Hartkeks & Kaffee. John Davis Billings

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Hartkeks & Kaffee - John Davis Billings Zeitzeugen des Sezessionskrieges

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Wetter, wenn sämtliche Öffnungen verschlossen waren, gaben die Zelte ausgesprochen unangenehme Behausungen ab und wenn man an einem verregneten Morgen eines von ihnen betrat und einem die gesammelten nächtlichen Ausdünstungen von zwölf Männern entgegenschlugen (deren Auffassung von angemessener Körperhygiene sehr unterschiedlich sein mochte), so war dies eine Erfahrung, welche sich wohl kein Soldat allzu gerne ins Gedächtnis ruft. Die Luft in diesen Zelten war wahrlich von der widerlichsten Art und es ist erstaunlich, wie gut sich die Soldaten mit dieser Tatsache arrangierten. Am Tage wurden die Zelte gelüftet, indem man die Planen in Bodennähe anhob. Das Sibley-Zelt wurde 1862 außer Dienst gestellt, teils wegen seiner hohen Anschaffungskosten, aber hauptsächlich, weil es zu sperrig war. Sibley-Zelte waren eine logistische Bürde, da sie für ihren Transport etliche Planwagen benötigten, weswegen sie schließlich nur noch in festen Ausbildungslagern Verwendung fanden. Ich glaube, einige Milizen machen sogar heute noch von ihnen Gebrauch. Im Kriege sah ich einige Regimenter, die diese Zelte als Dach über etwa meterhohen Palisaden aufschlugen, was sehr geräumige und komfortable Winterquartiere ergab. In einer derartigen Konstruktion fanden 20 Männer Platz. Das Sanitätslager unweit Alexandria, Virginia bestand aus solchen Palisadenbauten.

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      A-Zelt oder Keilzelt

      Das A-Zelt oder Keilzelt ist noch heute recht weit verbreitet. Meine Nachforschungen ergaben keinen gesicherten Ursprung dieser Zeltform. Es scheint so alt zu sein wie die Geschichtsschreibung selbst. Ein deutscher Historiker berichtet in einem Werk aus dem Jahre 1751 von der Verwendung dieser Zelte durch die Amalekiter. Man kann sich schwerlich eine einfachere Form des Unterschlupfes vorstellen als das Spannen einer Stoffbahn über eine waagerechte Stange. Die früheste Variante eines derartigen Obdaches bestand möglicherweise aus Geäst, das schräg an einen niedrigen Ast eines Baumes gelehnt wurde und so als primitive Unterkunft diente. Doch was auch immer die ursprüngliche Form gewesen sein mag, in seiner aktuellen Weiterentwicklung ist es ein über eine waagerechte Stange gespanntes Leinwandzelt von knapp zwei Metern Länge, das durch zwei senkrechte Pfosten etwa gleicher Länge gestützt wird. In errichtetem Zustande deckt das Zelt eine Fläche von rund viereinhalb Quadratmetern ab. Zweifellos leiten sich seine Namen von der Tatsache ab, dass seine Vorder- und Rückseite der Form des lateinischen Buchstabens "A" beziehungsweise einem Keile gleichen. Für gewöhnlich teilten sich vier Männer ein solches Zelt, aber häufig waren es auch ihrer fünf und manchmal gar sechs. Dermaßen viele Männer in einem Zelt schränkten den nächtlichen Komfort beträchtlich ein. Wollte sich nur einer der Schläfer umwenden, so mussten die anderen es ihm gleichtun, denn sechs oder auch nur fünf Männer füllten das gesamte Zelt aus und lagen eng aneinandergeschmiegt.

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      Eng aneinandergeschmiegt

      Schlug man diese Zelte als Dach über Palisaden auf, ergaben sie ein geräumiges und bequemes Quartier. An dieser Stelle sollen einige Worte über diese Palisaden verloren werden. Eine Palisade ist eine Umfassung aus dicht nebeneinander in die Erde gerammten Pfosten. Eine Palisade als Basis eines Zeltes bestand aus in Hälften gespaltenen Pfosten, deren glatte Seiten nach innen gewandt waren, damit sie plane Wände ergaben. Die verbreitetste Methode, eine hölzerne Struktur unter einem Zeltdach zu errichten, bestand jedoch darin, Stämme wie die Maiskolben zu stapeln und sie an den Ecken miteinander zu verkeilen. Dies nahm weniger Zeit und weniger Material in Anspruch. Wenn ich also den Begriff "Palisade" verwende, so beziehe ich mich damit auf beide dieser Methoden. Ich werde noch gelegentlich auf diese Palisaden zu sprechen kommen.

      Die A-Zelte waren während der ersten beiden Kriegsjahre sowohl bei den Bundesstaaten als auch bei der Zentralregierung allgegenwärtig, aber wie die Sibley-Zelte benötigten sie zu viele Planwagen, um sie im Felde zu transportieren. Folglich wurden sie weitergereicht an Ausbildungslager und Einheiten, welche dauerhaft in oder unweit von wichtigen militärischen Einrichtungen untergebracht waren.

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      Sanitäts- oder Wandzelt

      Das Wandzelt unterscheidet sich von den bereits genannten Zelttypen dahingehend, dass es vier aufrechte Seiten oder Wände hat. Diesem Umstand verdankt es wohl auch seinen Namen. Die ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung "Sanitätszelt" rührt von seiner großen Beliebtheit in den Feldlazaretten her. Auch dieses Zelt ist mitnichten eine moderne Erfindung. Es wurde bereits von Napoleon benutzt und wahrscheinlich auch schon sehr viel früher. Aufgrund seiner Wände bietet es ein komfortableres und angenehmeres Quartier als die anderen beiden Zelttypen, da man sich aufrecht darin umher bewegen kann, ohne sich allzu beengt zu fühlen. Wandzelte existieren in verschiedenen Größen. Jene, welche im Bürgerkriege in Lazaretten Verwendung fanden, waren vergleichsweise geräumig und konnten je nach den Umständen sechs bis zwanzig Patienten beherbergen. Es war üblich, zwei oder mehr dieser Zelte zu einem einzigen riesigen Zelt zu vereinen, indem man die mittige Naht jener schmalen Seiten, die einander berührten, auftrennte und die hierdurch entstehenden losen Enden zurückschlug. So entstand ein geräumiges Lazarett mit einem zentralen Durchgang zwischen den Bettenreihen. Die kleineren Wandzelte wurden, soweit ich mich erinnere, ausschließlich als Offiziersquartiere genutzt.

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      Wandzelt eines Offiziers mit offenem Eingang

      Während die Army of the Potomac unter General McClellan bei Harrison's Landing lagerte, erließ dieser eine allgemeine Order (am 10. August 1862, um genau zu sein), in der unter anderem die Bereitstellung von Wandzelten für Offiziere im Generalsrange und Stabsoffiziere sowie die Bereitstellung eines einfachen Zeltes für jeden Offizier angeordnet wurde. Diese Order wurde von McClellans Nachfolgern stets erneuert, doch auf irgendeine Art gelang es vielen der unteren Offiziersränge, ihr eigenes Wandzelt in den Wagentross zu schmuggeln, sodass sie nach dem Aufbau eines Feldlagers in den Genuss einer luxuriösen Unterbringung kamen und nicht auf die einfachen Zelte angewiesen waren. Über den Himmel des Zeltes wurde eine zusätzliche Leinwandbahn, ein sogenannter "Latz", gespannt, die den Schutz vor Sonne und Regen verbesserte. Diese Zeltform ist noch heute weit bekannt. Der Staat Massachusetts rüstet heutzutage, so glaube ich zumindest, alle seine Milizionäre mit ihr aus, ungeachtet ihres Ranges.

      Die bisher beschriebenen Zeltformen wurden von den Einheiten benutzt, bevor diese ihre Heimatstaaten verließen. Es gab jedoch noch ein weiteres Zelt, das interessanteste von allen, das ausschließlich an der Front zum Einsatz kam. Es war dies das "Tente d'Abri", das Schutzzelt, auch "Hundehütte" genannt.

      Warum genau es ausgerechnet "Schutzzelt" hieß, vermag ich nicht zu ergründen. Der Name folgte wohl derselben Logik, gemäß deren der ehrenwerte Pfarrer George Ellis den Teich auf dem Boston Common als "Froschteich" bezeichnete: eben weil es dort keine Frösche gab. Ebenso bot dieses Schutzzelt keinen nennenswerten Schutz. Doch mehr hierzu später. Den Spitznamen "Hundehütte" kann ich mir lediglich damit erklären, dass ein solches aufgebautes Zelt bestenfalls Platz für einen Hund bot ... einen sehr kleinen Hund.

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      Ein Schutzzelt, auch "Hundehütte" genannt

      Dieser Zelttyp wurde im Jahre 1861 oder zu Beginn des Jahres 1862 ersonnen. Mir wurde berichtet, dass die ersten Schutzzelte aus leichtem Kanevas-Gewebe gefertigt waren, bevor eine Zeit lang Gummi verwendet wurde und man schließlich wieder zu Kanevas zurückkehrte. Ich selbst habe niemals eines dieser Zelte gesehen, das aus etwas Haltbarerem als Baumwolldrillich bestanden hätte. Es war dies das Zelt der einfachen Soldaten, doch es fand erst nach McClellans Halbinsel-Feldzug weitere Verbreitung. Ein jeder Mann erhielt eine Zeltbahn, welche eine Hälfte des Zeltes darstellte. Diese musste er auf dem Marsche mitschleppen, wenn er

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