Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel - Michael Schenk страница 39

Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel - Michael Schenk Die Pferdelords

Скачать книгу

seinen Lippen

      verriet seine Zufriedenheit.

      Er war so versunken, dass er Jalan und Llarana gar nicht beachtete, die

      soeben zum Heck traten, wo Lotaras und Leoryn mit den anderen standen.

      »Es freut mich, euch wiederzusehen«, sagte Jalan freundlich. »Das Haus

      Deshay wird nie vergessen, was die Kinder Elodarions für seinen Bestand

      taten.«

      »Wir taten es mit ganzem Herzen«, erwiderte Lotaras und lächelte. »Aber

      wir hatten nur geringen Anteil, wie ich einräumen muss.«

      »Die Pferdemenschen, ja.« Der Älteste und Erste des Hauses Deshay

      nickte. »Sie befreiten unser Haus aus der Gewalt der Grauen Wesen, weshalb

      wir dem Pferdevolk bei Merdonan aus Dankbarkeit beistanden.« Er seufzte

      leise. »Dennoch haben wir damit die Schuld nur zum Teil begleichen können.

      Das Haus des Urbaums hat den Menschenwesen viel zu verdanken.«

      »Sie sind uns zu Freunden geworden«, bestätigte Elodarion. »Vor allem

      meinen Kindern, die mit den Pferdemenschen vieles gemeinsam erlebten.«

      »Freundschaften mit Menschenwesen sind immer eine schmerzliche

      Erfahrung.« Jalan-olud-Deshay trat neben Elodarion und sah auf die

      näherrückende Zufahrt zum offenen Meer, hinter der bewegtes Wasser zu

      erkennen war. »Noch vor wenigen Jahreswenden hätte ich nicht geglaubt,

      dass man ihnen überhaupt trauen kann. Doch die Menschen um den

      Pferdereiter Nedeam und seinen Ältesten Garodem haben mich eines anderen

      belehrt. Ich kann keine Freundschaft zu ihnen empfinden, aber ich respektiere

      sie als aufrechte Wesen und gute Kämpfer.«

      Leoryn schüttelte den Kopf. »Für uns sind die Menschen des Pferdevolkes

      zu wirklichen Freunden geworden, Ältester. Wir haben Seite an Seite mit

      ihnen gekämpft, und sie haben es sich wohl verdient, in unsere Herzen

      aufgenommen zu werden.«

      Jalan sah sie kurz an und lächelte dann wehmütig. »Aus dir spricht die

      Jugend, Leoryn aus dem Hause Elodarion. Nein, meine Brüder des Waldes

      und der See, Freundschaft zu den Menschen ist mit Schmerz verbunden, denn

      wer sieht schon gerne zu, wie ein Freund altert und verwelkt?«

      Leoryn musterte die junge Elfin Llarana, deren seltsam umwölkter Blick in

      eine weite Ferne gerichtet schien. Ein Schmerz lag nun in ihren Augen, der in

      dem Moment sichtbar geworden war, als ihr Vater die Namen der Männer des

      Pferdevolkes genannt hatte. War es die Erinnerung an das grauenvolle

      Schicksal, welches das Haus Deshay beinahe vernichtet hätte, oder bewegte

      etwas anderes die junge Frau?

      Vor vielen Menschenaltern, zur Zeit des Ersten Bundes, den die Häuser der

      Elfen mit den Königreichen der Menschen geschlossen hatten, hatte sich das

      Haus Deshay auf den Krieg vorbereitet. Aber ein Verrat jener Grauen Magier,

      die man einst auf der Seite des Lichts gewähnt hatte, die jedoch den

      Verlockungen des Schwarzen Lords verfallen waren, hatte das Haus Deshay

      fast widerstandslos überwältigt. Dessen Krieger waren unter den Bann der

      Zauberer geraten, und so blieben die Frauen und wenigen Kinder über viele

      Jahrtausende der Willkür der Finsternis ausgesetzt. Zu der Zeit, als das Haus

      überwältigt wurde, hatte Llaranas Geburt kurz bevorgestanden, und ihre

      Mutter hatte ihre Niederkunft hinausgezögert, da sie nicht wollte, dass

      Llarana in Finsternis aufwuchs. Aber die Macht des Schwarzen Lords und

      seines Gefolges, der Grauen Zauberer und der Legionen der Orks, war groß

      gewesen, und Llaranas Mutter begann ihrem Zauber zu verfallen. So gebar sie

      in ihrer Not Llarana, kaum fünfhundert Jahreswenden bevor schließlich ein

      Menschenwesen namens Nedeam und seine Gefährten das Haus erlösen

      sollten. Leoryn kannte Nedeam gut und wusste, dass er bei einem Kampf in

      engsten Kontakt mit einem der Grauen Wesen geraten war. Sie ahnte, dass

      sich bei diesem Ringen auch ein geistiges Band zwischen dem

      Menschenwesen Nedeam und der Elfin Llarana gespannt hatte. Leoryn

      konnte dies spüren, seit sie dem Abschied beider vor den Toren Merdonans

      beigewohnt hatte. Andere mochten es nicht bemerkt haben, aber Leoryn hatte

      die unterschwelligen Schwingungen deutlich gefühlt. Dachte Llarana in

      diesem Moment womöglich an das Menschenwesen Nedeam?

      »Sie wird sich bewähren.« Der kurze Satz des Gelehrten Mionas schreckte

      Leoryn aus ihren Gedanken.

      Mionas löste sich von der Reling. Die »Wellenvogel« war der Zufahrt nun

      so nahe, dass die Schatten der umgebenden Felsen auf sie fielen. »Sie wird

      sich bewähren«, sagte der Gelehrte nochmals. »Sie ist ein gutes Schiff. Ich

      habe die Last im Frachtraum überprüft, Kapitän Herolas. Ihr habt richtig

      daran getan, so viele Goldgewichte aufzunehmen. Das macht die Fahrt

      sicherer.«

      »Wir werden noch einige davon brauchen«, erwiderte der Kapitän

      lächelnd. »Es sollen noch viele Schiffe gebaut werden,

Скачать книгу