Sky-Navy 19 - Konfrontation. Michael Schenk

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das Gesicht der Militärbefehlshaberin. „Es ist nur eine Frage sehr genauer Berechnung.“

       Zwei Wochen später, Taktische Phase 1

       Sirandaar, Kommando-Schleichschiff der Negaruyen der verborgenen Welt

      Die Sirandaar war eine der schlagkräftigsten Einheiten der Flotte der verborgenen Welt. Keineswegs aufgrund ihrer Bewaffnung oder Größe. Im Gegenteil, sie gehörte zu den kleinsten Kreuzern, besaßen jedoch die Fähigkeit zur Tarnung, was ihr zu der Bezeichnung „Schleichschiff“ verholfen hatte. Das optische Tarnsystem war nahezu perfekt. Nur bei schnellen Bewegungen des Schiffes entstanden Verzerrungen, die an Schlieren erinnerten. Versuche hatten bewiesen, dass die Ortungsmöglichkeiten der Norsun ein getarntes Schleichschiff erst bemerkten, wenn dieses nur noch wenige tausend Kilometer entfernt war. Die Überlegung, eine Schlachtflotte aus diesen Schiffen zu bauen, war bislang jedoch nicht praktikabel. Die Tarnung verschlang immense Mengen an Energie, was proportional zur Größe des getarnten Objektes anwuchs. Man konnte also nicht einfach größere Schiffe mit stärkeren Energieerzeugern bauen. Die Sirandaar war daher ein Kompromiss zwischen starker Tarnung und relativ schwacher Bewaffnung. Da sie sich einem Feind jedoch unerkannt auf geringe Distanz annähern konnte, hatte sie schon oft ihre tödliche Effizienz bewiesen.

      Ein Kreuzer der Sirandaar-Klasse war nur hundertdreiundsiebzig Meter lang und besaß einen maximalen Durchmesser von fünfundzwanzig Metern. Die Grundform entsprach dem Standard der Flottenschiffe, mit einem konischen und leicht vorgeneigten verdickten Bug, der ein starkes Triebwerk und zwei Raketenrohre beinhaltete, das Heck war eher stumpf und mit dem Kranz des Hauptantriebs versehen. Die knollenartige Verdickung in der Mitte war der Brücke und dem Hauptwaffensystem vorbehalten. Es gab sechs Decks mit den üblichen Betriebs-, Versorgungs- und Aufenthaltsbereichen. Neben drei ausschließlich weiblichen Offizieren, dienten fünfundsiebzig weitere Negaruyen auf einem solchen Schiff. Die Hauptbewaffnung bestand aus zwei schweren Energieprojektoren, mehreren mittleren Pulsgeschützen und zwei der neuartigen 10-Zentimeter-Schnellfeuerkanonen, deren massive Projektile oder Sprenggeschosse darauf ausgelegt waren, die Panzerungen feindlicher Schiffe zu zertrümmern.

      Inzwischen verfügte die verborgene Welt, nach immensen Anstrengungen, über zweihundertdreiundsiebzig Tarnkreuzer der Sirandaar-Baureihe und doch war die Sirandaar auf ihre Weise einzigartig. Nicht allein weil sie der Prototyp dieser Klasse war, sondern weil sie nunmehr als Flaggschiff der Flotte diente. So befanden sich neben der Oberbefehlshaberin, Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon, auch drei zusätzliche Offiziere und eine Eliteeinheit der Garde an Bord. Es war eine Sondertruppe, die ihr als persönliche Leibwache diente und inzwischen von Hoch-Kommandant Kenlor-dos-Alonges befehligt wurde.

      Es gab mehrere Gründe, warum Desara kein Schlachtschiff als Flaggschiff gewählt hatte, sondern die kleine Sirandaar. Da waren die Tarnfähigkeit des Schiffes, die enorme Erfahrung seiner Mannschaft und die strikte Loyalität der Kommandantin Liu-dal-Mandar. Einst eine Gegnerin der Primär-Kommandantin, war sie inzwischen zu deren treuester Anhängerin geworden.

      Zwei Wochen hatte es gedauert, die Flotte der verborgenen Welt an einem geheimen Treffpunkt zu versammeln und vorzubereiten. Nur eine Handvoll Schiffe verblieb zum Schutz der Heimat. So verfügte Desara über eine beeindruckende Streitmacht, deren Kommandantinnen und wenige männliche Kommandanten in langen gemeinsamen Besprechungen auf Desaras Plan eingeschworen wurden. Meinungen prallten aufeinander und wurden diesmal nicht überstimmt, sondern diskutiert, bis man zur Gemeinsamkeit kam und Zweifel ausgeräumt waren.

      Das von den Infiltratoren gesammelte Wissen kam den Negaruyen ebenso zugute wie die Erfahrungen aus Kämpfen mit den Menschen sowie jene Kenntnisse, die man durch die Eroberung und Bedienung des APS-Kreuzers Nanjing gesammelt hatte. So wusste man sehr genau, dass die Aufladezeit des Hiromata-Nullzeitantriebs bei einem APS nur sechs Stunden betrug und keineswegs deren neun, wie das Direktorat den verbündeten Norsun glaubhaft machte. Ebenso, dass die großen Trägerschlachtschiffe mindestens acht Stunden benötigten, um zur Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen und in den Nullzeit-Sturz gehen zu können. Desara-dal-Kellon ging sogar so weit, in allen Schiffen die menschlichen Zeiteinheiten und Messwerte anwenden zu lassen. Tiefenhypnose verankerte diese im Bewusstsein der Brückenbesatzungen.

      Die große eTronik jenes Schlachtschiffes, welches als Versammlungsort diente, berechnete ständig die Planung, bis sich jedes Detail wie ein Puzzlestück in das Gesamtbild fügte. Immer wieder wurde das Vorhaben in den verschiedensten Varianten durchgespielt, bis alles zu Desaras Zufriedenheit war. Die einzigen nicht genau zu kalkulierenden Risiken bildeten zwei Fragen: Wie würden sich die Norsun verhalten und welche Auswirkungen mochten die Nullzeit-Railguns der Menschen haben? Trotz aller Bemühungen hatte man nicht ermitteln könne, über wie viele dieser speziellen Waffen und welche Vorräte an Nullzeit-Raketentorpedos der Feind verfügte.

      So blieb ein gewisser Unsicherheitsfaktor, ob man tatsächlich siegen könne, doch alle empfanden Zuversicht, dass es gelingen werde.

      Schließlich synchronisierten alle Einheiten ihre Daten, nahmen Kurs und Fahrt auf, und beschleunigten für die Schwingung.

      Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon verfügte über eine überaus beachtliche Flotte.

      Zweihundertdreiundsiebzig Schleichschiffe der Sirandaar-Klasse bildeten die erste Welle. Ihnen würde die zweite Welle mit vierhundertzwanzig Kreuzern, dreihundertsechsundsiebzig Schlachtkreuzern, zweihundertachtzig Schlachtschiffen und vierundzwanzig Trägern folgen.

      Es war nur ein kleiner Teil dessen, was das Reich der Norsun hätte aufbieten können, doch es war mehr als genug, das Ziel zu erreichen und die menschlichen Streitkräfte auszulöschen.

      Desara-dal-Kellon flog mit der Sirandaar in der ersten Welle.

      Zweihundertdreiundsiebzig Schleichschiffe der Sirandaar-Klasse gingen, zum ersten Mal in der Geschichte der verborgenen Welt, gleichzeitig in die Schwingung, um ihr Ziel ohne Zeitverlust zu erreichen. Zum ersten Mal in der Geschichte der verborgenen Welt, geschah dies unter voller Tarnung.

      Ein Handicap der Negaruyen war es stets gewesen, dass der Durchgang durch die Schwingung sie für einen gewissen Zeitraum handlungsunfähig machte. Diese Scheinstarre währte für gewöhnlich recht genau dreißig Minuten, in denen die Besatzung darauf angewiesen war, dass die eTronik ihr Schiff zuverlässig beaufsichtigte und eigenständig Gegenmaßnahmen einleitete, wenn Gefahr drohte.

      Von einem Augenblick zum nächsten erschienen die zweihundertdreiundsiebzig Schiffe im solaren Sonnensystem, ungefähr auf halber Höhe zwischen den Umlaufbahnen von Jupiter und Saturn. Die Berechnungen waren so exakt, dass sich die Flotte genau vierzig Lichtminuten vom Mars entfernt befand und ihr Kurs auf diesen ausgerichtet war.

      Als Desara-dal-Kellon nach zweiunddreißig Minuten aus ihrer Starre erwachte, richtete sie sich ruckartig in dem Sessel auf, den man zusätzlich neben dem Kommandositz von Liu-dal-Mandar in die Zentrale der Sirandaar gestellt hatte.

      Kommandantin und Brückenbesatzung waren bereits aktiv. Werte wurden abgeglichen und Datenströme flossen zwischen den Schiffen der ersten Angriffswelle hin und her.

      Hinter den getarnten Kreuzern lagen der Saturn mit seinen Ringen und nun auch der Jupiter, dessen Anblick an eine Kugel aus Marmor erinnerte. Desara-dal-Kellon fühlte sich ausgelaugt und blickte durch die Einwegscheibe, an der schrägen Front der Zentrale, in Flugrichtung. Dort war die rötliche Kugel des Mars zu sehen, der inzwischen dort Stellen mit grüner und blauer Tönung aufwies, wo das Terraforming ihn zunehmend in eine zweite Erde verwandelte.

      „Navigations-Wissende?“ Desaras Stimme klang belegt, gewann aber wieder an Festigkeit.

      „Wir sind exakt auf dem

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