Hinter der Lüge. S. N. Stone

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Hinter der Lüge - S. N. Stone

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Mann, mit dem sie hier ist, ist mein Nachbar“, flüsterte Anne ihr zu.

      Ingrid machte große Augen. „Ehrlich, und?“

      „Was und?“

      „Naja“, druckste ihre Freundin herum, „du bist doch ungebunden.“

      „Und das soll auch so bleiben“, antwortete Anne brüskiert. „Außerdem ist er gar nicht mein Typ.“ „Ach nicht?“, fragte Ingrid lächelnd und der Schalk blitzte in ihren Augen auf. „Anne, genieße das Leben, irgendwann sitzt du mit nem Mann und nem Haufen Kindern in nem Einfamilienhaus und legst Wäsche zusammen“, sie zwinkerte ihr zu.

      Um Gottes willen, niemals! Und ganz gewiss nicht mit ihm!

      „Wirst du jetzt hier bleiben?“, fragte Ingrid nun wieder ernst.

      „Ich weiß es nicht genau. Ich habe noch etwas in Berlin zu erledigen, danach werde ich mich entscheiden.“

      „Du arbeitest mit dem alten Sanders zusammen, stimmts?“

      Anne nickte.

      „Und wie ist er so?“

      „Er ist sehr nett, seine Frau auch, sie ist unsere Sekretärin.“

      Der Job war gut und Herr und Frau Sanders waren auch die einzigen, die Bescheid wussten über das, was in Berlin geschehen war. Anne war froh hier sofort Arbeit gefunden zu haben, das lenkte sie ab. Und sie hatte das Angebot auch weiterhin dort arbeiten zu können und sogar das Geschäft zu übernehmen, wenn Herr Sanders sich zur Ruhe setzte. Die Sanders hatten in der kurzen Zeit so etwas wie die Rolle von Eltern für Anne übernommen.

      Zu ihren Eltern hatte sie wenig Kontakt. Sie lebten mittlerweile in Hamburg und kümmerten sich kaum um sie. Geschwister hatte Anne nicht und auch zu weiteren Verwandten bestand so gut wie kein Kontakt. Ihr wurde bewusst, dass sie ziemlich alleine war und freute sich umso mehr über das Treffen mit Ingrid und das der Abend wirklich sehr nett und lustig war, bis auf…

      Er hatte ihr zugezwinkert, als sie hinausgegangen waren. Mit dem Versprechen sich recht bald wiederzusehen, verabschiedeten sich die beiden Freundinnen schließlich voneinander und Anne fuhr nach Hause.

      ***

      Jan hatte Anne Svenson nicht den ganzen Tag beobachtet. Sie war zum Büro gefahren, er hinterher, und dann war sie nicht mehr herausgekommen. Er hatte sich erkundigt und die Information erhalten, dass sie keine Außentermine hatte. Wie auskunftsfreudig die Frau am Telefon doch gewesen war. Kurz entschlossen war er zu einem großen Möbelhaus gefahren und hatte sich einen einfachen Sessel mit Holzgestell zum selber zusammenbasteln geholt, einen Couchtisch und einen kleinen Fernseher. Zur Not würde er die Sachen hier lassen, wenn er wieder zurück nach Berlin ging. So wie die Vormieterin ihm die Kaffeemaschine und die Mikrowelle hinterlassen hatte, würde er dann seine Sachen hier lassen und irgendwann würde irgendein Mieter ein vollständig eingerichtetes Haus haben, dachte er schmunzelnd.

      Jan war gerade dabei den Laptop von dem Karton zu nehmen und ihn durch den Fernseher zu ersetzen, als Anne aufgelöst in seiner Tür stand, die er nicht geschlossen hatte.

      „Ich brauche Ihre Hilfe“, hauchte sie atemlos.

      „Was ist los?“

      „Jemand war in meinem Haus.“

      Er runzelte die Stirn.

      „Meine Eingangstür war nicht mehr abgeschlossen, als ich eben nach Hause kam, nur zugezogen“, erklärte sie.

      „Gibt es im Inneren Anzeichen dafür, dass jemand eingebrochen ist?“

      „Ich war gar nicht drinnen, ich bin sofort zu Ihnen herüber gekommen.“

      Jan ging ein paar Schritte auf sie zu.

      „Könntest du es vergessen haben, als du heute Morgen gegangen bist?“, fragte er. Sie schüttelte den Kopf.

      „Nein, ich vergesse das nie, ich schließe immer zwei Mal rum.“

      „Sicher?“

      „Ganz sicher, immer, ich vergesse das nie. Vielleicht ist da noch jemand.“

      Jan wusste, dass sie durchaus recht haben könnte. Er ging an ihr vorbei, herüber zu ihrem Haus. Sie folgte ihm.

      Er spähte erst durch die Fenster des Erdgeschosses ins Innere, es war nichts zu sehen und auch nichts zu hören. Dann ging er zur Tür. Sie ließ sich von außen mit dem Drehknopf einfach öffnen. Er spürte Anne in seinem Rücken. Jan öffnete die Tür und schaute in den Flur und lauschte, nichts. Er ging hinein, sie hinterher. Sie drückte sich an ihn, hielt sich an seinem Shirt fest und er konnte ihre Angst spüren, sie zitterte. Er hätte seine Waffe mitnehmen sollen, dachte er, aber die lag drüben.

      Jan ging durch alle Räume, Anne mit ihm, dicht hinter ihm. Er schaute unters Bett, in die Schränke in das Badezimmer, das Gäste-WC, die Speisekammer, nichts. Im kleinen Garten war niemand, auch nicht auf der Terrasse, das hätten sie von außen ja gesehen.

      Es war niemand in dem Haus.

      „Fehlt irgendetwas?“, fragte er Anne, die sich immer noch ängstlich an ihn drückte.

      „Nein, soweit ich sehen konnte, ist alles da.“

      „Könntest du es vielleicht doch vergessen haben, heute Morgen?“

      Anne überlegte. „Ich weiß nicht, ich denke immer daran, ich schließe immer ab.“

      Er schaute sie prüfend an.

      „Vielleicht habe ich wirklich nicht abgeschlossen“, fügte sie dann leise hinzu.

      Jan hatte sie gar nicht dazu bringen wollen zuzugeben sich eventuell geirrt zu haben. Er nahm das ziemlich ernst. Er würde wachsamer sein, aber er konnte nicht 24 Stunden sie und das Haus beobachten und noch seinen Bedürfnissen nachkommen. Hoffentlich hatte sie es wirklich einfach nur vergessen.

      Sie gingen gemeinsam in den Flur.

      „Kann ich dich alleine lassen?“, fragte er.

      „Ja natürlich. Wahrscheinlich war es ja eh nur falscher Alarm.“ Sie lächelte gezwungen. „Danke.“

      „Gern geschehen, pass auf dich auf.“

      Er ging zur Tür hinaus und hörte, wie sie hinter ihm abschloss.

      Es hatte sie ganz schön Überwindung gekostet ihren Nachbarn um Hilfe zu bitten, aber sie hatte nicht gewusst, was sie sonst hätte tun sollen. Insgeheim war sie froh, dass er so bereitwillig mit ihr gekommen war, sie ernst genommen und nicht ausgelacht hatte. Obwohl er alles überprüft hatte, war ihr mulmig zumute, als sie sich ins Bett legte.

      ***

      Die letzten vier Tage waren ereignislos geblieben. Jan hatte seine Möbel zusammengebaut und in den Wohnbereich gestellt. Es sah nicht so richtig gut aus, aber er hatte nun eine einigermaßen vernünftige Sitzgelegenheit. Der alte Gartenstuhl stand jetzt auf der Veranda.

      Anne Svenson war

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