Sky-Navy 19 - Konfrontation. Michael Schenk
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„Und wir sollten die Waterloo zum Mars zurück beordern“, schlug Lambert vor. „Das Trägerschlachtschiff hat etliche FLVs und ein halbes Regiment der Sky-Trooper an Bord. Die sind alle auch in Rettungseinsätzen ausgebildet.“
„Natürlich, das sollten wir veranlassen.“ Mbuto Sangales sah auf die flackernde holografische Kugel, die über der Mitte des Raums schwebte. Dort baute sich wieder ein Bild auf. Eine ältere Frau in Zivil und der Ausschnitt eines großen Kommunikationsraums mit zahlreichen besetzten Arbeitsplätzen wurden sichtbar.
„Hier ist Sub-Verwalterin Angelos. Ich spreche aus der Krisenzentrale der Stadtverwaltung. Wir koordinieren die Rettungsmaßnahmen innerhalb der Stadt. Da ich bislang keinen höheren Verwaltungsfunktionär erreichen kann, berufe ich mich auf die Präambel zur Direktive der gegenseitigen Hilfeleistung und habe nun selbst den Katastrophenfall erklärt. Ich fordere hiermit die Hilfe der Streitkräfte und der Kolonien an.“
Mbuto Sangales nickte automatisch. Er trat an die Bildkugel. „Fürs Protokoll. Ich bin der ausführende hohe Rat Mbuto Sangales und bestätige den Katastrophenfall nach Direktive Drei und den interstellaren Beistand. Sub-Verwalterin Angelos, steht uns noch eine interstellare Kommunikationsanlage zur Verfügung? Ich meine, abgesehen von denen in Raumschiffen?“
„Glücklicherweise ja, hoher Rat“, antwortete sie respektvoll. „Die Upper Area Control 1 über dem Nordpol ist intakt und übernimmt für uns den Funkverkehr. Des Weiteren steht uns sicher auch die Anlage der Navy in deren Akademie zur Verfügung.“
„Sehr gut.“ Sangales war erleichtert. „Lassen Sie einen Kanal der Area Control auf den Saal des hohen Rates schalten. Der hohe Rat übernimmt vorläufig den Einsatz der Streitkräfte, bis die Waterloo mit ihrem Sky-Command im Orbit eintrifft.“
Die meisten hohen Räte hatten ihren Schock überwunden und standen nun allesamt an den großen Scheiben, um auf die Stadt hinunterzusehen. Immer wieder wechselten sie ihren Standort, doch das Bild, das sich ihnen bot, schien überall gleich.
An einem guten Dutzend Stellen der Stadt stiegen Rauchsäulen in den Himmel. Dort klafften deutliche Lücken zwischen den Kuppeln und Türmen. Auch in einer der ausgedehnten Parkanlagen brannte es. Dort war einer der Wetterbeobachtungssatelliten abgestürzt.
Mars-Central hatte fraglos gelitten, doch es hätte weit schlimmer kommen können.
Kapitel 6 Die zweite Welle
Upper Area Control Mars 1 North, hoher Orbit über Nordpol des Mars
Chief-Controller Rajid Singh nahm sich die Zeit für einen Tee. Er hätte auch gerne in eines der belegten Brote gebissen, doch das verschob er, trotz des vernehmlichen Protestes seines Magens, vorläufig auf später. Rajid saß im Zentrum der transparenten Kuppel die das Oberteil der Upper Area Control bildete. Die kleine Orbitalstation ähnelte äußerlich einer plumpen Tonne mit halbrunden Enden, an der an einer Seite ein kleiner Andock-Pylon für Zubringer-Shuttles in den Weltraum ragte. Die Station wurde im 3-Schicht-Betrieb von jeweils fünf Zivilangestellten des I.T.S.B. geführt, nun waren alle Arbeitsplätze doppelt besetzt.
Rajid war froh, dass er und sein Team nur für den Raumverkehr zuständig waren und alle Bewegungen in der Lufthülle und am Boden von den beiden intakten Lower Area Controls koordiniert wurden. Doch mit der Zerstörung der Gegenstation am Südpol kam nun dennoch die doppelte Arbeit auf sie alle zu. Das war durchaus problematisch, denn nun war UAC 1 im Wesentlichen auf die Scanner und Sensoren anderer Einrichtungen und Raumschiffe angewiesen, da die eigenen Einrichtungen nur für den Bereich „oberhalb des Äquators“ gedacht worden waren. Auch das Netz der Satelliten war bedenklich ausgedünnt. Satelliten zur Kommunikation, Verkehrsüberwachung und Wetterkontrolle waren ebenso in Mitleidenschaft gezogen, wie die für Geoanalyse, Sektorenüberwachung oder Verteidigung. Derzeit waren vier APS-Kreuzer im solaren System einsatzbereit. Sie hatten jetzt stationäre Positionen eingenommen, um mit ihren Ortungseinrichtungen bei der Raumüberwachung zu helfen.
Zwei der großen Orbitalwerften von Hollmann Constructions waren zerstört worden, eine dritte, auf der anderen Seite des Mars, schwer beschädigt. Unter den Frachtschiffen und Langstrecken-FLVs, die zwischen den Planeten oder Sternensystemen pendelten, herrschte Konfusion und Sub-Controller Pandid Singh, Rajids Bruder, hatte alle Hände voll zu tun, um den Schiffsverkehr wieder zu ordnen, eine Landeerlaubnis zu erteilen, zu verweigern oder die Schiffe in eine Parkposition zu ordern.
Sam Barnes, einer der anderen Controller, war alleine für den militärischen Funk- und Schiffsverkehr eingeteilt. Obwohl die Kuppelzentrale angenehm temperiert war, stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Barnes hatte gerade ein längeres Gespräch über den Cherkov-Überlichtfunk geführt, erhob sich nun und kam zu Rajid, um ihm zu berichten.
„Ich habe gerade mit dem Eins-O der D.C.S. Waterloo gesprochen“, sagte er mit heiserer Stimme. „Sie befindet sich jetzt auf Höhe der Saturn-Bahn und wird in vier Stunden im Orbit eintreffen.“
„Gut“, seufzte der Chief-Controller, „dann wird es leichter für uns. Das Trägerschlachtschiff hat ausgezeichnete Ortungsanlagen und sein eigenes Sky-Command. Das taktische Befehlszentrum des Schiffes wird uns und der Stadtverwaltung von Mars-Central eine Menge Arbeit abnehmen. Hast du eine Statusmeldung vom Arcturus bekommen?“
Sam lächelte halbherzig. „Das High-Command der Sky-Navy bestätigt, dass die D.C.S. Agincourt unter Captain Meredith Muldoon auf dem Weg ist. Sie hat derzeit die volle Ausstattung als Rettungsschiff, mit allem, was so dazu gehört. Brandbekämpfungseinheiten, Bergung Verschütteter, medizinische Notfalltrupps bis hin zu mobilen Hospitälern, technische Hilfeleistung, Trinkwasseraufbereitung … Die werden mit dem Mist da unten in der Stadt gut fertig werden.“
„Für viele kommt jede Hilfe zu spät“, murmelte einer der anderen Controller. „Diese verfluchten Mistkerle. Ich hoffe, die Navy grillt sie möglichst bald.“
Rajid verzichtete auf einen Kommentar. Er war Buddhist und hielt nicht viel von Gewalt, gleichgültig, von wem auch immer sie ausging. „Wann soll die Navy eintreffen, Sam?“
„Wie schon erwähnt … Die Waterloo in knapp vier Stunden und die Agincourt beschleunigt noch für die Nullzeit. Die wird in einer Stunde in den Nullzeit-Sturz gehen, auf Höhe der Saturn-Bahn erscheinen und braucht dann acht Stunden, bis sie unseren Orbit erreicht.“
Rajid nippte erneut an seinem Tee und stellte fest, dass dieser inzwischen kalt geworden war. Er verzog angewidert das Gesicht, leerte die Tasse jedoch, denn es war immerhin Flüssigkeit, die er dringend benötigte.
Vom Platz der Raumüberwachung waren ein Piepen und ein gleichzeitiges Stöhnen zu hören. Rajid und Sam sahen hinüber. Der dortige Controller war kreidebleich und wandte sich ihnen nun zu. „Ortung auf Höhe der Saturn-Bahn.“
„Jetzt schon?“, wunderte sich Rajid.
Der Controller schüttelte verzweifelt den Kopf. „Es ist nicht die Navy, Boss. Masse und Spektralanalysen sowie Triebwerksemissionen weisen eindeutig auf Negaruyen hin.“
„Grundgütiger, sie kommen zurück?“
„Es sind andere Negaruyen, Boss. Ich habe hier über