wölfe giftig aus.

      „Genau wie Vergewaltigung, du gehirnamputierte Töle!“, zischte Layton zurück.

      Er wollte noch mehr von der unbändigen Wut in seinem Innern loswerden, den Kerl vor ihm verbal abschlachten, da ertönte ein unheilvolles Grollen. Ein Knurren, das seine Synapsen kurzschloss und ihm einen eisigen Schauer übers Rückgrat jagte.

      Die Wandler vor ihm winselten plötzlich kotzerbärmlich, duckten sich unterwürfig. Jegliche Worte auf seiner Zunge starben eines raschen Todes, denn die zugehörige Stimme sandte gleißende Erregung in alle Zellen, manifestierte sich direkt in seinem Schwanz, der sofort in Begattungsmodus sprang. Ein Chorus aus ‚Mein, mein, mein‘, überschwemmte sein Gehirn. Gleichzeitig ging er vor Erleichterung fast in die Knie.

      „Gibt es hier ein Problem?“

      Es gab wohl doch noch Gnade vor der allmächtigen Luna. Sie hatte Laytons Gebete erhört und ihm einen der Türsteher geschickt. Nicht den, der ihm vorhin zugezwinkert hatte, aber der hier tat es auch.

Скачать книгу