Hartkeks & Kaffee. John Davis Billings
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SECOND MASSACHUSETTS REGIMENT.
578,50 $ für 21 Monate Dienstzeit.
252,00 $ staatliche Unterstützung für vierköpfige Familien.
830,50 $ insgesamt und kurze Dienstzeit.
125,00 $ bar auf die Hand.
Obgleich dieses Regiment der Nummerierung nach das zweite ist, so ist es doch hinsichtlich Disziplin und Kampfkraft das erste und versieht seinen Dienst in einem angenehmen und malerischen Teile des Landes.
Rekrutierungsbüro im Coolidge House, Bowdoin Square.
Capt. C. R. Mudge.
Lieut. A. D. Sawyer.]
Zuletzt ein Beispiel aus dem "Boston Journal" vom 17. September 1862:
[100 $ PRÄMIE!
–
Kadetten-Regiment,
Kompanie D,
NEUN MONATE DIENSTZEIT.
O. W. PEABODY . . . . Rekrutierungsoffizier.
Hauptquartier, 113 Washington Street, Boston.]
Kriegsversammlungen wie jene in Roxbury wurden veranstaltet, um nachlassenden Enthusiasmus wieder zu befeuern. Blaskapellen und Redner strengten sich redlich an, bis sie rot im Gesicht waren und beide produzierten eine Menge heißer Luft. Für den Anlass zusammengewürfelte Chöre schmetterten "Red, White, and Blue" und "Rallied 'Round the Flag" bis sie zu heiser für weitere Sangeskünste waren. Der obligatorische alte Veteran des Krieges von 1812 wurde hervorgeholt und bearbeitete das Publikum nach Kräften. Hie und da rang sich ein Veteran des Mexikokrieges in Anbetracht der bluttriefenden Realität der Schlachtfelder einen betont gelassenen Gesichtsausdruck ab. Die Einschreibungsliste wurde für neue Unterschriften herumgereicht, sooft es möglich war, ohne den Eindruck der Aufdringlichkeit zu erwecken. In der Regel fand sich irgendwo in der Menge ein alter Bursche, der bei der geringsten Veranlassung wie eine Hyäne zu heulen begann und verkündete, wie gerne er doch wieder seine Muskete schultern würde, wenn er nur noch nicht so alt wäre, während seine blasse und beunruhigte Begleitung ihm kräftig an den Rockschößen zerrte, um ihn aus seiner unschicklichen Ereiferung zu reißen, bevor womöglich noch seine Gesundheit Schaden nahm. Dann hatte die patriotische holde Jungfrau ihren Auftritt, die unermüdlich eine Fahne oder ein Taschentuch schwenkte und natürlich ebenfalls "ohne zu zögern ins Feld ziehen würde, wenn sie nur ein Mann wäre". Auch fand sich für gewöhnlich ein Bursche, der sich lauthals bereiterklärte, sich zu verpflichten, wenn sich 50 weitere Männer (oder eine ähnlich absurd hohe Anzahl) aus der Menge ebenfalls einschrieben, obwohl er genau wusste, dass das niemals geschehen würde. Schließlich konnte man sich noch auf die Anwesenheit eines Kerls verlassen, der auf die Aufforderung, sich zu melden, entgegnete, er sei durchaus dazu bereit, sofern sich auch die Herren A und B (beide wohlhabende Bürger) melden würden.
Eine Kriegsversammlung
Ich selbst habe bei einer solchen Kriegsversammlung einen Mann mit bombastischem Pomp geloben hören, dass er sich einschreiben würde, wenn es ihm eine gewisse Anzahl an Männern (die exakte Zahl ist mir entfallen) gleichtäte. Tatsächlich fand sich die geforderte Anzahl bereit und nun schlich unser Westentaschenpatriot (der sogar die Angehörigen seiner eigenen Gattin zum Kriegsdienste beschwatzt hatte) unter dem Spotte seiner Mitbürger von dannen.
Gelegentlich gerieten die patriotischen Gefühle bei einer solchen Versammlung durch die wehenden Banner, die martialische Musik und die glühenden Reden dermaßen in Wallung, dass die Rekrutierungsquote eines Städtchens binnen einer einzigen Stunde erfüllt war. Sobald der erste Bursche vortrat, seine Unterschrift auf die Liste setzte, unter enthusiastischem Schulterklopfen auf die Bühne geführt wurde und dort als Held der Stunde bejubelt wurde, folgten auch schon der zweite, dritte und vierte und schließlich erfolgte ein regelrechter Ansturm auf die Rekrutierungsliste und die versammelte Menge verfiel in ungezügelte Begeisterung. Diese Ekstase konnte einen Mann ebenso betrunken machen wie Alkohol und am folgenden Morgen hatten einige der eifrigen Patrioten mit reuevollen Gedanken zu kämpfen, besonders wenn es sich um Familienväter handelte. Doch ihr Stolz, dieser tyrannischste Herr des Menschen, gestattete den meisten von ihnen keinen ehrlosen Ausweg.
Als nächster Schritt folgte die medizinische Untersuchung, um über die körperliche Tauglichkeit zu befinden. Jede Gemeinde hatte ihren eigenen Arzt für diese Aufgabe. Der angehende Rekrut musste sich zuerst all seiner Kleidung entledigen, bevor seine Tauglichkeit oder Untauglichkeit festgestellt wurde, indem der Arzt ihn springen, sich vornüber beugen und Tritte ausführen ließ, seinem Brustkorb und Rücken kräftige Stupser versetzte und generell alle Stellen abtastete, die er für wichtig erachtete. Auch die Zähne mussten begutachtet werden und das Sehvermögen wurde getestet. Bestand der Rekrut die Untersuchung, wurde ihm ein entsprechendes Attest ausgehändigt.
Nun ging es zu einem der Rekrutierungsbüros. Der Rekrut betrat den Raum, nannte den Grund seines Kommens, schrieb sich in die Stammrolle der Kompanie oder des Regiments ein, in dem er dienen würde, machte einige Angaben über Körpergröße, Teint und Beruf und wurde von einem Soldaten zum untersuchenden Heeresarzt gebracht, wo er einer weiteren gründlichen Untersuchung unterzogen wurde.
Jene Männer, die beschlossen, "in den Krieg zu ziehen" und aus eigenem Antriebe direkt das Rekrutierungsbüro aufsuchten, um sich einzuschreiben, mussten nur diese zweite Untersuchung über sich ergehen lassen. Die erste war vollkommen unnötig. An dieser Stelle soll die interessante Tatsache angemerkt werden, dass die Männer in den Jahren 1861 und 1862 bei diesen Untersuchungen bemüht waren, ihre Tauglichkeit zu beweisen, während sie in den Jahren 1863 und 1864 bemüht waren, ihre Untauglichkeit zu beweisen. Der Wind hatte sich gedreht.
Nachdem der Zivilist nun also ein Soldat geworden war, wurde er in der Regel sogleich in ein Heerlager oder direkt an die Front geschickt, doch wenn er sich einen kurzen Heimaturlaub erbat, wurde dieser meist gewährt. War er einem neu aufzustellenden Regiment beigetreten, mochte es noch Wochen dauern, bis er an die Front zog, schloss er sich hingegen einer altgedienten Einheit an, konnte er sich bereits kurze Zeit später in seiner ersten Schlacht wiederfinden. Hunderte von den Männern, die sich nach Präsident Lincolns Aufruf vom 2. Juli 1862 zur Fahne meldeten, wurden getötet oder verwundet, bevor sie auch nur eine Woche an der Front verbracht hatten.
Kein Mensch, der diese aufregenden frühen Kriegstage durchlebt hat, wird sie jemals vergessen. Die patriotische Gesinnung war auf dem Siedepunkt und ergriff Männer wie Frauen, Kinder wie Greise. Niemals zuvor hatte man in der Öffentlichkeit dermaßen viele Sternenbanner gesehen. Vor Wohnhäusern wie Amtsgebäuden wurden täglich mit großer Feierlichkeit die Flaggen gehisst. Wohin man auch schaute, wogte ein Meer aus Rot, Weiß und Blau. Ladenbesitzer hängten die Farben in ihre Fenster und an ihre Theken. Männer trugen entsprechende Krawatten, hefteten sich Kokarden an die Brust oder trugen farbige Bänder im Knopfloch. Auch die Damen trugen die Nationalfarben zur Schau. Die Musikkapellen spielten nur noch patriotische Lieder und würden sich Melodien bei häufigem Gebrauch abnutzen, so wären der "Yankee Doodle", "Red, White,