Sky-Navy 12 - Die Maske fällt. Michael Schenk

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      Die künstliche Schwerkraft in der Basis wurde nicht durch Rotation, sondern durch das Shriever-System erzeugt. Im Hangar hatte man die Leistung der Shriever-Platten auf fünfzig Prozent reduziert, um so die Arbeiten mit schweren Teilen zu erleichtern. Zur Ausbildung der Arbeiter gehörte auch das Fixieren von Schraubbolzen in der Schwerelosigkeit und so empfand man eine weitere Reduktion der Schwere als eher hinderlich.

      Im Augenblick waren die Trennwände zurückgefahren. Alles war erfüllt von den Rufen der Arbeiter und den Geräuschen, die ihre Tätigkeiten begleiteten. Es roch nach Öl, Fetten, heißem Kunststoff und Metall sowie ionisierter Luft, die eine Folge einiger der Schweißarbeiten war.

      Derzeit wurde in Werft-Hangar 7 an fünf Objekten gearbeitet: Den Modulen zweier Großraumfrachter, dem kleineren Frachter eines Freihändlers, einem modifizierten Langstrecken-FLV und einem modernen APS-Kreuzer der Sky-Navy, der D.S. Remington.

      Die Remington gehörte zu jenen Schiffen welche Hoch-Admiral John Redfeather, Oberkommandierender der Streitkräfte, auf die Suche nach der Nanjing geschickt hatte, mit dem Befehl, das Schiff aufzubringen oder zu zerstören. Welche Bedrohung es für den brüchigen Waffenstillstand zwischen den Norsun und dem menschlichen Direktorat darstellte, hatte die Besatzung der Remington aus erster Hand erfahren. Sie hatte die Norsun-Welt Kell´Nar zu spät erreicht, die Nanjing verpasst und war von den wütenden Norsun prompt für den Angreifer auf ihre Kolonie gehalten worden. Captain Tangaroa hatte sein Schiff nur mit Mühe retten können, zumal er den direkten Kampf mit den Norsun meiden musste. Dennoch war es unter den, aufgrund ihrer Körperfarbe als „Greens“ bezeichneten, Fremdwesen zu Verlusten gekommen.

      D.S. Remington stand in der zweiten Arbeitsbucht des Hangars. Sie war von Technikern und Geräten umringt, Arbeitsbühnen waren am Rumpf aufgestellt und unter der Decke fuhren zwei Krangondeln emsig vor und zurück. Teile der Hüllenpanzerung waren entfernt worden, hauptsächlich an den Flanken des Schiffes, da man dort an den riesigen Atmosphäretriebwerken arbeitete. Ausrüstung, Vorräte und Munition wurden durch die entsprechenden Luken und Schächte an Bord gebracht, externe Leitungen versorgten das Schiff mit Luft und Energie, damit dessen eigene Anlagen überprüft werden konnten. Zwei gesonderte Kabel verbanden die zentrale Tetronik des Kreuzers mit jener der Basis, so dass Dateien und Sternenkarten aktualisiert werden konnten.

      Wartung und Instandsetzung dauerten nun schon sieben Tage, obwohl man mit Hochdruck daran arbeitete, die Remington wieder startklar zu machen. Doch die Schäden am Schiff waren, aufgrund der erfolgten Überbeanspruchung, nicht unerheblich. Die beiden unteren Atmosphäretriebwerke waren dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden, dass man sie vollständig austauschte. Man hatte die verschiedenen Triebwerksmodule bereits entfernt und brachte nun die neuen in Position.

      Besatzung und Sky-Troopers hatten einige Tage frei bekommen. Die führenden Offiziere, darunter Captain Joe Tangaroa und Chief-Engineer Lieutenant Burns, ließen es sich jedoch nicht nehmen, die Arbeiten mit Argusaugen zu beobachten.

      Der Leiter des Werft-Hangars dirigierte den Führer eines Laufkrans über ihnen, der gerade eine zwanzig Meter lange Hochleistungsturbine in den Rumpf des Kreuzers absenkte und konnte sich eine Kritik nicht verkneifen. „Ein Kreuzer ist für Starts und Landungen von Planeten konstruiert, Captain Tangaroa, aber er ist kein Landungsboot, welches man beliebig im Schwebeflug halten kann. Selbst ein FLV kann nur begrenzte Zeit in der Luft schweben.“ Er warf dem Captain einen vorwurfsvollen Blick zu. „Haben Sie eine Ahnung, wie viel Schubkraft erforderlich ist, um einen Brocken wie die Remington in der Luft zu halten?“ Als Tangaroa prompt die Werte nannte, war der Mann sichtlich überrascht, doch das änderte seine Meinung keineswegs. „Dann wissen Sie ja, was Sie ihren Triebwerken da zugemutet haben.“

      Der Master konnte sich die Kritik durchaus leisten. Er war ein ziviler Angestellter von Hollmann Constructions, die im Orbit um den Mars drei große Werften unterhielt und die, aufgrund des neuen Flottenbauprogramms, hauptsächlich Schiffe der Sky-Navy baute.

      „Es war eine besondere Situation, Master.“ Die Stimme gehörte zu Hoch-Admiral John Redfeather, der in Begleitung seines Adjutanten, Lieutenant Faso, in die Halle gekommen war. Beide hatten die Geräuschdämpfer aufgesetzt, die hier unverzichtbar waren und nur den Klang der menschlichen Stimme und eine bestimmte Warnfrequenz durch die Filter ließen. „Deswegen hat Captain Tangaroa auch keine Verwarnung oder Kritik verdient.“

      „Nun, wenn Sie das sagen, Hoch-Admiral… Aber das alte Atmosphärentriebwerk der Remington wäre da sicher anderer Meinung.“ Er winkte mit einem Arm. „He, Steve, langsam! Du demolierst noch die Außenpanzerung des Triebwerkschachtes!“

      Der Kranführer nickte, machte mit dem Mittelfinger der freien Hand jedoch zugleich ein Zeichen, welches den Master zu einer unfeinen Handlung aufforderte. Der revanchierte sich mit einem breiten Grinsen. Dann wandte sich der Master wieder den Navy-Offizieren zu. „Im benachbarten Hangar arbeiten unsere Jungs übrigens an einem FLV, das ähnlich ramponiert wie dieser Kreuzer ist. Ich glaube, das Ding trägt die Kennungen Ihres Schiffes, Captain Tangaroa.“

      „Nun, Lieutenant Mendez musste ihr Boot auch ziemlich ran nehmen.“

      „Gleich zu Gleich gesellt sich gerne, wie?“

      Redfeather sah den Master freundlich lächelnd an. „Ihre Kritik wäre sicherlich schwerwiegender, wenn Sie über eigene Kampferfahrung verfügten und die schwierige Situation im Gefecht nachvollziehen könnten.“

      Der Master errötete. „Hm, das habe ich wohl verdient, wie? Nichts für ungut, aber es ist ein Haufen Arbeit, die Sachen wieder in Ordnung zu bringen. Und bevor Sie mich jetzt fragen, Hoch-Admiral, der Kreuzer und das FLV werden heute noch fertig. Zumindest die Installationen. Die Testläufe können wir nur simulieren, denn wenn wir die Atmos hier drinnen starten, dann bläst es uns die Einrichtung in Stücke.“

      Redfeather nickte. Natürlich konnte man die Atmosphäre-Triebwerke nicht in der geschlossenen Halle starten. „Sie und Ihre Leute machen hier einen verdammt guten Job, Master. Ich hätte mit mehr Zeit für Reparaturen und Überholung gerechnet.“

      Der Master freute sich über das durchaus gerechtfertigte Lob. „Wir wissen ja, dass die Navy jede Einheit bitter nötig hat, Sir. Ich habe übrigens Verwandte auf Regan III. und die sind beim Angriff der Greens nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Ich hoffe, die Navy tritt den Burschen kräftig in den Hintern.“

      „Ich hoffe, dies wird nicht erforderlich sein“, entgegnete Redfeather, „doch wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor.“

      Der Hoch-Admiral hatte nicht die Absicht, mit dem Master ein Gespräch über Strategie und Taktik zu führen. In den Medien gab es reichliche Spekulationen. Der Überfall der Norsun oder „Greens“ auf Regan III. hatte erhebliche Unruhe auf den besiedelten Welten hervorgerufen. Nur Wenige ließ die Vorstellung kalt, ihre Welt könne ebenfalls angegriffen werden. Der hohe Rat des Direktorats hatte verkündet, dass die Streitkräfte vorbereitet seien, man jedoch eine friedliche Lösung anstrebe.

      Diese offizielle Stellungnahme trug nicht unbedingt zur Beruhigung bei, denn wer ein wenig rechnen konnte, der konnte sich auch vorstellen, welches Ungleichgewicht zwischen den Kräften des menschlichen Direktorats und dem gewaltigen Reich der Norsun bestand.

      Die Turbine glitt in ihren Aufnahmeschacht. Ein Schwarm von Technikern machte sich daran die Halterungen des Krans zu lösen und das Triebwerksteil in seinen Lagern zu verankern, Anschlüsse herzustellen und die Außenpanzerung des Schachtes wieder zu schließen.

      „Der Zwischenfall auf Kell´Nar war sehr unerfreulich“, wandte sich Redfeather an Captain Joe Tangaroa.

      Der Maoriabkömmling

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