Sky-Navy 12 - Die Maske fällt. Michael Schenk

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Bei der nächsten Begegnung mit einem Navy-Schiff werden die Aliens wohl zuerst schießen, statt zu fragen.“

      „Ich würde mich an ihrer Stelle wohl kaum anders verhalten“, gab der Oberbefehlshaber zu. „Wir müssen also die Norsun unbedingt davon überzeugen, dass das Direktorat nichts mit dem Massaker auf ihrer Welt zu tun hat.“

      „Die Beweislage ist ungünstig, Sir. Wir fanden Beweise dafür, dass es ein APS-Kreuzer war, der die Kolonie angriff. Doch leider keine Belege dafür, dass dessen Besatzung aus Negaruyen besteht.“

      „Ja, eine üble Situation, die es uns nicht gerade leicht macht, mit den Norsun in Verhandlungen zu treten.“

      Lieutenant Faso räusperte sich. „Sir, der Translator und der Überlast-Sender…“

      „Richtig. Danke, Faso, ich hätte das schon nicht vergessen.“ Der Hoch-Admiral strich sich über das Kinn. „Wir haben zwei große Probleme, Captain. Die Verständigung mit den Norsun und das Auffinden der Nanjing. Nun, unsere Hoch-Koordinatorin und ihre wissenschaftliche Abteilung waren nicht untätig und unser besonderer Gast war Ausnahmsweise sehr hilfsbereit.“

      Der besondere Gast war auf der Basis noch immer ein gut gehütetes Geheimnis. Sker-Lotar war ein Norsun und eine Hand des Wissens. Er und die Besatzung seines Schiffes waren von einem Navy-Schiff auf dem Wrack-Planeten vor der Ermordung durch die Negaruyen bewahrt worden. Während der Rest der Besatzung von einem Hantelschiff gerettet wurde, hatte sich Sker-Lotar den Menschen angeschlossen, um mehr über diese zu erfahren. Für die meisten Menschen an Bord der Arcturus-Sky-Base war er ein „Geist“, da er sich nur in Begleitung und in dermaßen bauschiger Kleidung bewegen durfte, dass seine nichtmenschliche Statur im Verborgenen blieb. Der Wissende verfügte über relativ freien Zugriff auf die historischen Dateien der riesigen Datenbank. Redfeather hatte dies in der Hoffnung erlaubt, dass es zwischen beiden Völkern längst zu einem Frieden gekommen sein würde, wenn der Norsun eines Tages wieder zu seinem Volk zurückkehren konnte.

      Sker-Lotar studierte die Aufzeichnungen mit enormer Wissbegierde, hielt sich allerdings mit Informationen über seine eigene Rasse zurück. Während er selbst die Sprache der Menschen recht gut beherrschte, hatte er bislang nicht dazu beigetragen, Informationen zum Idiom der Norsun zu geben. Auch zu den militärischen Aspekten schwieg er sich aus. Als ihm die Gefahr durch die Eroberung der Nanjing bewusst wurde, hatte er lediglich die zivile Funkfrequenz seines Volkes verraten. Die Sky-Navy hoffte, bei einem erneuten Überfall der Nanjing werde ein Notruf auf dieser Zivilfrequenz abgegeben und von den Suchschiffen der Navy aufgefangen werden.

      Die Captains der Suchschiffe gehörten zu den Eingeweihten, die vom Aufenthalt Sker-Lotars auf Arcturus wussten.

      „Sker-Lotar?“ Tangaroa sah den Hoch-Admiral sichtlich neugierig an

      „Der Bericht über die Vorgänge auf Kell´Nar hat ihn wohl endlich überzeugt, dass er einen größeren Anteil leisten muss, wenn er dazu beitragen will, einen Krieg zwischen seinen Leuten und uns doch noch zu verhindern.“

      „Vermutlich hat er aber keine militärischen Informationen herausgerückt, oder?“

      „Er versucht nicht einmal, das vor uns zu verbergen“, knurrte Redfeather. „Er will wohl unter keinen Umständen als Verräter an seinem Volk dastehen. Nein, er hat uns nichts direkt Militärisches verraten, aber vielleicht etwas sehr viel Wichtigeres. Er hat mit Hilfe des Teams unserer Hoch-Koordinatorin, Professor Berger, eine tragbare Tetronik mit den Grundelementen seiner Sprache gefüttert. Es ist uns nun möglich, uns mit Hilfe dieses Tranlators mit den Norsun zu verständigen.“

      „Verdammt gut das zu hören, Sir.“

      „Derzeit wird das Sprachprogramm vervielfältigt. Jede Einheit unserer Streitkräfte bekommt es beim nächsten Kontakt mit einer Sky-Base als Update übertragen. Ihre Remington gehört zu den ersten aktualisierten Einheiten, da sie ja glücklicherweise gerade überholt wird. Zudem hat sich Professor Berger mit dem Problem befasst, wie wir die Nanjing vielleicht orten können.“

      „Echoimpuls?“

      Redfeather lächelte anerkennend. „Genau das. Jeder unserer Nullzeitsender verfügt über ein Programm, welches von der Besatzung nicht beeinflusst werden kann. Wird das Gerät von einem anderen Nullzeitsender angefunkt, so erwidert es automatisch mit der Kennung des eigenen Schiffes.“

      Faso nickte. „Hilfreich zur Freund-Feind-Kennung oder wenn man einem Schiff zu Hilfe kommen muss, dessen Besatzung handlungsunfähig ist.“

      „Wohl war.“ Tangaroa zuckte mit den Schultern. „Das Problem ist aber die extrem enge Bündelung eines Krachspruchs. Der Hiromata-Kristall bedingt, dass man den Standort des Empfängers recht genau kennen muss, soll der Nullzeitspruch dort empfangen werden.“

      Es gab den Normalfunk, der Bild und Ton mit einfachen lichtschnellen Impulsen übertrug und den Cherkov-Überlichtfunk, der dies mit mehrfach lichtschnellen Wellen ermöglichte. Doch selbst mit dem schnellsten Übelrichtfunk oder Überlichtantrieb benötigte man Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre, sein Ziel zu erreichen. Nur die Hiromata-Kristalle ermöglichten die Übertragung von Impulsen ohne Zeitverlust. Leider war dies nicht mit Bild und Sprache möglich, sondern man musste sich mit kurzen und langen Impulsen begnügen. Man verwendete daher das alte Morse-Alphabet, weswegen man die Nullzerit-Funksprüche auch als „Krachspruch“ bezeichnete. Ein weiterer Nachteil war die extrem enge Bündelung des Hiromata-Funkstrahls. Man konnte ein sich bewegendes Objekt nur dann „treffen“, wenn man seine exakte Position, die genau Geschwindigkeit und den Kurs kannte. Auf Raumschiffen war es daher üblich, sich seinerseits mit einer Basis in Verbindung zu setzen und die erforderlichen Daten zu übermitteln, damit es zur Nullzeitkommunikation kommen konnte. Bei Patrouillen der Sky-Navy legte man einen richtigen „Funkhalt“ ein. Für das Direktorat bestand der wesentliche Nachteil der engen Bündelung darin, dass eine Nullzeit-Alarmierung der eigenen Einheiten extrem schwierig war, kannte man deren exakte Position nicht.

      Redfeather wusste dass Tangaroa auf diese Fakten anspielte. „Das gilt nicht für den Überlast-Sender. Die Bezeichnung leitet sich von Überlastung ab. Im Grunde ist es ein Nullzeit-Sender, der bewusst überladen wird. Er strahlt einen einzigen Impuls ab, jedoch nicht als zielgerichteten Strahl sondern in Form eines halbkugelförmigen Feldes. Danach brennt er durch und die Hiromata-Kristalle sind zerstört.“ Redfeather zuckte mit den Schultern. „Ebenso wie der gesamte Sender. Ein Einmalsender für einen Einmalschuss, wenn Sie so wollen.“

      „Ein Schuss ins Blaue“, meinte Carmen Alvarez, erster Offizier der Remington.

      „Aber ein Schuss, aus dem man etwas machen kann“, entgegnete ihr Captain. „Wenn ich das richtig verstehe, dann gibt der Sender einen Impuls ab, der in Form einer halbkugelförmigen Welle ausgestrahlt wird. Trifft dieser auf einen normalen Nullzeit-Sender, dann antwortet der automatisch mit dem Echo-Impuls.“

      „Exakt, Captain.“

      „Wir suchen die berüchtigte Nadel im Heuhaufen“, sagte Lieutenant Faso, „aber mit dem Überlast-Sender hat man jetzt sogar eine fünfzigprozentige Chance, die Nanjing aufzustöbern.“

      „Sofern man eine Kreuzpeilung bekommt und so ihre Position bestimmen kann. Sonst haben wir nur die Richtung, aus welcher der Echo-Impuls gekommen ist.“ Joe Tangaroa lachte. „Dürfte jedoch kaum ein Problem sein. Bevor wir den Überlast-Sender auslösen schicken wir ein paar Raumsonden aus. Mit ein bisschen tetronischer Rechenarbeit und unserem Gehirnschmalz dürften wir dann eine recht genaue Positionsbestimmung der Nanjing bekommen. Zumindest zu jenem Zeitpunkt, an dem sie den Echo-Impuls abgab. Damit haben wir die verdammten Negaruyen zwar noch nicht

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