Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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      gegen vier Häute und ein kleines Fell Mehl und Salz sowie ein paar

      Süßwurzeln erstehen konnte. Auf einer von ihnen genussvoll kauend, machte

      er sich zuletzt auf die Suche nach einer Bleibe für die Nacht. Der Händler

      hatte ihm beschrieben, wo er diese finden würde.

      Es gab nur eine einzige kleine Herberge in Eternas, die eigentlich nicht

      mehr als ein Wohnhaus war, in dem eine Familie lebte, die immer dann

      Bewirtung für Reisende anbot, wenn es welche gab. Denn die Hochmark lebte

      schon zu lange in der Isolation, sodass nur wenige Menschen aus den

      abgelegenen Gehöften und Weilern, die in die Stadt kamen, um Handel zu

      treiben, über Nacht blieben.

      »Nun, für ein Fell werden wir uns schon einig werden, junger Herr«, sagte

      die Wirtin freundlich und wies auf einen kleinen Anbau. »Hier drüben könnt

      Ihr Euer Pferd unterstellen und versorgen. Wasser und guten Hafer findet Ihr

      dort reichlich, und Ihr selbst scheint mir auch einen Bissen vertragen zu

      können.« Sie sah Nedeam nachdenklich an. »Ich werde Euch einen guten

      Eintopf machen, mein junger Herr. Gutes Grünkraut, Hafer und ein wenig

      fettes Wolltierfleisch … Ach, Ihr könntet ruhig ein wenig Speck auf Euren

      Rippen vertragen.«

      Nedeam versorgte Stirnfleck und ließ die Tragetaschen unbesorgt in dem

      kleinen Stall stehen, denn kein Mensch des Pferdevolkes nahm einem anderen

      etwas fort. Und schon bald nachdem er in der Wohnstube der vierköpfigen

      Familie den schmackhaften Eintopf gegessen und einen verdünnten Wein

      getrunken hatte, begab er sich zur Ruhe.

      Kapitel 6

      Das Schwert am Sattel drückte leicht gegen Meowyns Knie, als sie ihr Pferd

      antrieb, um ein ausgerissenes Wolltier zur Herde zurückzutreiben. Sie war es

      gewohnt, Waffen zu führen, und wusste sie auch zu gebrauchen. Fast alle

      Frauen im Land der Pferdelords hatten sich einst auf den Gebrauch von

      Waffen verstanden und zu kämpfen gewusst. Wenn ihre Männer in den Krieg

      geritten waren, waren es die Frauen gewesen, die ihre Familien und ihr

      Eigentum geschützt hatten. Aber nach über dreißig Jahreswenden Frieden

      hatten viele Frauen die alte Gewohnheit abgelegt, sich im Umgang mit

      Waffen zu üben. Nicht jedoch Meowyn. Axt und Lanze waren nicht nach

      ihrem Geschmack, doch sie verstand sich leidlich auf das Schwert und gut auf

      Pfeil und Bogen. Im Schießen hatte sie schon manchen spielerischen

      Wettstreit mit Balwin ausgetragen, und keiner von ihnen war sich am Ende

      sicher gewesen, wer von ihnen beiden wohl der bessere Schütze war. Mit dem

      Schwert allerdings brauchte sie nicht gegen ihren Mann anzutreten. Auch

      wenn sie gute Reflexe ihr Eigen nannte, so besaß Balwin doch mehr

      Schnelligkeit und Ausdauer, um die schwere Klinge über einen längeren

      Zeitraum hinweg handhaben zu können.

      Meowyn genoss es, wenn der Reitwind ihr langes blondes Haar auswehen

      ließ und ihr Gesicht streichelte. Vergnügt trieb sie das Pferd und das

      protestierend vor ihr blökende Wolltier an und trabte zur Herde zurück. Sie

      tätschelte den Hals ihres Pferdes und sah sich in dem kleinen Tal um, das der

      Herde als Weide diente. Noch zwei oder drei Tage, und sie würde die Herde

      in das nächste Tal hinübertreiben müssen, damit sich der Graswuchs hier

      erholen konnte. In dieser Region der Hochmark waren die Täler klein und

      leicht zu überwachen, und hier wuchsen auch die schmackhaften Wildkräuter,

      die die Wolltiere fraßen und die ihrem Fleisch den würzigen Geschmack

      verliehen, den man in Eternas so schätzte. Balwins und Meowyns Tiere

      brachten stets einen guten Preis.

      Die blonde Frau griff in ihre Satteltasche und zog ein Stück Brot hervor,

      das sie zerbrach und sich Stück für Stück in den Mund schob. Das Pferd

      begann zu äsen, und Meowyn achtete kaum noch darauf, wie es Schritt um

      Schritt langsam durch das Tal wanderte. Ihre Blicke schweiften über die

      steinigen Hänge. Irgendwo, in einem der benachbarten Täler, streifte Balwin

      umher und versuchte die Raubkralle zu töten, die schon mehrere Wolltiere

      gerissen hatte. Balwin mochte grobschlächtig erscheinen, aber er war ein

      geschickter Jäger. Meowyn hoffte nur, dass er nicht einem ganzen Rudel der

      Raubtiere begegnen würde.

      Sie schluckte erneut ein Stück Brot hinunter und dachte daran, dass sie

      wohl bald ein neues backen musste. Sie zogen selbst ein wenig Getreide

      neben dem Haus, aber es war nicht allzu viel. Und so würde Balwin

      wahrscheinlich bald Mehl von dem kleinen Weiler erwerben müssen, der auf

      halber Strecke nach Eternas lag. Plötzlich hörte Meowyn ein leises Poltern

      und blickte instinktiv in die Richtung des Geräusches. Sie konnte nichts

      erkennen, und normalerweise hätte sie das Geräusch auch nicht besonders

      alarmiert, denn hier lösten sich ständig irgendwelche Steine oder Felsen von

      den

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