Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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Laut aus und beschattete seine Augen mit

      der Hand. Das grelle Sonnenlicht wurde teilweise von den Felsen reflektiert

      und blendete ihn. »Ich hasse dieses widerliche Licht«, knurrte er. »Und ich

      hasse diese widerlichen Menschen, und ich hasse diese widerlichen Wolltiere.«

      Bluthand war ein groß und kräftig gebautes Rundohr. Er schlug sich ärgerlich

      auf die Brust. »Und ich hasse es, unbedeckt zu sein.«

      Keiner in der kleinen Gruppe der Orks trug eine Rüstung. Man hatte es

      ihnen verboten, denn sie sollten die Menschlinge ausspähen und sich

      unbemerkt in deren Land bewegen. Doch Rüstungen konnten Licht

      reflektieren oder klappernd gegen Steine stoßen, und so hatte man dem

      Spähtrupp verboten, sie zu tragen.

      Neben Bluthand duckte sich ein Spitzohr in die Deckung der Steine und

      spähte in das Tal hinein, das sich im vollen Sonnenlicht unter ihnen

      ausbreitete. Es war ein kleines, lang gestrecktes Tal, wie es für die

      Gebirgsregion hier typisch war. Sein Talgrund war grün und würde den auf

      ihm weidenden Wolltieren noch eine ganze Weile Futter bieten.

      »Wolltiere«, beschwerte sich Bluthand. »Widerliche Wolltiere. Ich will

      wieder etwas Ordentliches zwischen die Zähne bekommen. Wolltiere sind

      widerlich. Sie schmecken nach nichts. Nach überhaupt nichts. Und ihr Fleisch

      ist zudem widerlich weich.«

      In der Mitte des Tals erhob sich ein kleines Gehöft. Das Haupthaus war

      relativ klein und aus behauenen Felsen errichtet. Sein Dach war mit

      Grassoden abgedeckt, und aus einer Öffnung im Dach kräuselte sich eine

      dünne Rauchfahne. Neben dem Haus befand sich eine kleine Koppel mit

      einigen Pferden, und jetzt war auch ein Mann zu sehen, der gerade aus dem

      Haus getreten war. Instinktiv duckte sich die Gruppe tiefer in die Felsen.

      Einer der Spitzohren sah Bluthand an und bleckte dabei nervös sein

      Gebiss. »Ich mag auch keine Wolltiere.«

      »Wir sollten endlich wieder richtiges Fleisch zu essen bekommen«, knurrte

      Bluthand. »Wir sind Krieger, also steht es uns zu, dass wir gutes Fleisch

      bekommen.«

      Ein anderes Rundohr spähte über seine Deckung. »Blauauge will aber

      nicht, dass die Menschlinge uns sehen. Wir werden warten müssen, bis der

      Menschling fort ist. Dann können wir uns ein Wolltier mit der Kralle holen.«

      Bluthand starrte auf die eiserne Kralle, die er über seiner Hand trug und die

      der Tatze einer Raubkralle nachempfunden war, um mit ihr die gleichen

      Wunden zu verursachen, wie sie auch ein solcher Räuber hervorrief. Schon

      einige Male hatte Bluthand mit ihr ein Wolltier erlegt, damit sich der Trupp

      von ihm ernähren konnte. Bluthand war geschickt darin, sich anzuschleichen,

      und er hatte immer darauf geachtet, dass der Wind seinen Geruch nicht an

      sein Opfer herangetragen hatte, bevor er zugeschlagen hatte. So waren sie

      immer ahnungslos geblieben, bis es zu spät gewesen war.

      »Wir hätten den Menschling fressen sollen, nachdem wir ihn am Pass

      getötet haben«, murrte Bluthand. »Menschenfleisch schmeckt besser als

      widerliches Wolltierfleisch.«

      »Du weißt genau, dass Blauauge das nicht gewollt hätte.«

      »Blauauge kann mich mal«, brüllte Bluthand.

      Die Gruppe fuhr erschrocken zusammen und duckte sich nochmals tiefer

      in den Schutz der Steine. Bluthands Gesichtsfarbe wurde ein wenig dunkler,

      als ihm bewusst wurde, dass er die Gruppe durch sein Geschrei

      möglicherweise verraten hatte.

      »Blauauge wird dir die Zunge herausreißen und sie einem Reitbiest

      vorwerfen«, zischte das Spitzohr neben Bluthand.

      Blitzschnell schloss Bluthand eine Hand um den Hals des anderen Orks.

      Das Spitzohr stieß ein leises Quieken aus, und seine roten Augen schienen

      ihm aus den Höhlen zu quellen. Seine langen spitzen Ohren begannen zu

      zucken, bis sie schließlich, in einer Geste der Unterwerfung, nach unten

      knickten. Bluthand ließ den anderen jedoch noch eine Weile zappeln, bevor er

      seinen Griff wieder löste. Das Spitzohr sackte keuchend an den Felsen und

      rang nach Luft.

      »Der Menschling kommt herüber«, flüsterte ein anderes Spitzohr.

      »Gut, dann wird es bald richtiges Fleisch geben.« Bluthand wandte sich

      wieder dem Spitzohr zu, das sich erst mühsam von seinem Würgegriff

      erholte. »Und wenn du deine Zunge nicht im Gebiss hältst, dann wird es dich

      danach noch als Dreingabe geben, du Made.«

      Das Spitzohr sah ihn angstvoll an und nickte, und die anderen der Gruppe

      wagten nicht mehr, ihrem Führer zu widersprechen. Zwar hatte Blauauge

      verlangt, dass keiner der Menschlinge zu Schaden kommen durfte, um so die

      anderen nicht vorzeitig zu warnen, aber Blauauge war nicht hier, und

      Bluthand war ebenso skrupellos wie stark. Sollten die beiden Führer doch

      später selbst untereinander

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