Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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      »Dorthin wird der König sie rufen.« Lotaras nickte unbewusst. »Und

      dorthin werden sie kommen, wenn die Horden ihnen nicht den Weg

      versperren. Wir sind nun an der Grenze zwischen der Reitermark und der

      Nordmark der Pferdelords. Dort im Westen erhebt sich der Turm des Weißen

      Zauberers, er wird den Menschenwesen seine Hilfe nicht verwehren. Doch

      unser Weg führt nun weiter nach Norden. Jenseits der versteinerten Wälder

      muss sich das verborgene Haus befinden.«

      »Glaubst du, dass es noch besteht?« Leoryn blickte zweifelnd in nördliche

      Richtung. »Schon lange haben wir nichts mehr vom verborgenen Haus

      gehört. Vielleicht ist es schon längst von den Dunklen Mächten überwunden

      worden.«

      »Es gehört zu den ältesten und weisesten Häusern der Elfen.« Lotaras

      lächelte. »Und zu seinen stärksten. Deshalb muss es in jedem Fall von der

      Erneuerung des Bundes erfahren, wenn es noch besteht.«

      »Du hast recht«, seufzte Leoryn. »Doch ich vermisse unsere Wälder. Das

      sanfte Wiegen der Blumen und Gräser und das Murmeln der Bäche.«

      »Auch ich vermisse unser elfisches Land.« Lotaras sah sie ermutigend an.

      »Doch nun lass uns reiten, meine Schwester. Denn je eher wir das verborgene

      Haus gefunden und unsere Botschaft übermittelt haben, desto eher werden wir

      auch das Haus Elodarions wiedersehen.«

      Die Pferde des Elfenvolkes waren edle Tiere, die über Generationen

      hinweg zu schnellen und ausdauernden Läufern herangezüchtet worden

      waren. Ein wenig höher und langbeiniger als die Pferde der Menschenwesen,

      waren sie außerdem ausdauernder, aber nicht so kraftvoll wie die Tiere des

      Pferdevolkes. Es gab nicht viele Pferde bei den Elfen, denn die meisten der

      Häuser bestanden im Wald und an der Küste, wo es nicht viel Verwendung

      für Pferde gab. Das Haus Elodarions hatte sich allerdings schon lange der

      Pferdezucht gewidmet, und die beiden Tiere trugen die Geschwister nun rasch

      in die Nordmark des Pferdekönigs, in der sie auf die erste Schar von

      Pferdelords stießen.

      Es war nur ein kleiner Trupp von circa fünfundzwanzig Reitern. Die

      Männer trugen die grünen Umhänge mit dem schmalen goldenen Saum der

      Königsmark, und der Wimpel des Scharführers zeigte neben dem

      galoppierenden weißen Pferd auch die weiße Halbsonne. Den letzten

      unzweifelhaften Hinweis lieferten jedoch die Helme der Männer, an deren

      jedem der goldene Rosshaarschweif der königlichen Wache wehte. Die Schar

      galoppierte zunächst ein Stück weit von den Elfen entfernt, doch als sie die

      beiden anderen Reiter bemerkte, schwenkte der Trupp sofort ein und näherte

      sich Lotaras und Leoryn in Linie. Kurz vor ihnen zügelten die Pferdelords

      ihre Tiere. Die Lanzen der Männer waren halb gesenkt, gleichermaßen wie

      zum Gruß wie auch zum Hinweis auf ihre Kampfbereitschaft. Menschen wie

      Elfen schwiegen zunächst eine ganze Weile, in der sie einander beobachteten.

      Lotaras und Leoryn hatten noch nie zuvor lebende Menschenwesen aus dieser

      Nähe gesehen, und die Reiter wiederum noch nie zuvor Angehörige des

      Elfenvolkes.

      Der Scharführer lenkte sein Pferd näher und betrachtete verwirrt und

      gleichermaßen forschend die schlanken Gestalten und die spitzen Ohren

      seiner Gegenüber. Zögernd machte er schließlich ein Zeichen mit seiner

      Hand, und die anderen Männer hoben die Spitzen ihrer Lanzen senkrecht in

      den Himmel. Der Mann musterte die Kleidung der Geschwister, bis Leoryn

      ihn sanft anlächelte. Die Anmut ihres Lächelns schien den Anführer endgültig

      von der Harmlosigkeit der beiden Reiter zu überzeugen.

      Er reckte sich im Sattel und räusperte sich nervös. »Ich bin Beomunt,

      Schwertmann der Wache, vom Hofe des Königs des Pferdevolkes.«

      »Ich bin Lotaras, aus dem Hause Elodarions«, erwiderte der Elfenmann

      und deutete eine Verbeugung an. Dann wies er auf seine Schwester. »Und

      dies ist Leoryn, ebenfalls aus dem Hause Elodarions.«

      »Ihr seid Elfen, nicht wahr?« Der Mann leckte sich nervös über die

      Lippen. »Verzeiht, aber ich habe nie zuvor Elfen gesehen. Ich meine, ich habe

      natürlich von Eurem Volk gehört, doch, offen gesagt, erwartete ich nicht,

      jemals Angehörigen Eures Volkes zu begegnen. Ihr Elfen kommt zu einem

      gefährlichen Augenblick. Der Tod zieht über unser Land, in Form von

      Barbaren und orkischen Horden. Was führt Euch ausgerechnet zu dieser Zeit

      in die Marken des Pferdekönigs?«

      »Ebendiese Gefahr, Pferdelord.« Lotaras machte eine ausholende Geste

      über das Land. »Wir fanden Tod und Untergang, und wir wissen um die

      Macht, die neu erwacht ist.«

      Beomunt beugte sich zur Seite und nahm eine hölzerne Flasche vom Sattel.

      Er bot Lotaras und Leoryn Wasser an, das die beiden Elfen gerne annahmen,

      wenn auch mehr aus Höflichkeit als aus Durst.

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