Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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fünfhundert Jahre und haben bislang noch nie

      Kontakt zu den Menschenwesen gehabt.«

      Elodarion lächelte. »Ich spüre deine Sorge wohl, Eolyn. Doch sie wissen,

      was auch wir wissen, sind im Gegensatz zu uns aber nicht voreingenommen,

      da sie die alten Könige der Menschen nicht kannten. Sie werden den neuen

      Herrschern unbelastet entgegentreten. Jene Menschenwesen, die unser Volk

      noch kennen, wissen um die besondere Bedeutung der Kinder für unsere

      Häuser. Wenn wir unsere Kinder folglich als Botschafter zu ihnen entsenden,

      werden sie diesen Umstand als besondere Ehre werten. Und habe keine Sorge.

      Auf dem Weg nach Süden und später nach Osten werden sie von den

      Bogenschützen unserer Häuser begleitet.«

      Eolyn blickte nachdenklich nach Osten, als könne auch sie durch die

      Bäume des Waldes hindurch den Ort der Gefahr erblicken, und die Luft

      schien ihr plötzlich schwer und kühl.

      Kapitel 2

      Zunächst sah es danach aus, als habe sich einer der zahllosen Gesteinsbrocken

      von den steilen Hängen des Pfades gelöst. Aus der Ferne war jedenfalls nur

      das typische ungleichmäßige Grau eines großen Steines mit seinen grünen

      Stellen zu erkennen, die vom Moosbewuchs herrührten. Aber als die fünf

      Reiter langsam näher kamen, wurden zusätzlich auch bräunliche Flecken

      sichtbar, und die Pferde spürten noch vor den Männern, dass dies kein

      gewöhnlicher Felsen war. Kormunds grauer Hengst schnaubte leise, und der

      stämmige Mann beugte sich ein wenig vor, um den Hals seines Tieres

      beruhigend zu tätscheln. Reiter und Pferd nahmen jetzt beide den leichten

      Geruch von Kupfer wahr. Den Geruch von vergossenem Blut.

      »Ganz ruhig, mein Alter«, sagte Kormund leise. »Ich weiß ja, was du

      meinst.«

      Der kräftige Reiter hielt den Blick aufmerksam auf den zweifelhaften

      Felsen und die umgebenden Hänge gerichtet und hob dann seine rechte Hand

      leicht an. Er hörte das leise Pochen der Hufe, als die anderen vier Reiter

      rechts und links von ihm zur Kampfformation ausschwärmten. Wobei Parem,

      der noch unerfahren war, sein Pferd zu weit vortrieb, doch ein missbilligender

      Blick seines benachbarten Reiters ließ ihn errötend seine Position korrigieren.

      Nichts war zu hören, außer dem steten Wind, der hier über die Hänge der

      Hochmark strich, und dem gelegentlichen Knarren des ledernen Sattelzeugs.

      Der Wind der Hochmark ließ auch die langen grünen Umhänge der Reiter

      unruhig auswehen, als seien sie eigenständige Lebewesen. Sie alle trugen die

      grünen Umhänge der Pferdelords, und vor ihren rechten Schenkeln hingen die

      typischen Rundschilde ihres Volkes vom Sattelknauf. Grüne Schilde mit dem

      Wappen der Hochmark des Königs, einem doppelten Pferdekopf mit einem

      Schmiedehammer, und diese gekreuzten Symbole wiederholten sich auch auf

      den Brustharnischen der Männer. Blaue Rosshaarschweife waren an den

      Kämmen ihrer runden Helme befestigt. Die Reiter trugen Lanze und Schwert

      der Wache des Pferdefürsten Garodem. Schwertmänner nannte man sie, und

      sie waren stolz auf diesen Ehrentitel. Von Kormunds erhobener Lanzenspitze

      wehte der lange dreieckige Wimpel der Pferdelords aus und zeigte an, dass er

      der Führer eines Beritts war. Der Wimpel bildete ein weißes Pferd auf grünem

      Grund ab, wobei der Kopf des Tieres stets nach vorne, dem Feind entgegen,

      wies, und er war rundherum mit einer schmalen dunkelblauen Borte

      eingefasst. Dem dunklen Blau der Hochmark.

      Kormund ließ sein Pferd im Schritt auf den vermeintlichen Felsbrocken,

      der vor der Patrouille auf dem Weg lag, zugehen, und als die Gruppe näher

      kam, wurde der faulige und süßliche Geruch der Verwesung, der von dem

      Klumpen ausging, zunehmend für alle riechbar. Insekten begannen sich von

      dem Gegenstand zu erheben, und nun wussten sie, dass hier wohl ein

      menschliches Lebewesen den Tod gefunden haben musste, denn der Klumpen

      vor ihnen war zu klein für ein Pferd und zu groß für ein Wolltier, aber genau

      richtig für einen Menschen.

      Die Gruppe hielt neben dem Toten an, und Kormund und sein Freund und

      Stellvertreter Lukan schwangen sich aus den Sätteln. Sie stießen die

      Lanzenenden in den Boden und gingen nebeneinander zu den menschlichen

      Überresten hinüber.

      »Einer der Unseren«, brummte Lukan und rümpfte wegen des Gestanks die

      Nase, als er den Toten herumzog. Jetzt wurden die Konturen der Gestalt

      deutlicher, ebenso wie die Verletzungen, die der Mann erlitten hatte. Auch

      der vom Wind herangewehte feine Staub löste sich teilweise und entblößte

      nun die Kleidung und die Wunden des Toten. Lukan zupfte an dem grünen

      Umhang der Leiche. »Ein Pferdelord.«

      Kormund nickte. »Einer der Unseren. Aber nicht aus der Hochmark. Habt

      Ihr den Saum gesehen?«

      »Natürlich.«

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