Sky-Navy 19 - Konfrontation. Michael Schenk

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      Einige der Ratsmitglieder eilten an die Panoramascheiben, die sich um die gesamte Ebene der oberen Kugel herum zog und starrten hinaus. Andere folgten und Mbuto schloss sich ihnen an.

      „Da drüben steigt Rauch auf“, meinte Olsondottir schockiert. „Es muss brennen.“

      „Das ist kein Brand“, widersprach ein anderer. „Das sind Rauch und Dreck und da ist eine große Lücke. Grundgütiger, es scheint so, als wären dort mehrere Bauten zusammengestürzt!“

      Jetzt stiegen an mehreren Stellen von Mars-Central mächtige Einschlagfontänen auf. Mbuto sah zufällig zu einem anderen schlanken Turm, der übergangslos auseinanderzuplatzen schien. Trümmer und Einrichtungsteile wurden herausgeschleudert. Der hohe Rat wusste, dass dort Menschen starben, und war für einen Moment dankbar, dies auf die Entfernung nicht sehen zu müssen.

      Die Raumklanganlage, die für die Übertragung menschlicher Stimmen und Musik konzipiert war, gab ein aufdringliches, auf und ab schwellendes Summen von sich. Ein Teil der Beleuchtungskörper blinkte nun in intensivem Rot. Dies geschah nun in allen, an das Warnnetz angeschlossenen, Gebäuden.

      Mbuto Sangales erbleichte, als er nun begriff. „Das … Das ist ein Angriff. Wir werden angegriffen. Der Mars wird angegriffen!“

       Hollmann Constructions Orbital-Werft Mars 1

      Der Konzern Hollmann Constructions war der unbestrittene Marktbeherrscher, wenn es um die Fertigung, Modifikation oder Reparatur ziviler und militärischer Schiffe ging. Einige wurden nach individuellen Plänen gebaut, andere nach standardisierten Konstruktionen in modularer Bauweise erschaffen. Das Direktorat hatte Verträge mit dem Konzern abgeschlossen, so dass dieser Vorrang für Instandsetzung und Neubau von Einheiten der Sky-Navy besaß. Dies hing vornehmlich damit zusammen, dass die meisten Zulieferer wichtiger Komponenten auf dem Mars ansässig waren. Verhüttungsschiffe im Asteroidengürtel steuerten weitere wichtige Ressourcen bei.

      Hollmann Constructions verfügte im Gebiet des Direktorats über insgesamt fünf Werftanlagen, von denen sich drei im Orbit um den Mars befanden. Ebenfalls im Orbit lagen Werft und Dock von Boeing-Jentao Engineering, die auf Neukonstruktionen spezialisiert war. Hier ging gerade der Prototyp einer neuen Klasse von Trägerschlachtschiffen seiner Vollendung entgegen, die D.C.S. Verdun. Auch zwei kleinere Firmen unterhielten Orbitaldocks, waren aber auf Modifikation und Bau interstellarer Langstrecken-FLVs und kleiner Raumfrachter spezialisiert.

      Die größte Werft von Hollmann, Nummer Eins, bestand aus vier Segmenten. Die Mitte bildete eine Konstruktion, die an zwei riesige Teller erinnerte, die man mit den Rändern aufeinandergelegt hatte, wobei die Teller einen Durchmesser von zwei Kilometern aufwiesen und der Rand immerhin fast vierhundert Meter dick war. Hier befanden sich die Lager, Fertigungsräume, Unterkünfte, Aufenthaltsräume, ein kleines Hospital und die Verwaltung. Die drei anderen Segmente waren kleinere Ausführungen und ringartig um das Zentrum verteilt. Ihre nach außen weisenden Hangartore erstreckten sich über ein Drittel des jeweiligen „Tellerrandes“. Dank der künstlichen Schwerkraft durch die Shriever-Platten konnte man unter normalen Bedingungen oder auch in Schwerelosigkeit arbeiten.

      Derzeit wurden hier zwei beschädigte Trägerschlachtschiffe, die D.C.S. Clavijo und die D.C.S. Lepanto repariert.

      Die Clavijo hatte im Gefecht ihre vordere Manöverbrücke, die wie eine Glaskuppel am Bug klebte, und zwei der vorderen Raketentorpedoabschussrohre eingebüßt, zudem war ein Teil der Bugpanzerung dermaßen demoliert worden, dass der Schutz des Schiffes hier um dreißig Prozent reduziert war. Ihre Schäden waren fast behoben und das Schiff sollte die Werft in zwei Wochen verlassen können.

      Die Lepanto hatte schwere Schäden im Inneren erlitten. Das Schiff war an seiner rechten Seite, oberhalb des Äquators, auf einer Länge von über hundertfünfzig Meter und über drei Decks aufgerissen. Die Druckwelle hatte einen Teil der Innenschotts, Decken und Wände zerstört und den kleinen Wald, der tief im Rumpf erheblich zur Lufterneuerung beitrug, dem Vakuum ausgesetzt. So würde das Trägerschlachtschiff noch fast neun Monate im Dock verbringen, da das Interstellar Transportation- and Safety Board es erst freigeben würde, wenn unabhängige die Luftversorgung garantiert war.

      Über dreitausend Konstrukteure, Ingenieure und Arbeiter lebten für einen Monat in Werft 1 und verbrachten anschließend zwei Wochen Freizeit auf dem Mars. Ihre Aufgaben waren anspruchsvoll und verlangten äußerste Präzision. Ein Teil von ihnen konnte relativ bequem innerhalb des jeweiligen Docks vollzogen werden, die an die Lebenserhaltung der Werft angeschlossen waren, doch ein wesentlicher Teil geschah mit angelegtem Raumanzug und ohne die Bequemlichkeit künstlicher Schwerkraft.

      Die Arbeitsschicht und die beiden Freischichten wurden von dem Alarm vollkommen überrascht. Kaum wurden die Schallgeber und Signalleuchten ausgelöst, als die Werft auch schon von mehreren Projektilen getroffen wurde.

      Mehr als tausend Männer und Frauen starben durch explosive Dekompression, als gleich drei Raumtorpedos der Negaruyen den riesigen Hauptdiskus zwischen den drei Dockelementen trafen und auseinanderrissen. Trümmer wirbelten umher, während an vielen Stellen blitzartig Brände aufflammten, die ebenso rasch erloschen, als der Sauerstoff verbraucht oder ins All entwichen war. Die Explosionswelle ließ die drei Docks auseinandertreiben.

      Auf den Trägerschlachtschiffen befanden sich nur Rumpfmannschaften, welche die Arbeiten in ihrem Schiff überwacht und unterstützt hatten. Sie wurden ebenso unvorbereitet mit dem Angriff konfrontiert wie die zivilen Arbeiter der Werft.

      Die D.C.S. Clavijo war während ihrer Liegezeit an die Versorgung der Werft angeschlossen, die nun schlagartig ausfiel. Nicht ahnend, was überhaupt vor sich ging, tappte die kleine Besatzung durch die Dunkelheit, bis sich die Notbeleuchtung aktivierte. Nun ging man mit verzweifelter Hast daran, die Maschinenanlagen zu starten und das Schiff manövrierfähig zu machen.

      Die D.C.S. Lepanto hatte mehr Glück. Ihre Eigenversorgung war für einen Testlauf aktiviert und ihre Schwerkraftanlage fing die meisten Erschütterungen ab, die von Einschlägen in der Werftkonstruktion herrührten. Als weitere Torpedos ihr Dock trafen und große Segmente aus diesem heraussprengten, gelang es, die Manövertriebwerke des riesigen Trägerschlachtschiffes in Betrieb zu nehmen. Während das Dock auseinanderfiel, trieb die Lepanto gemächlich zwischen den Trümmern hervor.

      Ein Torpedo traf ihre Flanke und sprengte ein weiteres gewaltiges Loch in den Rumpf, dann konnte ein Teil der Schiffsverteidigung aktiviert werden. Drei der Waffentürme fuhren aus dem Rumpf, ihre Tetroniken suchten nach Bedrohungen und die schweren Gatling-Kanonen und HE-Lasergeschütze vernichteten vier weitere anfliegende Geschosse.

      Nun wurde die D.C.S. Clavijo ebenfalls direkt getroffen. Eine ihrer Railgun-Kuppeln zerbarst, ihre Energiespeicher entluden sich ins Schiffsinnere und verbrannten eine ganze Sektion und die darin befindlichen Menschen. Der inzwischen reparierte Bug erhielt erneut Treffer. Die neue Manöverbrücke am Bug explodierte und ein guter Teil der frischen Bugpanzerung wurde durch die Detonationen aufgerissen. Aber auch der Clavijo gelang es, sich aus den Trümmern zu lösen. Kaum war sie von der Werft frei, schlug ein weiterer Torpedo in einen der offen stehenden Steuerbordhangars, in dem eine Reihe flugbereiter FLVs stand. Eine ganze Serie der Vernichtung zerstörte die Beiboote und riss die Flanke des Riesen auf über zweihundert Metern Länge und hundert Metern Tiefe auf. Die Erschütterungen hatten eine Notschaltung zur Folge, in der ein Teil der Energieerzeuger heruntergefahren wurde. Einige Gefechtstürme, die gerade aktiv wurden, verloren ihre Energie und schalteten ab. Nur zwei der Türme begannen damit, weitere Feindtorpedos abzuwehren. Dennoch musste das Schiff einen weiteren schweren Treffer in den Aufbauten hinnehmen, bis die erste Angriffswelle vorüber war.

      Für die Menschen im dritten Dock

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