Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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die steilen Hänge hinauf, damit die Truppe nicht von hinten

      überrascht werden konnte, dann warteten die dreihundert Elfen ab.

      Sie führten alle den überlangen Bogen der Elfen mit sich, der eine

      besondere Reichweite und Durchschlagskraft hatte. Ihre langen blauen

      Umhänge bewegten sich leicht im steten Wind, der durch das Tal strich, und

      an ihren hohen Helmen funkelten die goldenen Embleme ihrer Häuser. So

      waren neben der aufragenden Lilie des Hauses Elodarion dort auch Farne,

      Rosen, Vogelschwingen und andere Zeichen zu sehen, welche die Macht des

      Elfenvolkes symbolisierten.

      Einer der elfischen Kundschafter legte die Hand vor den Mund. »Ein

      orkscher Trupp. Drei Kohorten stark.«

      Der Anführer nickte. Er stand mit gezogenem Schwert an der äußersten

      linken Flanke seiner Schützen. Über ihm, an einer goldenen Lanze, wehte ein

      rundes Banner in der Form eines zartblauen Schildes aus. »Sollen sie nur

      kommen.«

      Er musste keine gesonderten Anweisungen geben. Seit unendlichen Zeiten

      kannten die Elfen den Kampf, und auch wenn sie ihn nicht suchten,

      verstanden sie sich doch bestens in der Kunst, ihn mit einer Erfahrung und

      Treffsicherheit auszufechten, die keinen Vergleich fand.

      Der Staub kam immer näher, bis schließlich die ersten dunklen Gestalten

      sichtbar wurden. Die Elfen warteten, den Bogen zu ihrer Rechten auf den

      Boden gesetzt, den Pfeilköcher gleich an ihrer rechten Hüfte. Die Kohorten

      der Orks erkannten nun, dass die Elfen den Pass vor ihnen versperrten, und

      waren dumm genug anzugreifen. Vielleicht fühlten sie sich mit sechshundert

      Schädeln dem halb so starken Feind überlegen, auch hatten sie wohl noch

      niemals gegen Elfen gestanden. Also stürmten sie los.

      In einer Distanz von drei Hundertlängen lösten die Elfen die ersten Pfeile.

      Zwei Minuten würde die kleine Horde der Orks benötigen, um die Elfen zu

      erreichen, und zwanzig Pfeile konnte jeder der Bogenschützen in der Minute

      auslösen. Das waren sechstausend Pfeile, die in der Minute gegen die Orks

      gerichtet werden konnten. Die drei Kohorten schafften nicht einmal die Hälfte

      der Distanz. Und nach kaum einer Minute stand kein Ork mehr auf seinen

      Füßen.

      Elfische Schwerter senkten sich durch die Kehlen verwundeter Bestien,

      Pfeile wurden aus den Kadavern gezogen, auf ihre Verwendbarkeit geprüft

      und gesäubert in die Köcher zurückgesteckt. Dann marschierte die Kolonne

      der dreihundert elfischen Bogenschützen unbeirrt weiter, der Bergfestung des

      Pferdevolkes entgegen.

      Die Geschwister Leoryn und Lotaras waren der elfischen Truppe mit den

      Blicken gefolgt, bis diese endgültig in Richtung des großen Gebirges

      verschwunden war. Auch Lotaras trug den hohen Helm mit der aufragenden

      goldenen Lilie des Hauses Elodarion und den blauen Umhang des elfischen

      Volkes. Doch zum ersten Mal fühlte er sich seltsam allein, und seine

      Schwester empfand ebenso. Sie legte ihre Hand in die seine, und beide sahen

      sich in stillem Einvernehmen an, bevor sie ihre Pferde nach Norden lenkten.

      Sie ritten durch ein Land, das vom Krieg heimgesucht worden war. Die

      Spuren waren nicht zu übersehen. Rauchsäulen, deren jede ein Gehöft oder

      einen Weiler markierte, standen am Himmel und zerfaserten zu dünnen

      Fahnen, die im Wind dahintrieben. Nur oben im Norden waren die Marken

      des Pferdekönigs noch unberührt, und es schien, als würde ein finsteres Band

      den Süden und den Norden voneinander trennen.

      Die elfischen Geschwister trieben ihre Reitpferde nicht zur Eile, denn sie

      sollten frisch und ausgeruht sein, falls ihre Kraft für eine rasche Flucht

      benötigt wurde.

      Überall hatten Kämpfe stattgefunden, die einem Gemetzel gleichkamen:

      Frauen und Kinder des Pferdevolkes waren auf der Flucht von den Horden

      der Orks einfach erschlagen worden. Nur wenige Männer waren unter ihnen,

      und nur einmal fanden sie einen Trupp toter Pferdelords zwischen den

      Kadavern von Orks liegen.

      »Sie leisten Widerstand«, stellte Lotaras befriedigt fest.

      »Ja, aber sie sind überwältigt worden.« Leoryn deutete über den

      Schauplatz des Gefechtes.

      »Ja, hier wurden sie überwältigt.« Lotaras nickte mit ernstem Gesicht und

      deutete über das weite Land. »Die Pferdelords leben verstreut in ihren

      Marken. Es sind jeweils wenige Männer auf den einzelnen Gehöften und

      Weilern, und es gibt nur wenige größere Ortschaften. Doch diese Gruppe hier

      zeigt mir ganz deutlich, dass der Pferdekönig sie einberief und dass die

      Männer sich zum Widerstand sammeln. Verstehst du, Leoryn, der König zieht

      seine Streitmacht zusammen, und diese Streitmacht wird kämpfen. Die

      Pferdelords verstehen sich auf den Umgang mit ihren Waffen. Also besteht

      eine gute Chance, dass sie bestehen können.«

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