Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk страница 29

Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

Скачать книгу

und schlug mit der flachen

      Klinge auf die Kruppe des verletzten Pferdes des anderen Reiters. Der Mann

      hielt sich nur noch mühsam in seinem von Blut getränkten Sattel. Auch die

      Flanke des Pferdes war mit dessen eigenem Blut und dem des Pferdelords

      bedeckt, aber noch weigerten sich Ross und Reiter zu sterben, und so

      galoppierten sie neben Kormund aus dem Kampfgetümmel heraus.

      Kormund schrie wütend auf, als er seinen toten Freund Lukan am Boden

      liegen sah, und schlug im Vorbeireiten nach dem Ork, der neben der Leiche

      stand und ihn triumphierend anschrie, doch er verfehlte die Bestie. Ein Stück

      voraus sah der Scharführer Parem. Der junge Reiter hatte sein Pferd gewendet

      und war vor der Übermacht geflohen. Kormund spürte Zorn in sich, obwohl

      der junge Mann vielleicht richtig entschieden hatte, denn Parem ritt schnell

      genug und würde von den Orks nicht eingeholt werden können. So würde der

      Pferdefürst Garodem wenigstens Nachricht darüber erhalten, was am Pass

      geschehen war.

      Der Scharführer blickte zurück und sah, dass die Bestien zurückfielen.

      Neben ihm ertönte ein protestierendes Wiehern, und Kormund sah gerade

      noch, wie das verletzte Tier des anderen Reiters im vollen Galopp strauchelte

      und dann zusammenbrach. Der verwundete Pferdelord konnte sich nicht

      halten, wurde nach vorne geworfen und schlug schwer zu Boden. Kormund

      zügelte sein Pferd, warf einen Blick zu den wieder näher kommenden Orks

      und saß ab. Doch dem Schwerverletzten war nicht mehr zu helfen.

      »Schneller Ritt und scharfer Tod, Pferdelord, mein Freund«, murmelte

      Kormund zum Abschied, dann saß er wieder auf, schrie die Orks wütend an

      und folgte dann Parem, der ihm ein gutes Stück voraus war.

      Sein Pferd war erschöpft, und die Orks würden, obwohl sie nur zu Fuß

      waren, bald zu ihm aufschließen. Das Ende war nur noch eine Frage der Zeit.

      Aber Kormund würde als Pferdelord sterben und Parem dadurch die Zeit

      verschaffen, welche dieser benötigte, um zu Garodem zu gelangen und ihn zu

      warnen.

      Orks!

      Die Bestien aus der Vergangenheit waren wieder in der Hochmark. Was

      war nur geschehen? Vor langer Zeit waren die rotäugigen Ungeheuer

      vernichtet worden, wie hatten sie nun in die Hochmark zurückgelangen

      können? Die Orks kamen weit aus dem Osten, aus dem Dunklen Land des

      Schwarzen Lords. Es gab nur zwei Wege, über die die Orks in die Mark

      eindringen konnten: den südöstlichen Gebirgspfad von der Nordmark des

      Königs her oder die alte südliche Straße, die an den westlichen Grenzen des

      Pferdelandes und am Hammerturm vorbei ins Hochgebirge führte. Doch in

      Hammerturm lebte der große Weiße Zauberer, der ein Freund der Menschen

      und ein Feind der Orks war und außerdem zu mächtig, als dass die orkische

      Horde sich mit ihm eingelassen hätte. Nein, der Feind musste aus der

      Nordmark und von Südosten hergekommen sein. Das Land des Pferdekönigs

      war somit in Gefahr und vielleicht sogar schon überrannt worden.

      Kormunds Reittier wurde immer langsamer. Vor ihm war Parem nur noch

      als kleine Staubwolke zu erkennen. Der Flüchtende würde Garodem warnen,

      und doch hätte Kormund dem feigen Reiter am liebsten die Klinge in den

      Leib gerammt. Parem war es nicht wert, den grünen Umhang eines

      Pferdelords zu tragen. Erneut blickte Kormund über seine Schulter zurück.

      Nur eine Handvoll Orks war noch auf seiner Fährte. Sie liefen in ihrem

      kräfteschonenden Trab, der sie langsam, aber stetig näher kommen ließ. Nicht

      mehr lange, und sie würden ihn eingeholt haben. Wahrscheinlich genau dort,

      wo der verlassene Signalturm stand. Vielleicht konnte Kormund sich in dem

      schmalen Pfad, der zum Turm hinaufführte, gegen die Verfolger verteidigen.

      Über seinem Kopf knatterte der lange dreieckige Wimpel an seiner Lanze,

      und ein Teil des grünen Tuchs und des weißen Pferdes darauf war von

      trocknendem Orkblut bedeckt. Die Schatten wurden länger, und die Schlucht

      des Passes wurde zunehmend dunkel. Nicht mehr lange, und die Sonne würde

      untergehen. Kormund wusste, dass die Dunkelheit ihm nur wenig Schutz

      bieten würde. Denn im Gegensatz zu den Menschen liebten die Orks den

      Schutz der Nacht. Ihre rötlichen und lichtempfindlichen Augen sahen im

      Dunkel weitaus besser als die eines Menschen. Besser, er brachte es jetzt zu

      Ende und stellte sich den Verfolgern, bevor das schwindende Licht seine

      Chancen noch weiter verschlechtern würde. Vor sich konnte er bereits den

      Einschnitt in der Felswand unterhalb des Signalturms erkennen, der den

      kleinen Pfad markierte. Er trieb sein müdes Pferd an, um sich dort dem Feind

      ein letztes Mal zu stellen.

      Die Handvoll Orks hinter ihm merkte, dass sie aufholte, und die Bestien

      stießen ein triumphierendes Gebrüll aus. Langsam kamen sie näher. Kaum ein

      Dutzend Längen vor dem Pfad erkannte Kormund, dass er ihn nicht mehr

      rechtzeitig

Скачать книгу