Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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Mit einem solchen

      Riesenriss ist das Fell nahezu ruiniert.« Er schüttelte bedauernd den Kopf.

      »Mindestens zwei Felle, junger Freund. Und nur aus Freundschaft, da Ihr mir

      eben bei meinem Weibe so tapfer beigestanden habt.«

      »Mein Vater sagte mir aber, er habe den Wildläufer einst mit einer Eurer

      Pfeilspitzen erlegt und die seien die schärfsten und schmalsten Klingen.«

      Guntram knurrte, da diese Bemerkung ihn gleichermaßen rügte wie lobte.

      Würde er nun weiterhin auf einem zu großen Riss im Fell des Tieres

      beharren, würde er damit auch die Qualität seiner eigenen Arbeit schmälern.

      Missmutig kratzte er sich im Nacken. »Ihr seid unzweifelhaft Balwins Sohn,

      junger Herr.« Er seufzte entsagungsvoll. »Nun, mein Weib könnte den Riss

      nähen und das Schlimmste verdecken. Dann soll es also sein, ein Fell für eine

      neue Schurklinge.«

      Nedeam griff in die andere Tragetasche und zog das alte Schurmesser

      hervor. »Und diese könntet Ihr gleich neu schärfen.« Er sah Guntram

      treuherzig an. »Da ich Euch bei Eurem Weibe so beistand.«

      Guntram begann erneut zu lachen. »Ich hoffe, junger Freund, Ihr werdet

      nicht zu oft zu mir kommen. Sonst wird meine Großzügigkeit mich noch in

      den Ruin treiben.« Er winkte Nedeam zu. »Dann kommt, junger Freund. So

      sei es.«

      Nedeam befestigte Stirnflecks Zügel an einem der eisernen Ringe, die ein

      Stück seitlich in die Hauswand eingelassen waren, wo Lärm und Funkenflug

      der Schmiede die Tiere nicht belästigen konnten. Neugierig sah er zu, wie

      Guntram den großen Blasebalg aus vernähten Tierhäuten betätigte und frische

      Luft in das Feuer der Esse trieb. Der alte Schmied hielt das von Nedeam

      mitgebrachte Schurmesser in die Flammen, dicht über die Glut, und wartete,

      bis sich das Metall erhitzte.

      »Eine gute Klinge«, sprach Guntram mehr zu sich selbst. »Oft benutzt und

      noch immer scharf. Aber die Schneide ist ein wenig dünn geworden.« Er

      drehte das Schurmesser mit seiner langen Zange. »Ich werde die Schneide ein

      wenig breit hämmern und dann nachschleifen. Keine große Sache, mein

      junger Freund. Wie war noch Euer Name?«

      »Nedeam.«

      Guntram stieß ein leises Grunzen aus, zog kurz darauf die Zange wieder

      zurück und legte das glühende Eisen des Schurmessers über seinen Amboss.

      Mit nur wenigen Schlägen schlug er die schmale Schneide in eine breitere

      Form und hämmerte sie neu, während Nedeam in den Hintergrund der

      Schmiede blickte und dort die Konturen von Harnischen und Helmen

      wahrnahm. Er ging nach hinten und zog einen Harnisch mit dem Wappen der

      Hochmark hervor. Der Harnisch glänzte nicht mehr und wirkte stumpf. An

      etlichen Stellen konnte Nedeam außerdem Rost erkennen.

      Guntram sah zu ihm hinüber. »Keine Sorge, junger Freund. Es ist die Luft

      bei uns. Die Luftfeuchtigkeit setzt dem Metall zu, aber werden die Rüstungen

      erst einmal benötigt, werden sie auch bald wieder wie neu aussehen, und dann

      werden sie ebenso schimmern wie unsere Klingen, die dem Feind den Tod

      bringen werden.« Der alte Schmied seufzte. »Sollte es je wieder dazu

      kommen.«

      Nedeam blickte auf eine Anzahl von Streitäxten, deren Klingen noch nicht

      gestielt waren. »Ihr habt einst gekämpft, oder? Ich meine, gegen richtige

      Orks.«

      »O ja.« Guntram sah kurz auf, lächelte und hämmerte dann wieder auf das

      Eisen ein. »Es ist schon viele Jahre her. Damals gab es noch die großen

      Horden des Dunklen Turms, die Legionen des Schwarzen Lords. Ah, Ihr

      hättet sehen sollen, wie wir ihnen den Tod brachten. Schneller Ritt und …«

      »… und scharfer Tod«, ergänzte Nedeam.

      Guntram blickte ihn forschend an. »Und scharfer Tod, ja. Habt Ihr von

      Eurem Vater, nicht wahr? Ist ein guter Pferdelord, der Balwin. Wie sein

      Vater. Ah, Ihr hättet Euren Großvater reiten sehen sollen. Er brachte wirklich

      den scharfen Tod. Egal ob mit dem Bogen oder der Lanze.«

      »Wie sind die Orks?«, erkundigte sich Nedeam neugierig. Er trat wieder an

      den Schmied heran und musterte die zahlreichen Narben, die an Guntrams

      nacktem Oberkörper zu sehen waren. »Ich habe noch nie einen gesehen.«

      »Dann seid froh, junger Freund. Wahrscheinlich werdet Ihr auch niemals

      mehr einen zu Gesicht bekommen. Denn wir sind über ihre Horden

      hinweggeritten und haben sie in den Boden gestampft.« Guntram stieß das

      alte Schurmesser in eine Tonne mit Öl, um es zu härten. Während das Metall

      abkühlte, schienen die Gedanken des Schmieds in die Vergangenheit zu

      gleiten, und ein merkwürdig grimmiges Lächeln zeigte sich auf seinem

      Gesicht. »Man darf die Orks nicht unterschätzen, junger Freund. Einzeln sind

      sie gar nicht so gefährlich, aber ihre Anzahl macht es. Sie überschwemmen

      die Schlachtfelder

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