Sky-Navy 12 - Die Maske fällt. Michael Schenk

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      Kapitel 4 Der Leftenant

       D.S. Remington, APS-Kreuzer, Registernummer 67

      Die Remington flog im freien Raum zwischen zwei Sonnensystemen. Man befand sich näher am Zentrum der Galaxis. Die Vielzahl der Sterne und der Anblick von Sternennebeln und Sternenhaufen waren atemberaubend. Die wenigsten Besatzungsmitglieder an Bord fanden jedoch die Zeit, ihn zu genießen. Man befand sich nun seit drei Tagen tief im Siedlungsgebiet der Norsun und Captain Joe Tangaroa setzte bislang auf den neuen Hiromata-Scanner, der seine Impulse in Nullzeit aussendete und empfing, und als erstes Ortungsgerät ein Bild von der realen gegenwärtigen Situation vermittelte. Ein Nullzeit-Scanner schien bislang nicht angemessen werden zu können. Ein unschätzbarer Vorteil, denn die Remington konnte Schiffe orten und auf sie reagieren, noch bevor deren Scanner den Kreuzer erfassten. Die einzige Ausnahme war der Umstand, dass ein fremdes Schiff in dermaßen geringer Entfernung aus dem Nullzeit-Sturz kam, dass sich das Navy-Schiff nicht mehr unentdeckt zurückziehen konnte. Der Hiromata-Nullzeit-Scanner war der Traum jedes Navy-Angehörigen, der mit der Überwachung des Weltraums befasst war, dennoch wies auch dieses neue Gerät einen Nachteil auf, der in seiner beschränkten Reichweite von wenigen Lichtjahren bestand.

      Bislang verzichtete Joe Tangaroa auf den Einsatz des Überlast-Senders. Ihm war bewusst, dass er diesen nur ein einziges Mal verwenden konnte und er wollte sich diese Möglichkeit für eine Gelegenheit aufsparen, an der auch eine passable Chance bestand, die Nanjing durch ihren Echo-Impuls zu orten.

      Es war bedenklich eng an Bord, denn nach den Erfahrungen von Kell´Nar waren zusätzliche Ausrüstung und Munition geladen worden. Zwar war ein APS-Kreuzer ein relativ großes Schiff, doch er führte ein Fast Landing Vehicle, zwei Jagdbomber vom Typ Superbolt und eine Hundertschaft der Sky-Trooper mit sich. Der Hangar nahm einen guten Teil der Decks 2 und 3 in Anspruch. In ihm ging es noch weitaus beengter zu, als in den übrigen Räumen des Schiffes.

      Überall hantierten Wartungstechniker an den drei Beibooten, unterstützt von deren Flugmannschaften, dazwischen drängte sich ein Platoon Sky-Troopers, die unter Anleitung von Lieutenant Susan Carter keine Langeweile in Leibesertüchtigung aufkommen ließen. Kisten, Werkzeugwagen und Versorgungsleitungen standen auf dem Boden, von der Decke hingen zwei Laufkatzen, mit deren Hilfe die Magazine der oberen Waffen der Superbolts bestückt wurden.

      Captain Juana „Crazy“ Mendez hatte mit ihrem System-Techniker Jimmy die Wartungsklappe der linken hinteren Landekufe geöffnet. Sie stand auf zwei übereinander gestapelten Kisten und war halb im Schacht verschwunden, damit sie sich persönlich vom Ergebnis der Überholung der Federung überzeugen konnte. Die drei breiten und langen Landekufen waren an Teleskopstützen befestigt, deren hydraulische Federungen auch extrem harte Stöße abfangen sollten.

      Selbstverständlich vertraute Crazy der Arbeit ihrer Wartungstechniker und ebenso selbstverständlich war es für sie, die Ergebnisse nochmals selbst in Augenschein zu nehmen. Ein Blick oder auch mehrere konnten nicht schaden und, nach ihrer festen Überzeugung, das Leben einer Flightcrew verlängern. Die meisten Piloten waren der gleichen Auffassung. Die Wartungstechniker ihrerseits schätzten es durchaus, wenn sich ein Pilot nicht einfach in sein Cockpit schwang und los flog, sondern sich auch für seine Maschine und die Arbeit der technischen Crew interessierte.

      Captain Juana „Crazy“ Mendez war nicht nur dafür bekannt, eine außergewöhnlich gute Pilotin zu sein, sondern auch für ihre Eigenheit, gelegentlich eine recht schlichte Wortwahl zu nutzen. So auch in diesem Fall, als sie zwei Stellen in der Hydraulik entdeckte, die ihr nicht gefielen.

      Ohne sich nach unten zu beugen, rief sie ihren Systemtechniker an. „Verdammt, Jimmy, die haben mal wieder Scheiße gebaut. Ich habe hier zwei lecke Stellen. Wenn wir die Kufe belasten, dann fliegt uns die Hydraulik um die Ohren. Notier dir, dass ich den Blödmännern kräftig in den Arsch trete und dass sie diese Scheiße gefälligst in Ordnung zu bringen haben.“

      Jimmy tippte ein paar Eingaben in seinen am Handgelenk getragenen Mini-Comp. „Ist notiert, Crazy. Sonst noch was?“

      „Ja, wir müssen uns unbedingt den Nachlademechanismus des oberen Raketenwerfers ansehen. Wenn uns die Greens nochmals in den Hintern kriechen, dann will ich in der Lage sein, ihnen Feuer unter dem selbigen zu machen.“

      „Ganz deiner Meinung, Crazy“, versicherte Jimmy.

      Sie beide konnten sich noch viel zu gut an den waghalsigen Flug auf Kell´Nar erinnern, bei dem sie von den Zweikugeln der Norsun verfolgt worden waren. Zwar konnte ein FLV mit seiner kombinierten Bugwaffe eine Menge Unheil im vorderen Bereich anrichten, doch am Heck war es verwundbar, da Gatling und Laser nicht nach dort schwenkbar waren. Da half nur der kleine ausfahrbare Raketenwerfer, der oben auf dem Dach montiert war. Auf Kell´Nar hatte das FLV mit der Kennung FLV67-01 und dem Eigennamen „Falcon“ nur überlebt, weil die Kanoniere der Sky-Troopers, aus der offenen Heckrampe heraus, auf die Verfolger geschossen hatten. Für den nächsten Einsatz hatte sich Juana Mendez eine deutliche Aufstockung des Munitionsvorrates für ihre Waffen ausbedungen und sie auch erhalten.

      „Wo bleibt eigentlich unser neuer Co?“, fragte Jimmy. „Wir sind schon drei Tage Draußen und der Kerl hat sich noch nicht blicken lassen.“

      „Wahrscheinlich hat er den Abflug verpasst“, klang Crazy´s Antwort dumpf aus dem Schacht. „Keine Ahnung was mit dem Kerl los ist. Ich fürchte, wir haben eine taube Nuss erwischt.“

      „Nicht gerade taub, Lady“, erklang es unter ihr, „aber bedauerlicherweise zwei Tage lang, äh, unpässlich.“

      Die fremde Stimme veranlasste Crazy, die Hände provisorisch an einem Putzlappen zu säubern und durch die offene Wartungsluke nach unten zu blicken. Neben Jimmy stand plötzlich ein Mann im Bordoverall der Flugmannschaften. Die nagelneuen Abzeichen verrieten, dass der Lieutenant Besatzungsmitglied der Falcon war.

      „Na, da soll mich doch…“, knurrte sie. „Sagen Sie bloß, Sie sind der Neue… Unpässlich? Verdammt, Mann, was heißt da unpässlich? Und wenn Sie den Arsch zusammengefaltet unter dem Arm tragen, dann haben Sie mich, als Captain des Bootes, über jede einzelne Runzel zu informieren.“

      „Roger, Lady“, sagte der Fremde. „Ich werde mir das verinnerlichen.“

      Bevor er fortfahren konnte, stieß Jimmy einen gequälten Seufzer aus. „Himmel, Mister Lieutenant, wir sind hier keine Flugmannschaft der Navy, sondern gehören zur Cav. Bei uns heißt das nicht „Aye“ oder „Roger“… Bei der Cav heißt das „Positiv“ oder „Bestätigt“ und wenn Sie mal anderer Meinung sind, dann sagen Sie „Negativ“. Mann, sehen Sie sich die Farben unserer Falcon an: Kein Navy-Grau, sondern die dezenten Tarnfarben der Sky-Cavalry. Cav Ho, Sie verstehen?“

      Der Offizier war sichtlich ein wenig irritiert, von einem Tech-Sergeant derart respektlos behandelt zu werden. Juana´s Augen verengten sich ein wenig, als sie bemerkte, wie der Lieutenant tief Luft holte. „Ganz meine Meinung, Mister“, nahm sie ihm den Wind aus den Segeln. „Wir sind Cav und die verdammt beste Einheit, über welche die Raumkavallerie verfügt. Da können Sie jeden Fragen, der kein kompletter Idiot ist. Und im Übrigen bin ich keine verdammte Lady. Ich bin Pilot bei der Cav, verstanden? Himmel noch mal, wer sind Sie überhaupt?“

      „Wenn Sie erlauben, Lady… Mein Name ist Jeff Brenner. Ich bin Leftenant und Ihr neuer Co-Pilot.“

      „Leftenant? Sie meinen Lieutenant.“

      „Wie heißt das bei Ihnen? Ah, ja, Negativ. Negativ, Ma´am, Mit Ihrer gütigen Erlaubnis… Es heißt Leftenant. Uralte Familientradition. Die

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