Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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geschah, und Kormund atmete auf, als er

      sein Pferd wieder ins Freie auf das kleine Plateau hinaufführte, auf dem sich

      auch der Turm erhob.

      Hinter dem Turm stand ein bescheidenes Gehölz aus Büschen und einigen

      verkrüppelten Bäumen. Vor unzähligen Jahreswenden musste wohl einer der

      Stürme ein Samenkorn bis zu diesem kleinen Plateau getrieben haben, wo es

      gekeimt und als zartes Pflänzchen seinen Halt in einer der Spalten am Boden

      gefunden hatte. Irgendwie war es dem Pflänzchen gelungen zu überleben, und

      aus dem kleinen Gewächs war im Laufe vieler Jahre dieses Gehölz

      entstanden. In den Jahren, seitdem es die beiden Signalfeuer des Passes gab,

      hatte man kein Holz von hier geschlagen, sondern es aus dem vor dem Pass

      liegenden Tal herangeholt. Nur im äußersten Notfall, wenn der Weg ins Tal

      versperrt wäre, das Signalfeuer aber brennen musste, würde man dieses Holz

      schlagen. Bislang hatte keiner der Pferdelords dieses Gebot jemals verletzt.

      Vielleicht, weil jeder von ihnen zu respektieren gewusst hatte, wie es war,

      wenn jemand um sein Überleben kämpfen musste.

      Der Turm aus dem grauen Stein der Hochmark war gute zwanzig Längen

      hoch, maß jedoch kaum vier Längen im Durchmesser und verjüngte sich nach

      oben hin. Seine bescheidene Einrichtung bestand aus der Wachstube im

      unteren Geschoss, mit den Schlafgelegenheiten und Vorräten für eine

      fünfköpfige Wache, sowie der steilen Wendeltreppe, die zur Plattform

      hinaufführte. Dort befand sich das gestapelte und mit Öl getränkte Holz,

      welches im Gefahrenfall entzündet und zum Signalfeuer wurde.

      Noch immer war keine einzige Bewegung oder irgendein Laut

      wahrzunehmen, und die Stille wurde den fünf Männern zunehmend

      unheimlich.

      »Hier steht Kormund, vom ersten Beritt des Pferdefürsten der Hochmark«,

      rief Kormund mit lauter Stimme und zog instinktiv sein Schwert aus der

      Scheide. Hinter ihm erklang sogleich das leise Zischen anderer Schwerter, die

      gezogen wurden, und Lukan nahm seine große Kriegsaxt schlagbereit auf die

      Schulter.

      »Die Tür steht offen«, knurrte Lukan. »Und sie scheint mir unbeschädigt.«

      »Sehen wir nach, was das Schweigen zu bedeuten hat.« Kormund drückte

      die massive Eisentür des Turmes auf, in die das Wappen der Hochmark

      eingearbeitet war.

      Sie waren nun alle darauf gefasst, das ein oder andere Schrecknis zu

      Gesicht zu bekommen, doch was sie vorfanden, war nichts als Leere – was

      furchtbar genug war. Lukan stieg bis zur Plattform hinauf und kam mit

      grimmigem Gesicht wieder herunter. »Die Plattform ist leer. Dort oben ist

      nichts, versteht Ihr? Kein Holz, kein Öl, keine Wache.«

      Von diesem Turm aus würde es also so rasch kein Signalfeuer geben

      können. Doch wo war die Wache? Was war hier vorgefallen? Auch der

      Aufenthaltsraum im Turm war gespenstisch leer. Tische und Bänke, sogar die

      Bettstätten waren von hier entfernt worden. Nur noch ein paar Abdrücke im

      staubigen Boden verrieten, wo sie gestanden hatten. Die Möbel waren ebenso

      spurlos verschwunden wie die fünf Wachen.

      Kormund nickte langsam. »Man hat alles entfernt, was brennen könnte.«

      »Es soll kein Signalfeuer von hier aus geben«, stimmte Lukan zu. »Keine

      Warnung.«

      Sie suchten nun den Boden und die Wände nach Spuren eines Kampfes ab

      und endlich wurden sie fündig. Dort, wo eines der Betten gestanden hatte,

      fanden sie ein paar eingetrocknete Flecken.

      »Blut«, brummte Lukan und betrachtete die Flecken. »Es sieht so aus, als

      habe man eine der Wachen im Bett getötet.« Er sah zu Kormund auf.

      »Wahrscheinlich überfiel man sie in der Nacht, überwältigte irgendwie die

      Türwache, drang in den Turm ein und tötete, bevor die Schlafenden sich

      ernsthaft wehren konnten.« Lukan erhob sich und trat nahe an die Wand

      heran, wo er die Decke musterte. Er wies auf weitere kaum sichtbare Streifen

      bräunlicher Färbung, die an der Decke entlangführten. »Schwert oder Axt,

      und man hat mehrmals zugeschlagen. Nein, Freund Kormund, wir werden

      hier keine Wachen mehr finden. Zumindest keine lebenden.«

      Die anderen Männer warteten nervös vor dem Turm, und Lukan wollte

      gerade wieder zu ihnen hinausgehen, als sein Freund ihn zurückhielt. »Wir

      müssen uns vergewissern, ob dies auch für das vordere Feuer am Eingang des

      Passes gilt«, sagte Kormund missmutig. »Ich weiß, mein Freund, dass es

      wahrscheinlich so sein wird. Aber Garodem braucht Gewissheit.«

      »Wenn es hier Brennbares gäbe, Freund Kormund, dann würde ich jetzt

      ein Feuer anzünden.« Lukan stützte sich auf seine Axt. »Danach könnten wir

      immer noch zum Passeingang reiten. Wenn wir reiten, ohne Eternas gewarnt

      zu haben, dann könnten wir in eine Situation kommen, in der uns das später

      nicht

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